Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
Versuch nachzusehen, sich bei ihr einzuschmeicheln – immerhin war er Bothaner –, griff über das Bettgeländer und drückte sanft Bwua’tus Knie. »Die Allianz braucht Sie, alter Freund.«
Sie schickte sich an, ihre Hand zurückzuziehen, doch Ysa’i streckte den Arm aus, um sie daran zu hindern. »Warten Sie!« Er wies auf das Hirnaktivitätshologramm. »Er reagiert.«
Daala schaute auf und sah, dass inmitten der rollenden Hügel eine lange Kette scharfer Spitzen aufgetaucht war. Als ihr klar wurde, dass es ihre Berührung gewesen war, die diese Reaktion hervorgerufen hatte, überkam sie ein Anflug schulmädchenhafter Freude – und sofort fühlte sie sich ein wenig töricht. Sie und Bwua’tu waren zu alt und zu abgebrüht für solchen romantischen Unsinn … und dennoch konnte sie nicht umhin, ihn noch mehr beschützen zu wollen als je zuvor.
»Was soll ich tun?«, fragte sie Ysa’i.
»Als Erstes sollte jemand Dr. Javir rufen«, sagte Ysa’i, der sich damit auf den
Chefneurologen des Medizentrums bezog. Er dachte einen Moment lang nach und fügte dann hinzu:
»Zweitens: Berühren Sie den Patienten weiter. Sie könnten vielleicht mit ihm reden, um zu sehen, ob das die Aktivität verstärkt.«
»Also gut.« Daala nickte, während sich Asokaji sofort dem Ausgang zuwandte. Daala richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Bwua’tu, sah ihm in seine glänzenden, leeren Augen und begann zu sprechen. »Admiral Bwua’tu, wachen Sie auf! Ich wollte Ihren Bericht über den Attentatsversuch gestern auf meinem Tisch haben, und jetzt liegen Sie schon seit über einer Woche hier rum.«
Sie schaute zum Aktivitätsmonitor auf und stellte fest, dass die Spitzen unverändert waren, weder höher noch schärfer.
»Machen Sie nur weiter«, drängte Ysa’i.
Daala drückte wieder Bwua’tus Knie. »Sie werden nachlässig, Admiral. Ich erteile Ihnen hiermit den direkten Befehl, aufzuwachen und Bericht zu erstatten!«
Sie hielt inne und schaute zu Ysa’i hinüber.
»Keine Veränderung«, berichtete der Arzt.
»Nek, hören Sie mir zu?« Daala begann, Bwua’tus Beinfell durch das Laken mit den Fingern gegen den Strich zu kraulen – das brachte sein Blut stets in Wallung. »Ich muss wissen, wer Sie angegriffen hat.«
»Da!«, sagte Ysa’i. »Machen Sie damit weiter. Seine Aufmerksamkeitsspitzen schlagen aus.«
»Nek, wir glauben, dass die Lichtschwertwunden uns in die Irre führen sollen«, fuhr Daala fort. »Weil Sie, nun, überlebt haben.«
Bwua’tus Augen bewegten sich, nicht viel, doch Daala hatte den Eindruck, dass seine Pupillen jetzt definitiv in Richtung seiner unteren Augenlider zeigten.
»Nek, wir müssen wissen, wer Ihnen dies angetan hat«, sagte Daala. »Und wir haben momentan keinerlei Hinweise darauf.«
Sie hielt erneut inne, wartete darauf, dass sich Bwua’tus Augen bewegten oder Ysa’i irgendetwas Ermutigendes bezüglich der Anzeige sagte.
Als keins von beidem passierte, drängte Daala: »Nek, wenn die bereit sind, Sie anzugreifen, sind sie eine Bedrohung für die gesamte Allianz. Sie müssen uns dabei helfen herauszufinden, wer Ihnen das hier angetan hat.«
Wieder bewegten sich seine Pupillen. Dieses Mal hoben sie sich leicht nach rechts – fort von ihr. Sie hielt inne, in der Hoffnung, dass Ysa’i einen weiteren Ausschlag auf dem Monitor vermelden würde.
Das dauerte länger als eine Sekunde. »Da … in einem anderen Bereich. Er ist definitiv an dem interessiert, was Sie sagen.«
»An etwas daran«, sagte Daala. Sie nahm ihre Hand von seinem Knie weg. »Irgendeine Veränderung?«
»Keine, die ich mit meiner Ausbildung erkennen könnte«, entgegnete Ysa’i. »Doch der Monitor speichert alles auf einem Chip. Ich bin sicher, dass Dr. Javir die Daten genauer interpretieren kann als ich.«
Anstatt darauf zu antworten, sah Daala Bwua’tu weiterhin in die Augen. Es dauerte bloß ein paar Sekunden, bis sich seine Pupillen erneut bewegten. Sie drehte sich, um in dieselbe Richtung zu schauen wie er – und spürte, wie die Aufregung, die sie wenige Sekunden zuvor verspürt hatte, schlagartig abebbte.
Bwua’tus Blick war auf den Vidschirm über dem Bett gerichtet, wo die spitzbübische Gestalt von Madhi Vaandt von einem Platz berichtete, der von den hoch aufragenden Steingebäuden von Blaudu Sextus’ Hauptstadt Arari umgeben war. Hinter der Nachrichtenreporterin rannten Tausende Octusi mit zotteligem Fell vorbei, die quiekten und kreischten, während sie vor
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