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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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können sehr kostspielig sein.«
»Das kann ich mir vorstellen. Vor allem wenn Sie mit einem begrabenen Skelett herumspielen.«
»Ich spiele nicht.« Er sah wieder in den Rückspiegel.
»Glauben Sie mir, Eve.«
Es war jetzt schon innerhalb kurzer Zeit der zweite Blick in den Rückspiegel, obwohl relativ wenig Verkehr herrschte. Sie wandte sich um. »Folgt uns jemand?«
»Vielleicht. So weit ich sehen kann, nicht.«
»Würden Sie es mir sagen?«
»Es hängt davon ab, ob es Ihnen Angst einjagen würde.«
Er sah sie an. »Würde es das?«
»Nein. Ich habe Ihnen meine Bedingungen genannt und ich bin engagiert. Ich würde mich nur dann wieder zurückziehen, wenn ich den Eindruck hätte, Sie würden mich belügen. Das würde ich nicht mitmachen, Logan.«
»Akzeptiert.«
»Ich meine, was ich sage. Sie verkehren mit all den Politikern, die heute so und morgen so reden. Ich bin da anders.«
»Gott, das klingt ja ziemlich scheinheilig.«
»Denken Sie, was Sie wollen. Ich bin Ihnen gegenüber ganz offen. Ich möchte einfach nicht, dass Sie falsche Schlüsse in Bezug auf mich ziehen.«
»Auch akzeptiert. Ich kann Ihnen versichern, dass niemand auf die Idee käme, Sie für eine Politikerin oder Diplomatin zu halten«, bemerkte er trocken.
»Das fasse ich als Kompliment auf.«
»Und verstehe ich Sie richtig, dass Sie Politiker nicht mögen?«
»Gibt es jemanden, der sie mag? Heutzutage scheinen wir uns alle mit dem kleineren Übel zufrieden geben zu müssen.«
»Aber auch unter denen gibt es einige, die gute Arbeit leisten wollen.«
»Wollen Sie mich bekehren? Vergessen Sie’s. Ich mag die Republikaner kein bisschen mehr als die Demokraten.«
»Wen haben Sie bei der letzten Wahl gewählt?«
»Chadbourne. Aber nicht, weil er Demokrat ist. Ich war überzeugt, dass er ein anständiger Präsident sein würde.«
»Und ist er einer?«
Sie zuckte die Achseln. »Er brachte das Kinderschutzgesetz durch, obwohl der Kongress auf Blockade gesetzt hatte.«
»Eine Blockade ist wie ein Stau von Flößholz. Manchmal muss man etwas Explosives hineinwerfen, um ihn aufzulösen.«
»Diese Spendenpartys, die Sie veranstalten, sind nicht gerade explosiv.«
»Das hängt von Ihrem Standpunkt ab. Ich tue, was ich kann. Ich habe immer geglaubt, dass ein Mensch klar Stellung beziehen muss. Wenn Sie Dinge ändern wollen, müssen Sie mit dem System zusammenarbeiten.«
»Ich muss nicht mit ihm zusammenarbeiten. Ich muss mit ihm überhaupt nichts zu tun haben, außer am Wahltag.«
»Nein, Sie vergraben sich lieber mit Ihren Knochen in Ihrem Labor.«
»Warum nicht?« Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Die sind bessere Gefährten als die meisten Politiker.«
Zu ihrer Verwunderung biss er nicht an. »Mein Gott, sollten Sie etwa doch Sinn für Humor haben?« Er lachte leise. »Ich nehme mal an, dass wir uns darüber einig sind, dass wir uns nicht einig sind. Mein Vater hat mich immer davor gewarnt, mich mit einer Frau über Politik oder Religion zu streiten.«
»Ganz schön sexistisch.«
»Er war ein großartiger Bursche, aber er lebte in einer anderen Welt. Er hätte nicht gewusst, wie er mit Frauen wie Ihnen oder Margaret umgehen sollte.«
»Lebt er noch?«
»Nein, er starb, als ich auf dem College war.«
»Werde ich Margaret kennen lernen?«
Er nickte. »Ich habe sie heute Nachmittag angerufen und sie gebeten, zu mir zu kommen.«
»War das nicht ein bisschen rücksichtslos? Sie musste von Kalifornien aus fliegen, oder?«
»Ich brauchte sie.«
Die knappe Antwort sagte alles, dachte Eve. Er konnte lange behaupten, dass Margaret ihn einschüchterte, gleichwohl erwartete er, dass sie sprang, wenn er rief.
»Ich habe sie ganz freundlich gebeten. Keine Peitsche weit und breit.«
»Die muss ja nicht unbedingt in Sichtweite sein, um ihren Effekt zu erzielen.«
»Also gut, ich verspreche Ihnen, keinen Zwang anzuwenden, weder sichtbar noch sonst wie.«
Sie erwiderte kühl seinen Blick. »Versuchen Sie’s erst gar nicht, Logan.«
    »Sie gehen jetzt an Bord«, sagte Fiske. »Was soll ich machen? Sein Flugziel herausfinden und ihm folgen?«
    »Nein, seine Sekretärin hat ihrem Vater erzählt, sie würde nach Virginia fliegen, zu ihm nach Hause. Der Ort ist besser gesichert als Fort Knox. Wir haben ein Überwachungsteam draußen, aber es besteht keine Chance, ihm irgendetwas anzuhaben, wenn er erst drinnen ist.«
    »Dann sollte ich hinfahren, bevor er dort ankommt.« »Ich sagte doch bereits, dass er zu sehr im Licht der Öffentlichkeit steht. Wir wollen ihm nichts

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