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Das Verlies

Das Verlies

Titel: Das Verlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Sonnenschein, aber im Großen und Ganzen war es doch harmonisch. Und dann das! Ich begreife es nicht. Sie haben es sogar vor meinen Augen miteinander getrieben und dabei so schäbig gelacht.«
    »Sie hatten Geschlechtsverkehr?«, fragte Durant zweifelnd.
    »Nicht richtig. Sie haben sich eine ganze Weile befummelt und … Nein, ich will und kann nicht darüber sprechen, es war einfach zu widerlich.«
    »Und wie ist es dann weitergegangen?«
    »Sie waren die ganze Nacht über bei mir, Gabriele hat mal kurz geschlafen, aber Werner war die ganze Zeit über wach. Heute Morgen war er plötzlich wie ausgewechselt. Er hat immer wieder mit der Pistole vor meinem Gesicht rumgefuchtelt und gesagt, er würde mich kaltmachen …«
    »Aus welchem Grund? Ich meine, Dr. Becker und Ihre Frau müssen Ihnen doch einen Grund für das alles genannt haben.«
    »Nein, das haben sie nicht. Ich sage Ihnen die Wahrheit, ich kenne den Grund nicht. Aber diese hasserfüllten Blicke werde ich nie vergessen. Ich habe denen nichts getan, das schwöre ich bei Gott. Meine Frau hat ein Leben in Luxus geführt, sie hatte alles, was eine Frau sich nur wünschen kann. Aber sie hat schon seit einiger Zeit Geschichten über mich erzählt, die einfach nicht stimmen. Sie hat gesagt, ich würde sie schlagen und misshandeln, aber ich habe meiner Frau niemals auch nur ein Haar gekrümmt.«
    »Haben Sie Ihre Frau auf diese Geschichten angesprochen?«
    »Natürlich habe ich das. Aber sie hat alles abgestritten, sie habe so was nie gesagt und so weiter. Und ich Idiot habe ihr geglaubt. Inzwischen weiß ich aber auch, dass sie Markus, unserm Sohn, die gleichen Märchen aufgetischt hat. Sie hat ihn dermaßen manipuliert, wie soll ich es ausdrücken, er hat sich von mir distanziert, er wurde in letzter Zeit immer ängstlicher, sobald ich in seiner Nähe war, als wäre ich ein Monster. Aber ich liebe meinen Sohn und will doch nur, dass er sorgenfrei aufwächst.«
    »Wussten Sie von dem Verhältnis zwischen Ihrer Frau und Dr. Becker?«
    »Nein, das wäre auch das Letzte gewesen, was ich jemals vermutet hätte. Becker war mein bester Freund, und er war mein Anwalt. Wenn ich daran denke, wie viel Geld er allein durch mich verdient hat, dafür muss ein normaler Arbeiter ein ganzes Leben lang schuften. Frau Hauptkommissarin, das wird für mich immer unbegreifbarer, je länger ich darüber spreche. Glauben Sie mir das?«
    »Natürlich«, antwortete Durant und warf einen kurzen Blick zu Hellmer, der sich auch einen Stuhl genommen hatte und ihr gegenüber auf der anderen Seite des Bettes saß. »Aber welchen Grund vermuten Sie denn hinter alldem? Ich meine, Sie sollten ja eigentlich sterben.«
    »Ich weiß es doch nicht. Hat Gabriele denn keinen Brief hinterlassen, wenigstens für Markus?«
    »Bis jetzt wurde keiner gefunden.«
    »Na ja, das wundert mich eigentlich auch nicht, denn sie hat sehr abfällig über ihn gesprochen. Sie hat ihn heute Morgen ihren kleinen Bastard genannt … Ich war dreizehn Jahre lang mit einer Frau verheiratet, die ich nicht kannte. Und ich kann sie nicht einmal mehr fragen, warum sie das alles getan hat.«
    »Erzählen Sie bitte, was sich weiter abgespielt hat«, forderte ihn Durant auf, als er keine Anstalten machte weiterzusprechen.
    »Irgendwann hat meine Frau die Pistole an sich genommen und zweimal auf mich geschossen. Ich habe so getan, als ob ich tot wäre, und die haben das wohl auch geglaubt. Sie haben mich ins Auto gesetzt und angeschnallt und sind mit mir in diesen Wald gefahren. Werner hat dann den Benzinkanister aus dem Kofferraum geholt, das Benzin über das Auto gekippt und …« Er stockte und schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Waren Sie während der Fahrt bei Bewusstsein?«
    »Ich war in einem Dämmerzustand, ich hatte starke Schmerzen, habe mich aber trotzdem tot gestellt.«
    »Ich frage nur deshalb, weil Sie uns vielleicht sagen könnten, wie lange und welche Strecke Sie gefahren sind.«
    »Auch da muss ich Sie enttäuschen, das kann ich nicht, ich hatte schließlich die Augen geschlossen, um denen keinen Grund zu geben, noch einmal auf mich zu schießen. Ich wusste ja nicht, was die vorhatten.«
    »Okay, Becker hat also das Benzin über das Auto geschüttet. Und dann?«
    »Er hat sich wieder reingesetzt, die Fenster aufgemacht, meine Frau erschossen, das Benzin angezündet und zuletzt sich selbst gerichtet. Ich dachte mir nur, raus aus dem Auto und irgendwie jemanden finden, der mir helfen kann. Das war’s.«
    »Aus welcher

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