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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Ben Chadbourne ausgetauscht wurden.« »Sie sagten doch, bei den Ermordeten hätte es sich um Zeugen gehandelt.« Sie hob die Hand, als er etwas erwidern wollte. »Schon gut. Warum sollte ich erwarten, dass Sie mir die Wahrheit sagen?« »Ich versuche nicht, mich zu verteidigen. Es war eine andere Situation.« Ihr fiel auf, dass er sich nicht entschuldigte oder ihr versicherte, dass er sich in Zukunft anders verhalten würde. »Dann bleibt uns nur die DNA-Analyse. Was ist, wenn wir nicht genug Material für einen Test haben? Können wir Detwil zwingen, sich einem Test zu unterziehen, um seine Identität zu beweisen?« »Unmöglich«, erwiderte Logan knapp. »Er ist der Präsident. Die Beweislast liegt bei uns. Außerdem können sie seine Patientendaten ebenso fälschen wie meine.« »Könnten wir es nicht versuchen? Er muss doch Verwandte haben.« »Außer seiner Mutter, die vor sieben Jahren gestorben ist, hatte er einen Halbbruder.« »Hatte?« »James Cadro. Er und seine Frau wurden einen Tag nach Dora Bentz ermordet.« Großer Gott. »Es muss kein naher Verwandter sein. Man hat bewiesen, dass die Frau, die sich als Anastasia ausgab, eine Hochstaplerin war, indem man ihre DNA mit der von Prinz Philip von England verglichen hat. Gibt es denn sonst niemanden?« »Keinen, von dem wir wissen. Sie haben Detwil sehr sorgfältig ausgewählt.« »Was ist mit der Mutter? Man könnte sie exhumieren –« »Ich möchte nicht makaber klingen, aber wir haben keine Zeit, um noch tiefer zu graben. Wenn wir an die Öffentlichkeit gehen, müssen wir handfeste Beweise in der Hand haben.« »Warum haben wir keine Zeit?« »Weil wir innerhalb von zwölf Stunden tot sein werden, sobald wir uns zeigen«, sagte Gil trocken. »Laut offiziellem Nachrichtenbericht ist John bereits tot. Bleiben nur noch Sie und ich. Und die anderen haben die Macht des Präsidentenamtes hinter sich. Ich bin mir sicher, dass das Szenario bereits feststeht. Schnell, logisch und gründlich. Timwick ist schon immer gründlich gewesen.« Eve erschauerte. »Es muss noch eine andere Möglichkeit geben … Irgend jemanden.« »Ja, Scott Maren.« »Ein Verwandter?« Sie verzog das Gesicht. »Ist er auch schon tot?« »Nein. Er ist Chadbournes persönlicher Arzt. Er hält sich zurzeit im Ausland auf, was ihm wahrscheinlich das Leben gerettet hat.« Er schwieg einen Moment. »Aber ich weiß nicht, ob wir auf ihn zurückgreifen können. Ich nehme an, dass er mit dem Mord zu tun hat.« »Inwiefern?« »Gelegenheit. Vor zwei Jahren, am Morgen des zweiten November, ist Ben Chadbourne für seinen jährlichen Gesundheits-Check in die Bethesda-Klinik gegangen. Seine Leiche wurde am dritten November kurz nach Mitternacht in Donnellis Beerdigungsinstitut abgeliefert.« »Und Sie glauben, bei dieser Gelegenheit wurden die Unterlagen ausgetauscht?« Logan nickte. »Sie müssen einen perfekten Plan gehabt haben. Der eine Chadbourne ging in die Klinik hinein, der andere kam heraus. Maren hat dem echten Chadbourne wahrscheinlich eine tödliche Spritze verpasst unter dem Vorwand, es sei Vitamin B oder sonst was.« »Maren ist also ihr Komplize in Bethesda«, sagte Eve langsam. Es war möglich und teuflisch raffiniert, dachte sie. Ein Arzt war ein Mann des Vertrauens, der zugleich tagtäglich die Möglichkeit hatte, Leben auszulöschen. »Das ist Ihre Vermutung. Maren muss alle möglichen Sicherheitsüberprüfungen durchlaufen haben, bevor er Chadbournes persönlicher Arzt wurde.« »Ich bin mir sicher, dass er es getan hat«, sagte Gil. »Aber er genießt hohes Ansehen und ist ein enger Freund des Präsidenten. Maren, Chadbourne und Lisa Chadbourne sind alle zusammen aufs College gegangen. Entweder Chadbourne oder dessen Frau haben ihm zu der Chefarztstelle in der Bethesda-Klinik verhelfen.« »Warum sollte er so etwas tun? Warum sollte er sich auf so etwas einlassen?« Logan hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, aber ich wette, er hat’s getan. Deswegen versuche ich schon die ganze Zeit, ihn zu erreichen. Womöglich können wir ihn dazu bringen, Timwick und Lisa Chadbourne zu belasten.« »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Maren in die Sache verwickelt ist. Jedenfalls wird er es auf keinen Fall zugeben, wenn es wirklich stimmt. Er müsste ein Narr sein.« »Vielleicht.« Logan überlegte. »Es sei denn, wir können ihn davon überzeugen, dass er ein toter Mann ist, wenn die beiden nicht entlarvt werden. Als ich meine Liste der Leute zusammengestellt habe, die möglicherweise

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