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Das verletzte Gesicht

Das verletzte Gesicht

Titel: Das verletzte Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Monroe
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verzichten. Ein paar Wacholder dort, und oh ja, ich muss dieses Lilienbeet haben. Abgemacht. Wie viel kostet das?“ Sie sah ihn an, ganz Geschäftsfrau. „Einschließlich Arbeitslohn und was notwendig ist, den Boden zu verbessern, Kompost, Torf, was auch immer. Ich möchte ja, dass die gesetzten Pflanzen gedeihen. Ich fange lieber klein an, aber mit einer guten Grundlage.“
    Michael fragte sich, was er gesagt hatte, dass sie plötzlich so kühl und distanziert reagierte. Er hatte nicht neugierig sein wollen. Ihre Entschlusskraft und rasche Urteilsfähigkeit beeindruckten ihn allerdings. Er hätte dieselbe Wahl getroffen.
    „‚Ein Drei-Dollar-Loch für eine Ein-Dollar-Pflanze‘, sagt mein Vater immer.“ Er notierte etwas auf der Skizze, sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt. Ihr Haar roch süßlich nach Shampoo, und er inhalierte den Duft mit geschlossenen Augen. „Soll ich Ihnen den Plan hier lassen, damit Sie ihn in Ruhe studieren können? Wenn Sie Fragen haben, können Sie mich in der Gärtnerei anrufen. Oder wäre es Ihnen lieber, wenn Bobby sich bei Ihnen meldet?“
    „Nein“, versicherte sie rasch und lehnte sich zurück. „Es wäre mir lieber, wenn Sie blieben.“ Als sich ihre Blicke begegneten, merkte Charlotte verblüfft, dass nicht nur sie nervös war. Sie hätte nicht für möglich gehalten, dass ein Mann wie er ihr gegenüber Verunsicherung zeigte. Sie berührte seinen Arm. „Bitte bleiben Sie. Ich weiß doch gar nicht, welche Fragen ich stellen soll. Am besten, Sie erklären mir alles sehr genau und in Ruhe. Ich mache uns Kaffee, und ich habe Hörnchen. Haben Sie schon gefrühstückt?“
    Der Morgen zog sich hin. Sie wählte Sommerblumen aus und zusätzliche Stauden und verlegte die Rhododendren in die Nähe des Eingangs. Michael hatte bereits beschlossen, einen Großteil der Arbeiten selbst und auf eigene Kosten zu erledigen. Ein guter Vorwand, bei ihr zu sein. Charlotte hatte noch eine Bitte. „Ich hätte gern einen kleinen Küchengarten für Melanie. Tomaten, Kräuter und solche Dinge.“
    Michael neigte den Kopf zur Seite. „Reden wir von derselben Melanie? Sie hat deutlich zu verstehen gegeben, dass sie mit dem Garten nichts zu tun haben will.“
    „Nicht mit Blumen oder Büschen, aber sie kocht sehr gern, und ich möchte etwas für sie tun. Nichts, was viel Arbeit macht“, fügte sie hinzu und dachte an Melanies manikürte Hände.
    „Ihr Wunsch sei mir Befehl.“ Er veränderte die Skizze. „Sie beide sind ein eigenartiges Paar, sehr verschieden.“
    „Ja, das sind wir wohl. Aber sie ist sehr lieb und weiß im Gegensatz zu mir eine Menge über das Filmgeschäft. Sie haben sie neulich nicht von ihrer besten Seite kennen gelernt.“
    „Ich weiß nicht recht, das schienen doch tadellose Seiten zu sein.“ Froh über ihr Lachen, beugte er sich wieder über den Plan und klopfte mit dem Stift auf den Tisch. „Ich überlege gerade, wie wäre es mit Pflanzkästen auf der Terrasse. Die sind schnell aufgestellt, einfach zu pflegen und sehen gut aus. Vermutlich ist Melanie damit einverstanden.“
    „Genial! Man könnte gleich vor der Küche mit Messer oder Schere Kräuter schneiden, ohne sich schmutzig zu machen.“
    „Ich müsste jetzt noch einiges erledigen“, sagte er zögernd und wagte einen Vorstoß. „Wie wäre es, wenn wir die Besprechung später beenden? Beim Dinner, so gegen sechs?“
    Sie mochte ihren Ohren kaum trauen, griff nach ihrem Kaffee und trank. „Sie müssen das nicht tun.“ Sie starrte in ihre Tasse. „Sie müssen keine Überstunden machen, nur weil ich es eilig habe.“
    Er nahm ihre schmale Hand mit den unlackierten Nägeln und streichelte sie mit dem Daumen. „Es wird mir ein Vergnügen sein.“ Spitzbübisch lächelnd fügte er hinzu: „Und ich hoffe, es wird nicht nur Arbeit.“
    Michael holte sie am Abend nicht im Lieferwagen der Mondragons ab, sondern in einem rassigen dunklen Kabrio. Seine einzige Belohnung dafür, erklärte er ihr auf dem Weg in die Stadt, dass er seine Karriere für seine Familie unterbrochen hatte. Die Nacht war lau, und sie hatten das Verdeck heruntergelassen. Einen Seidenschal ums Haar gewickelt, genoss Charlotte den warmen Fahrtwind und das Streicheln der weichen Seide. Ihr Ziel war ein charmantes italienisches Restaurant am Pazifik mit herrlichem Blick auf den Sonnenuntergang.
    Der Oberkellner im La Luna begrüßte Michael breit lächelnd mit Namen. Als er Charlotte bemerkte, spitzte er die Lippen in einem stummen

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