Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
»Aber dass du mir keine solchen Dummheiten mehr machst, bis ich wieder auf den Beinen bin und auf dich aufpassen kann. Logan treibt ein übles Spiel.«
»Er ist klug genug, es nicht zu versuchen.« Sie überlegte. »Und außerdem ist er sehr nett. Er nimmt mich mit auf eine Insel im Südpazifik, die ihm gehört, und dort werden wir bleiben, bis der Medientrubel sich gelegt hat.«
»Ach ja?«
Ihr gefiel sein Ton nicht. »Es ist eine gute Idee. Ich kann dort arbeiten. Du weißt, dass es hier für mich unmöglich wäre. Es ist fast schlimmer als … Es ist wirklich eine gute Idee, Joe.«
Er schwieg.
»Joe?«
»Ich glaube, du hast Recht. Du brauchst Ruhe und Erholung. Ich glaube, du solltest mit ihm fahren.«
»Wirklich?«
Er grinste. »Sieh mich nicht so verblüfft an. Du hast mir doch selbst gesagt, was für eine gute Idee es ist. Ich stimme dir nur zu.«
»Gut«, sagte sie unsicher.
»Ist Logan auch hier?«
Sie nickte. »Wir fliegen nach Tahiti, sobald ich mich von Mom verabschiedet habe.«
»Wenn du gehst, würdest du ihn bitten herzukommen, damit ich kurz mit ihm reden kann?«
»Warum?«
»Was glaubst du wohl, warum? Ich werde ihm sagen, dass er gut auf dich aufpassen soll, sonst werfe ich ihn in einen Vulkan. Gibt es auf Tahiti Vulkane?«
Sie lachte erleichtert. »Seine Insel liegt ein bisschen südlich von Tahiti.«
»Wo auch immer.« Er drückte ihre Hand. »Und jetzt sei still. Ich schätze, wir haben noch fünf Minuten, und ich möchte dich lieber fünf Minuten lang ansehen, anstatt mir dein Geplapper über Tahiti anzuhören.«
»Ich plappere nicht.«
Aber sie wollte auch nicht reden. Sie wollte einfach nur dasitzen und den Frieden und die Ruhe genießen, die sie immer empfand, wenn sie mit Joe zusammen war. In einer Welt, in der alles auf den Kopf gestellt worden war, hatte er sich nicht verändert. Er war am Leben und bei Kräften und würde von Tag zu Tag kräftiger werden.
Es war gut zu wissen, dass alles wieder so sein würde wie immer, wenn sie zurückkehrte.
    »Sie wollten mich sprechen?«, fragte Logan misstrauisch. Joe deutete auf den Stuhl neben seinem Bett. »Nehmen
Sie Platz.«
»Wieso komme ich mir so vor, als sei ich ins Büro des
Direktors zitiert worden?«
»Schuldgefühle?«
Logan schüttelte den Kopf. »Spielen Sie das Spiel nicht
mit mir, Quinn. Da mache ich nicht mit.«
»Sie haben mir vorgeworfen, ich würde Eve täuschen, und
jetzt tun Sie dasselbe. Sie glaubt, Sie wären nett zu ihr.« »Ich werde ganz nett sein.«
»Dazu kann ich Ihnen nur raten. Sie braucht das jetzt.« Dann fügte er nachdrücklich hinzu: »Und wenn sie mich
auch nur anruft, um mir zu sagen, dass sie sich auf dieser
Insel einen Fingernagel abgebrochen hat, werde ich da sein.« »Sie sind nicht eingeladen.« Er lächelte dünn. »Und zu
Ihrer Information: Es gibt keine Vulkane auf der Insel.« »Sie hat es Ihnen erzählt?«
»Es hat sie amüsiert. Sie war erleichtert, dass Sie sich
nicht mit ihr angelegt haben. Ich selbst war auch ein
bisschen erleichtert, aber wenn ich’s mir recht überlege,
wäre das ein falscher Zug von Ihnen gewesen. Sie machen
nicht viele falsche Züge, Quinn.«
»Sie auch nicht. Sie haben Eve nach allen Regeln der
Kunst eingewickelt. Sie glaubt im Ernst, Sie hätten nur die
Absicht, es wieder gutzumachen und ihr dabei zu helfen,
ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.«
»Ich will ihr wirklich helfen.«
»Und Sie wollen sie in Ihrem Bett haben.«
»Absolut.« Er überlegte. »Und ich will sie in meinem
Leben haben, und zwar so lange, wie ich sie dort halten
kann.«
Er lächelte. »Das schockiert Sie wohl. Eine kleine
sexuelle Eskapade würde Sie nicht kratzen, aber Sie
wollen nicht, dass sie mir etwas bedeutet. Zu spät. Ich
habe mich auf sie eingelassen und ich werde nichts
unversucht lassen, um zu erreichen, dass sie dasselbe für
mich empfindet.«
Joe wandte sich ab. »Das wird nicht leicht sein.« »Ich habe die Zeit und die Einsamkeit auf meiner Seite.
Sie ist eine bemerkenswerte Frau. Ich habe nicht vor, sie
entwischen zu lassen. Egal, was Sie tun.«
»Ich habe nicht vor, irgendetwas zu tun.« Joe wandte
sich ihm wieder zu. »Vorerst jedenfalls. Ich möchte, dass
sie mit Ihnen fährt. Ich möchte, dass sie mit Ihnen ins Bett
geht. Wenn Sie können, möchte ich, dass Sie sie dazu
bringen, dass sie Sie liebt.«
Logan hob eine Braue. »Wie großzügig. Darf ich fragen,
warum?«
»Es wäre das Beste für sie. Sie braucht es, um wieder
zurück ins Leben zu finden. Sie hat den ersten

Weitere Kostenlose Bücher