Das verlorene Gesicht
das Handschuhfach öffnete und Timwicks Liste herausnahm. Er strich den zweiten Namen säuberlich durch und trug unter Marens Namen in Blockbuchstaben die Namen John Logan, Gil Price und Eve Duncan ein.
Schließlich musste alles seine Ordnung haben.
Er ließ den Motor an, dann musste er grinsen, als ihm auffiel, welches Lied er gerade summte.
Making a list, checking it twice.
Gonna find out who’s naughty or nice …
Kapitel 8
»Wachen Sie auf«, sagte Margaret. »Herrgott noch mal, müssen Sie sogar bei diesen Knochen schlafen, Eve?«
Verschlafen hob Eve den Kopf. »Was?« Sie schüttelte sich. »Wie spät ist es?«
Margaret stand vor dem Schreibtisch. »Fast neun Uhr früh. John hat mir gestern Abend gesagt, Sie würden nicht mehr arbeiten.«
»Ich hab’s mir anders überlegt.« Sie betrachtete Mandy, die auf dem Schreibtisch vor ihr lag. »Ich habe ein paar weitere Puzzlestücke zusammengesetzt.«
»Und sind dabei eingeschlafen.«
»Ich wollte nur ein paar Minuten die Augen schließen.«
Sie hatte einen üblen Geschmack im Mund. »Wahrscheinlich war ich einfach müde.« Sie schob ihren Stuhl zurück. »Ich muss mir die Zähne putzen und duschen.«
»Erst nachdem Sie mir gesagt haben, wie gut ich dieses Labor hingekriegt habe.«
Sie lächelte. »Es ist ganz wunderbar.«
»Ihre Begeisterung ist ja direkt umwerfend.« Margaret seufzte.
»Ich habe Ihnen doch gesagt, es spielt keine Rolle.« Eve stand auf und ging auf die Tür zu. »Aber ich weiß Ihre Mühe zu schätzen.«
»John will Sie sehen. Er hat mich geschickt, Sie zu holen.«
»Wenn ich mich geduscht und umgezogen habe.«
»Könnten Sie sich beeilen? Er ist ziemlich gereizt, seit Gil zurück ist.«
Eve drehte sich an der Tür um. »Er ist zurück?«
Margaret nickte. »Seit ungefähr anderthalb Stunden. Die beiden erwarten Sie im Büro.«
Sie warteten auf ihre Entscheidung. Sie wollten wissen, ob Eve sich auf Logans aussichtsloses Unterfangen einlassen würde.
Kennedy.
Himmel, bei Tageslicht erschien diese Idee noch grotesker als in der vergangenen Nacht.
»Außerdem hat John mir aufgetragen, diese zweite Anweisung an den Adam Fund freizugeben, auf die Sie sich geeinigt haben«, sagte Margaret. »Ich habe bei der Bank angerufen. In etwa einer Stunde können Sie sich den Transfer bestätigen lassen.«
Sie hatte der zweiten Anweisung nicht zugestimmt. Logan versuchte, Druck auszuüben, sie zu bestechen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Immerhin, sollte er das Geld ruhig spenden. Es würde ihre Entscheidung nicht beeinflussen und die Kinder würden davon profitieren. »Ich vertraue Ihnen.«
»Lassen Sie es sich bestätigen«, sagte Margaret. »John besteht darauf.«
Logan konnte darauf bestehen, bis er schwarz wurde. Sie würde genau das tun, was sie wollte. In der Nacht an Mandy zu arbeiten, hatte ihr gut getan. Heute Morgen hatte sie das Gefühl, die Situation wieder im Griff zu haben. »Bis später, Margaret.«
»Sie haben sich ziemlich viel Zeit gelassen.« Logan bedachte sie mit einem verärgerten Blick, als sie das Büro betrat. »Wir haben auf Sie gewartet.«
»Ich musste mir die Haare waschen und trocknen.« »Und es sieht sehr hübsch aus«, bemerkte Gil aus der Zimmerecke. »Der Anblick ist jede Minute der
Verspätung wert.«
Sie lächelte ihn an. »Ich fürchte, Logan ist da anderer
Meinung.«
»Da haben Sie Recht«, sagte Logan. »Es ist unhöflich,
Leute warten zu lassen.«
»Das kommt darauf an, ob man eine Verabredung hat
oder zu einem Treffen zitiert wurde.«
Gil grinste. »Du hättest Margaret nicht schicken sollen,
Logan.«
»Verdammt, ich wollte nicht drängeln.«
Eve hob eine Braue. »Ach ja?«
»Na ja, nicht offensichtlich jedenfalls.« Logan wies auf
einen Stuhl. »Nehmen Sie Platz, Eve.«
Sie schüttelte den Kopf. »Es wird nicht lange dauern.« Logan spannte sich an. »Hören Sie, ich möchte nicht,
dass Sie –«
»Reden Sie nicht weiter, Logan. Ich mache es. Ich werde
mit Ihnen zu diesem verdammten Maisfeld fahren und den
Schädel holen. Wir bringen ihn hierher und ich werde die
Arbeit erledigen, die Sie von mir erwarten.« Sie sah ihm
direkt in die Augen. »Aber wir machen es sofort. Ich will
es hinter mich bringen.«
»Heute Nacht.«
»In Ordnung.« Sie wandte sich zum Gehen.
»Warum?«, fragte Logan unvermittelt. »Warum tun Sie
es?«
»Weil Sie sich irren, und das kann ich Ihnen nur
beweisen, wenn ich die Arbeit erledige. Ich möchte diese
Sache möglichst schnell hinter mich bringen, damit ich mich wieder den Dingen
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