Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
hat eine Splittergruppe beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und den Verhandlungen ein Ende zu bereiten.«
»Das ist nicht vollkommen abwegig«, gab Daala zu, während sie sich an den Mordanschlag auf die Solos erinnerte – an einen Anschlag, der ihre eigenen Bemühungen zunichtegemacht hatte, einen Kompromiss auszuhandeln. »Es steht außer Frage, dass irgendjemand will, dass wir einander auch weiterhin an die Gurgel gehen.«
Asokaji nickte. »Exakt.« Sein Blick war auf Bwua’tus Gestalt gerichtet, und Daala brauchte keine Expertin im Lesen von Bith-Gesichtsausdrücken zu sein, um zu erkennen, dass er nach Rache dürstete. »Wir müssen die Jedi unter Kontrolle bekommen, Staatschefin, bevor es zu spät ist. Wenn sie bereit sind, Admiral Bwua’tu auszuschalten, dann sind sie auch bereit, Sie auszuschalten.«
Wynns Gesicht erbleichte. »Rynog, wir wissen nicht, ob sie wirklich hinter dem Anschlag auf den Admiral stecken«, sagte er. »Tatsächlich deuten die wenigen Beweise, die wir haben, darauf hin, dass sie es nicht tun.«
»Sie unterschätzen die Jedi.« Asokaji kam um das Bett herum und drängte sich zwischen Daala und Ysa’i. »Geben Sie den Befehl, und ich sorge dafür, dass morgen fünftausend Raum-Marines den Tempel stürmen.«
Daala war versucht einzuwilligen … zutiefst versucht. Aber so sehr sie die Jedi auch ihrem Willen unterwerfen wollte, hatte sie doch nicht die Absicht, sie zu vernichten, sofern es nicht absolut notwendig war. Und selbst, wenn sie dachte, es sei notwendig, würde sie diese Aufgabe niemandem anvertrauen, dessen Urteilsvermögen so offensichtlich getrübt war.
Sie wandte sich an Asokaji. »Vielen Dank für das Angebot, Commander, aber ich glaube nicht, dass die Jedi einen Jedi-Angriff vorgetäuscht haben, um uns von ihrer Fährte abzulenken. Bei so etwas können zu viele Dinge schiefgehen.«
Asokajis Schultern sackten nach unten. »Also lassen Sie sie damit davonkommen.«
Daala schüttelte den Kopf und legte Asokaji dann eine Hand auf den Arm. »Nein. Ich
versichere Ihnen, dass derjenige, der Admiral Bwua’tu dies angetan hat, dafür bezahlen wird . Aber ich will, dass wir uns die wahren Angreifer vorknöpfen, nicht ihre Sündenböcke.«
Auf der anderen Seite des Bettes stieß Wynn ein hörbares Seufzen der Erleichterung aus.
»Sehr gescheit, Staatschefin. Wir wollen den Attentätern doch nicht in die Hände spielen.«
»Nein, das wollen wir nicht«, stimmte Daala zu. »Was wir wollen, ist, herauszufinden, wer sie sind. Außerdem wollen wir, dass sie wissen, dass wir nach ihnen suchen – und wir wollen, dass sie Angst haben. Wir wollen, dass sie große Angst haben.«
Wynns Miene verriet eine gewisse Besorgnis. »Darf ich annehmen, dass Sie bereits eine Idee haben, wie wir das erreichen?«
»Ja, dürfen Sie.« Daalas Blick schweifte zum Vidschirm zurück, wo Madhi Vaandt eine
letzte Zusammenfassung der jüngsten Ereignisse auf Blaudu Sextus lieferte. »Dr. Ysa’i, würden Sie uns bitte entschuldigen? Wir haben etwas streng Vertrauliches zu besprechen.«
13. Kapitel
Die Faust sauste herab und riss Vestara von den Füßen. Sie flog ganz aus der Grotte heraus und auf den Trümmerhaufen, den Hochlord Taalon zuvor mithilfe der Macht aus dem Eingang gesprengt hatte. Sie krachte mit dem Rücken gegen die Steine und zog ihr Kinn dicht an den Körper, um zu verhindern, dass ihr Schädel gegen die Felsbrocken donnerte, doch abgesehen davon schützte sie sich nicht. Drei Überschläge später stieß sie gegen die Trümmer einer kaputten Säule und kam endlich zum Stillstand. In ihrem Kopf drehte sich alles, und ihr Körper schmerzte. Die kaum verheilte Schulter hatte wieder zu puckern begonnen, und eine Linie brennender Feuchtigkeit bestätigte, dass ihre alte Bauchwunde erneut aufgebrochen war.
Von der Einmündung der Grotte kamen knirschend zwei Stiefelpaare auf sie zu. Vestara kämpfte sich auf die Beine und nahm Habachtstellung an. Dies war das dritte Mal, dass sie geschlagen worden war, und sie wusste, dass sich Hochlord Taalon nicht hinknien wollen würde, um sein Werk zu begutachten. Oberteil und Hose waren an einem Dutzend Stellen zerrissen und stellten eine beeindruckende Vielzahl von Schnittwunden und bereits dunkel werdenden Blutergüssen zur Schau. Ihre Lippe war aufgeplatzt, und sie hatte eine blutige Nase und zwei blaue Augen, aber bislang keine Verletzungen, bei denen die Gefahr dauerhafter Entstellung bestand.
Trotz ihrer
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