Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
Richtung, rannte zurück auf
dem Weg, den sie gekommen waren.
Gil und Eve blieben ihm auf den Fersen.
Schneller.
Eve hatte völlig die Orientierung verloren. Woher
wusste Logan, in welche Richtung er laufen musste? Vielleicht wusste er es gar nicht. Sie konnten ihren
Verfolgern jeden Augenblick in die Arme laufen.
Vielleicht sollten sie lieber – Logan änderte erneut seine
Richtung. Nach links.
Und dann waren sie aus dem Feld heraus und rannten die
Straße entlang.
Die Limousine.
Aber sie war noch vierzig Meter entfernt.
Und gleich daneben stand ein Mercedes. Sie konnte
nicht erkennen, ob jemand darin saß.
Sie warf einen Blick zurück in das Maisfeld.
Niemand.
Sie hatten die Limousine fast erreicht.
Und die Tür des Mercedes schwang auf.
Gil ließ ihren Arm los. »Pack den Sarg in den Wagen,
John.« Er drehte sich um, riss seine Pistole heraus und
stürzte auf den Mann zu, der aus dem Mercedes stieg. Zu spät.
Ein Schuss.
Mit Entsetzen sah Eve, wie Gil vornüberfiel. Er rappelte
sich auf und versuchte, die Pistole zu heben.
O Gott, der Mann zielte erneut auf Gil.
Sie merkte nicht einmal, dass sie sich bewegte, bis ihre
Hand die Pistole packte und zur Seite riss. Der Mann fuhr
zu ihr herum und ihre Handkante traf seine
Halsschlagader. Der Mann grunzte. Seine Augen trübten
sich. Er ging zu Boden.
»Ich fahre. Setzen Sie sich nach hinten zu Gil.« Logan
schleppte Gil in die Limousine. »Versuchen Sie, die
Blutung zu stoppen. Wir müssen hier weg. Sie müssen den
Schuss gehört haben.«
Eve hielt die Tür auf, damit Logan Gil auf den Rücksitz
legen konnte.
Er sah so bleich aus. Sie riss sein Hemd auf. Etwas Blut,
oben an der Schulter. Was war, wenn er – »Sie kommen!«,
schrie Logan, als die Limousine sich mit einem Ruck in
Bewegung setzte.
Als sie aus dem Fenster schaute, sah sie drei Männer, die
aus dem Maisfeld stürzten.
Kieselsteine flogen hoch, als die Limousine die Straße
entlangraste.
Logan warf einen Blick in den Rückspiegel. »Wie
schlimm hat’s ihn erwischt?«
»Eine Wunde in der Schulter. Sie blutet nicht sehr stark.
Er ist wieder bei Bewusstsein.« Sie schaute noch einmal
aus dem Fenster. »Sie haben die Straße erreicht. Können
Sie schneller fahren?«
»Ich versuch’s ja«, sagte er mit zusammengebissenen
Zähnen. »Es ist, als würde man eine verdammte Yacht
fahren.«
Er hatte die asphaltierte Straße erreicht, die zum
Highway führte, aber der Mercedes war zu schnell. Seine
Scheinwerfer waren nur noch wenige Meter entfernt. Dann rammte der Mercedes die Limousine von der Seite. Sie versuchten, sie in den Seitengraben zu drängen. Die Limousine wurde erneut gerammt.
Diesmal schaffte Logan es gerade noch, den Wagen auf
der Straße zu halten.
»Fahren Sie schneller«, rief Eve. »Wenn wir im Graben
landen, sind wir tot.«
»Was glauben Sie, was ich die ganze Zeit versuche?« Gott sei Dank, da vorne war die Autobahn.
Der Mercedes rammte die Limousine noch einmal und
sie schlitterte auf den Graben zu.
Logan riss verzweifelt das Steuer herum und konnte im
letzten Augenblick verhindern, dass der Wagen die
Böschung hinunterrutschte.
»Beim letzten Versuch sind sie auf die andere
Straßenseite geschlittert. Das ist unsere Chance«, sagte
Eve. »Geben Sie Gas!«
Logan trat das Gaspedal durch.
»Sie sind zu dicht an uns dran.« Logan schaute in den
Rückspiegel. »Sie werden uns einholen, bevor wir die
Autobahn erreichen.«
»Der … Sarg«, murmelte Gil. »Gib ihnen –«
»Nein!«, erwiderte Logan.
Eve betrachtete den Sarg zu ihren Füßen.
»Gib ihnen den –«
Eve langte nach dem Türgriff.
»Was machen Sie da?«, fragte Logan.
»Seien Sie still«, sagte Eve wütend. »Gil hat Recht. Die
wollen diesen verdammten Sarg. Und sie werden ihn
bekommen. Er ist unser Leben nicht wert.«
»Was ist, wenn sie uns weiter verfolgen? Dann haben
Sie den Sarg für nichts geopfert.«
»Das interessiert mich einen Scheißdreck. Gil hat wegen
dieses Schädels schon eine Kugel abbekommen. Ich will
nicht, dass noch jemand verletzt wird. Fahren Sie
langsamer und halten Sie den Wagen in der Spur. Egal,
was passiert.«
Logan nahm das Tempo zurück, aber der Fahrtwind
machte es immer noch schwierig, die Tür zu öffnen. »Sie kommen näher.«
»Halten Sie den Wagen einfach auf dieser Spur.« Sie
schob und zog den Sarg auf die Tür zu. »Und versuchen
Sie, möglichst großen Abstand zu halten.«
»Ich glaube nicht, dass ich –«
»Versuchen Sie’s.« Der Wind hatte die Tür aufgerissen
und Eve schob den Sarg hinaus. Er

Weitere Kostenlose Bücher