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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Chancen, dass das passieren
würde? Bens Plan war fast narrensicher. Ist Ihnen klar,
was Sie zerstört haben? Wir wollten Mitgefühl und
Ordnung in die Regierung bringen. Wir wollten den Menschen nur Gutes tun. Es war nicht fair, dass uns die
Chance vermasselt wurde.«
»Sie haben Morde begangen. Selbst wenn Sie Ihren Mann
nicht getötet haben, haben Sie Fiske Mordbefehle erteilt.« »Ich wollte nicht … Ich hatte nicht vor … Es ist alles
außer Kontrolle geraten, ich weiß auch nicht wie. Aber ich
habe Ben versprochen, die Sache durchzustehen. Das war
meine Aufgabe. Ich musste es tun. Begreifen Sie denn
nicht? Es kam einfach eins zum anderen und plötzlich war
ich mitten –« Sie unterbrach sich. »Ich benehme mich sehr
schlecht. Ich sollte ein bisschen Würde zeigen. Vor allem,
da das alles wahrscheinlich aufgezeichnet wird.« Sie
richtete sich auf, straffte die Schultern und plötzlich
erhellte ein strahlendes Lächeln ihr Gesicht. »Sie sehen,
das stehe ich durch. Ich stehe alles durch. Ich werde
lächeln und mich aufrichtig geben und niemand wird
diesen Bändern Glauben schenken.«
»Oh, da irren Sie sich. Es ist vorbei, Lisa.«
Lisa reckte ihr Kinn vor. »Nicht, bis ich den letzten
Kampf ausgefochten habe.«
»Würde Ben wollen, dass Sie kämpfen? Ein Skandal
dieses Ausmaßes wird die Regierung für Monate
erschüttern und alles, was Sie für ihn getan haben, in den
Schmutz ziehen.«
»Ich werde schon wissen, wann ich aufgeben und beiseite
treten muss … genau wie Ben.« Sie schwieg einen Moment,
dann schüttelte sie den Kopf. »Es hat etwas Ironisches, dass
Sie unser Treffen in Camp David arrangiert haben. Wussten
Sie, dass FDR Camp David Shangri-La genannt hat?« »Nein.«
»Shangri-La. Ein verlorener Traum …« Ihr Blick
wanderte zu den Bäumen hinüber. »Sie kommen. Ich
denke, ich werde ihnen entgegengehen. Mut zahlt sich am
ehesten aus.«
Eve sah ihr nach, wie sie graziös über die Lichtung
schritt und auf die Stelle zuging, wo drei Wagen
vorgefahren waren.
Die Pistole.
Lisa war neben der Pistole stehen geblieben, die
Timwick weggeworfen hatte, und schaute darauf hinunter. »Nein!«
»Sie haben alles zerstört, wofür Ben und ich gekämpft
haben. Sie halten mich für eine Mörderin. Ich könnte diese
Pistole aufheben und beweisen, dass Sie Recht haben. Ich
glaube kaum, dass ich mich in Schussweite Ihrer Freunde da
drüben befinde. Haben Sie Angst vor dem Sterben, Eve?« »Nein, ich glaube nicht.«
»Das glaube ich auch nicht. Ich glaube, Sie haben Angst
vor dem Leben.« Sie warf einen Blick über die Schulter.
»Ich hätte Ihre Bonnie aufgespürt. Mit diesem Wissen
werden Sie leben müssen. Jetzt werden Sie sie vielleicht
niemals finden. Ich hoffe, Sie finden sie nicht.« Sie trat die
Pistole zur Seite.
»Sehen Sie, wie wenig gewalttätig ich bin? Ich verzichte
auf Rache und stelle mich der Gerechtigkeit.« Sie lächelte.
»Auf Wiedersehen, Eve. Vielleicht sehen wir uns vor
Gericht.« Sie ging weiter. »Oder vielleicht auch nicht.«
    »Sie glaubt, sie kommt aus der Sache heraus«, sagte Eve zu Logan, als Lisa auf den Rücksitz des Wagens mit den FBI-Agenten stieg. »Womöglich schafft sie es sogar.«
    »Nicht, wenn wir sie von Kevin Detwil fern halten. Sie werden versuchen, sie für die nächsten vierundzwanzig Stunden zu isolieren. Das wird verdammt schwierig werden, wenn man bedenkt, wer sie ist. Der oberste Richter Bennett wird direkt zu Detwil fahren und ihm das Band vorspielen.«
    »Glauben Sie, er wird zusammenbrechen?«
    »Wahrscheinlich. Er hat immer ihre Unterstützung gebraucht. Wenn er nicht sofort zusammenbricht, haben wir immer noch die Liste. Das dürfte reichen.«
    »Aber warum stand Detwils Name auch auf der Liste? Das mit Timwick kann ich verstehen. Er ist aus der Bahn geraten und zu einer Gefahr für ihre Pläne geworden. Aber sie brauchte Detwil für eine weitere Amtsperiode.«
    »Ich nehme nicht an, dass er bald hätte dran glauben müssen. Wahrscheinlich hat sie seinen Namen auf die Liste gesetzt, um Fiskes Interesse zu reizen. Was könnte eine größere Herausforderung sein, als den Präsidenten zu töten?«
    »Aber irgendwann hätte sie es getan.«
»O ja, Detwil ist der lebende Beweis. Ich schätze, sie hätte Fiske irgendeinen Unfall arrangieren lassen, bei dem jede DNA zerstört wird. Vielleicht eine Explosion der Airforce One. «
»Eine Menge Leute begleiten den Präsidenten in der Airforce One. «
»Glauben Sie, davon hätte sie sich abhalten lassen?«
»Ja. Nein.« Sie

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