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Das verlorene Ich

Das verlorene Ich

Titel: Das verlorene Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Sinne fast.
    Sein Blick fiel hinüber auf den Peres-Lachaise.
    Er hatte den Namen des Friedhofs schon einmal gehört, vor wenigen Stunden erst. Im Hause Jerome Vautiers. Der alte Hausdiener hatte ihn genannt. Denn dort sollte sein einstiger Herr begraben liegen .
    Gedanken wollten sich hinter Hector Landers' Stirn verknüpfen, um ihm ein Ganzes zu zeigen, um Sinn zu ergeben. Er ahnte diesen Sinn, spürte ihn wie etwas Eisigkaltes in sich aufsteigen - und verbat sich, weiter darüber nachzudenken. Er leugnete das Offensichtliche, schloß die Augen und wandte sich mit einem Ruck um.
    Natalja zuckte ein klein wenig zurück ob seiner heftigen Bewegung.
    Er lächelte hart.
    »Keine Angst«, sagte er nur.
    »Ich kenne keine Angst«, erwiderte sie.
    »Du bist schön«, meinte Landers dann, und wieder strichen seine Finger über ihre Wangen, »zu schön zum Töten.«
    »Es gibt Dinge, die ich ebensogut beherrsche wie das Töten«, flüsterte sie heiser, von neuem schaudernd unter Landers' sanfter Berührung.
    »Zeige sie mir, diese Dinge«, verlangte er.
    Natalja würde ihm die Ablenkung verschaffen, die er brauchte, um diese drohenden Gedanken zu vergessen. Für eine Weile würde er nicht mehr daran denken müssen, wer er womöglich war, was er getan hatte.
    Als ahnte Natalja, was in ihm vorging, schloß sie die Tür zum Balkon und zog den Vorhang zu. Damit Landers den Friedhof draußen nicht mehr sehen mußte ...
    Nur Sekunden später konnte Landers feststellen, daß sie nicht nur ein Engel des Todes war. Sie war darüber hinaus auch schön wie ein Engel in ihrer Nacktheit.
    Und wie ein Engel nahm sie ihn unter ihre Fittiche .
    *
    Die Labors tief unter der Oberfläche von Paris waren seit langem verlassen. Die Arbeiten hier hatten vor Jahren einen Punkt erreicht, über den selbst Giordan Vautier sich nicht hinausgewagt hatte. Weil er gespürt hatte, daß er an den Grundfesten des Seins rühren würde, wenn er es tat.
    Zwar liebte er die Macht, aber er war nur bereit, fast jeden Preis dafür zu zahlen. Ohnedies hatte er schon einen höheren bezahlt, als er es gewollt hatte. Man hatte ihm diesen Preis abgezwungen.
    Nein, dachte er, während er mit Alain Bruneau durch den verlassenen Laborkomplex ging, nicht man - Hector Landers hat es getan, der elende Bastard .!
    Trotzdem lächelte Giordan Vautier. Denn heute würde sich zeigen, daß Landers mit allem, was er damals getan hatte, letztlich nur eines erreicht hatte - sich sein eigenes Grab zu schaufeln!
    Die Labors - in schattenloses Neonlicht getaucht und nach all den Jahren so aufgeräumt, daß es aussah, als müßten die Forscher jeden Moment hereinkommen, um die Arbeit wieder aufzunehmen -mochten verlassen sein, doch irgend etwas schwebte in den Räumen. Unsichtbar, aber deutlich zu spüren. Wie ein Echo dessen, was hier einmal geschehen war. Der Hauch des Schreckens.
    Sie durchquerten den Komplex zur Gänze, gingen durch ein Labyrinth aus Glaswänden, bis sie eine massive Stahltür ohne Klinke erreichten. Vautier aktivierte das Codeschloß seitlich davon.
    »Monsieur Vautier«, machte Bruneau einen letzten Versuch, seinen Chef umzustimmen, »ich hoffe, Sie sind sich im klaren darüber, was Sie tun. Es .«
    »Bruneau«, erwiderte Vautier hart, »wenn Sie sich in die Hosen scheißen wollen, dann tun Sie das draußen, ja?«
    »Nein, das ist es nicht«, wandte Bruneau rasch ein. Strähnen seines schwarzen Haars hingen ihm schweißnaß in die Stirn. »Ich möchte Sie nur daran erinnern, was Sie hier heraufbeschwören. Schon einmal haben Sie -«
    »Ich weiß, was schon einmal passiert ist!« unterbrach ihn Vautier. Er erinnerte sich nur zu gut.
    Hector Landers hatte nicht gelogen, damals. Er hatte ihm tatsächlich den Schlüssel zu unvorstellbarer Macht in die Hand gegeben.
    Und er - Narr, der er gewesen war! - hatte ihn benutzt .
    *
    . damals
    Vautiers Wissenschaftler - Kapazitäten aus aller Welt, die nicht allesamt ganz und gar freiwillig in seinen Diensten standen, sich jedoch durch die großzügige Bezahlung und die Zusicherung, völlig freie Hand zu haben, hatten überzeugen lassen - brachten Tage und Nächte mit der Analyse der schwarzen Substanz zu, die Hector Landers ihnen überlassen hatte.
    Doch sie waren nur zu einem Ergebnis gekommen: daß sie etwas auch nur Ähnliches nie zuvor gesehen hatten. Am ehesten, wenn auch nur ganz entfernt, mochte die Flüssigkeit noch an Blut erinnern. Aber keiner von ihnen konnte sich ein Lebewesen vorstellen, in dessen Adern solches

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