Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
vom Platz trieb, während Vaandt ihren Bericht aus dem Off fortsetzte.
»… behaupten, sie wurden angeheuert, um die Interessen der Sextuna-Bergbaugesellschaft zu schützen, doch das scheint unwahrscheinlich.« Das Bild wechselte zu einem riesigen Tagebau, der irgendwo auf Blaudu Sextus in die Flanke eines öden Berges gegraben worden war. » Dies ist Sextunas nächstgelegene Anlage, die sich über achtzig Kilometer von dem Protestmarsch in Arari-Mitte entfernt befindet.«
Das Bild präsentierte wieder Vaandts schelmisches Gesicht. »Bis die mandalorianischen Angriffsschlitten eintrafen und begannen, die Demonstranten zu überfahren, die zu entschlossen waren, um zu fliehen, verlief der Marsch vollkommen friedlich. Selbst jetzt, nach einer eindeutig einseitigen Provokation, sind die einzigen gemeldeten Opfer Octusi.« Der Vidschirm zeigte einen großen Körper mit zotteligem Fell, der zu stark zerschmettert war, um Näheres erkennen zu können.
»Angesichts der jüngsten Ereignisse beim Jedi-Tempel muss ich mich als Reporterin fragen, was diese Mandalorianer genau zu schützen versuchen – und für wen sie tatsächlich arbeiten.«
In Daalas Brust begann ein tiefsitzender Zorn zu lodern, und sie schaute zur anderen Seite von Bwua’tus Bett. »Damit geht sie zu weit, Wynn. Wir müssen etwas dagegen unternehmen.«
»Ich verstehe«, entgegnete er ruhig. »Ich bin mir nur nicht sicher, was wir tun können – es sei denn, Sie sind bereit, das Risiko einzugehen, sich den Unwägbarkeiten einer öffentlichen Sitzung zu stellen.«
Übersetzung: Sofern wir nicht wollen, dass die ganze Galaxis erfährt, dass Vaandt recht hat, haben wir keine andere Wahl, als die Füße stillzuhalten . Daala biss die Zähne zusammen und wandte den Blick ab – und das war der Moment, in dem sie Bwua’tus Augenlid zucken sah.
»Haben Sie das gesehen?«, fragte sie, an Ysa’i gewandt. »Er hat geblinzelt.«
»Nein, das habe ich nicht gesehen, aber Sie sollten sich deswegen keine überzogenen Hoffnungen machen«, meinte Ysa’i. »Das ist ein automatischer Reflex.«
Daala schaute wieder zurück zu Bwua’tu und wartete darauf, dass er erneut blinzelte. Das tat er nicht, doch sie konnte selbst sehen, dass seine Hirnaktivitätsanzeige jedes Mal ausschlug und Spitzen bildete, wenn Vaandts Bild auf dem Schirm erschien.
»Nein, Doktor, das hat etwas zu bedeuten.« Sie sah zum Vidschirm auf, wo sich Vaandt
gerade mit einer Aufnahme von Araris rauchender Skyline im Hintergrund verabschiedete. »Ich denke, dass es zwischen Madhi Vaandt und dem Anschlag irgendeine Verbindung gibt.«
Asokajis vernarbte Wangenfalten weiteten sich vor Überraschung, und er blickte mit einer Miene zu Wynn hinüber, die andeutete, dass er glaube, Daala würde allmählich den Verstand verlieren.
»Beschäftigt Sie etwas, Rynog?«, fragte Daala. »Nur raus damit.«
»Vielen Dank, Staatschefin«, entgegnete er. »Aber das ergibt keinen Sinn. Warum sollte sich eine Reporterin an einem Anschlag auf Admiral Bwua’tu beteiligen?«
»Ich habe nicht gesagt, dass sie daran beteiligt war«, korrigierte Daala. »Ich sagte, dass es da eine Verbindung gibt – und im Moment ist das alles, was wir haben.«
»Ist es das?«, fragte Asokaji. »Ich weiß, dass Sie davon überzeugt sind, dass es sich hierbei nicht um einen Jedi-Angriff gehandelt hat, weil der Anschlag fehlgeschlagen ist, aber vielleicht stimmt das ja gar nicht. Was, wenn das Ziel der Attentäter nicht war, ihn zu ermorden, sondern ihn außer Gefecht zu setzen?« Er wies auf das Gipskorsett, das Bwua’tus Bauch bedeckte. »Bloß ein Jedi wäre dazu imstande, so etwas anzurichten, ohne jemanden dabei zu töten.«
Daala runzelte die Stirn. Sie musste zugeben, dass ihr diese Möglichkeit überhaupt nicht in den Sinn gekommen war, aber andererseits fühlte sie sich auch nicht richtig an. Sie schaute zu Wynn hinüber und zog eine Augenbraue hoch.
Wynn dachte einen Moment lang nach und sagte dann: »Manchmal ist ein Lichtschwert-Angriff bloß ein Lichtschwert-Angriff. Aber das Warum ist mir nicht klar.« Er wandte sich an Asokaji. »Warum sollten die Jedi ihn töten wollen, wo Bwua’tu doch versucht hat, Hamner dabei zu helfen, einen Kompromiss mit Staatschefin Daala auszuarbeiten?«
»Weil nicht alle Jedi einen Kompromiss wollen «, erwiderte Asokaji. »Hamner hat dem Admiral erzählt, dass er Schwierigkeiten hatte, die anderen Meister davon zu überzeugen, sich in Geduld zu fassen. Vielleicht
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