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Das Verlorene Labyrinth

Das Verlorene Labyrinth

Titel: Das Verlorene Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Mosse
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Stimme zu hören. Er war einer von Shelaghs Kollegen bei der Ausgrabung. »Hi, Steve. Nein, tut mir Leid. Ich hatte das Handy nicht mit und hab die Mailbox noch nicht abgehört. Was ist denn los?«
    Er erzählte ihr, dass die Ausgrabung geschlossen würde, und Alice erblasste.
    »Aber wieso denn? Was hat Brayling denn für eine Begründung genannt?«
    »Er hat gesagt, es läge nicht in seiner Hand.«
    »Nur wegen der Skelette?«
    »Das hat die Polizei nicht gesagt.«
    Ihr Herz pochte. »War die Polizei dabei, als Brayling die Entscheidung bekannt gegeben hat?«, fragte sie.
    »Ja, aber die waren auch wegen Shelagh da«, sagte er und stockte dann. »Alice, ich wollte fragen, ob du nach deiner Abfahrt noch irgendwas von ihr gehört hast?«
    »Kein Wort mehr seit Montag. Ich habe gestern öfter versucht sie zu erreichen, aber sie ruft einfach nicht zurück. Warum?« Während sie auf Stephens Antwort wartete, merkte Alice, dass sie aufgestanden war.
    »Sie ist irgendwie untergetaucht«, sagte er schließlich. »Brayling deutet ihr Verschwinden ziemlich negativ. Er hegt den
    Verdacht, dass sie irgendwas von der Ausgrabung hat mitgehen lassen.«
    »So was würde Shelagh niemals machen«, rief sie. »Ausgeschlossen. Sie gehört nicht zu der Sorte Mensch, die ...«
    Doch noch während sie sprach, musste sie plötzlich an Shelaghs wütendes weißes Gesicht denken. Sie kam sich treulos vor, aber auf einmal war sie sich ihrer Sache nicht mehr so sicher. »Glaubt die Polizei das auch?«, erkundigte sie sich.
    »Keine Ahnung. Das ist alles ein bisschen seltsam«, sagte er unsicher. »Einer von den Polizisten, die vor Ort waren, ist letzten Montag in Foix bei einem Unfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen«, sprach er weiter. »Das stand in der Zeitung. Anscheinend kannten er und Shelagh sich.«
    Alice sank aufs Bett. »Entschuldige, Steve, aber ich komm da nicht mehr ganz mit. Sucht denn jemand nach ihr? Unternimmt denn überhaupt jemand irgendetwas?«
    »Mir ist da ein Gedanke gekommen«, sagt er zögernd. »Ich würde es ja selbst m achen, aber ich fahre morgen in aller Frühe nach Hause. Hat ja doch keinen Sinn mehr, hier rumzuhängen.«
    »Was ist dir für ein Gedanke gekommen?«
    »Ich weiß, dass Shelagh vor Beginn der Ausgrabung Bekannte in Chartres besucht hat. Wäre ja möglich, dass sie vielleicht wieder dahin gefahren ist und einfach vergessen hat, uns anderen Bescheid zu sagen.«
    Ein bisschen abwegig, fand Alice, aber immer noch besser als nichts.
    »Ich hab da angerufen. Ein junger Mann hat sich gemeldet und behauptet, er hätte Shelaghs Namen noch nie gehört, aber es war die Nummer, die sie mir gegeben hatte. Ich hatte sie in meinem Handy gespeichert.«
    Alice nahm sich etwas zu schreiben. »Gib mir die Nummer. Ich kann's ja auch mal probieren«, sagte sie mit gezücktem Stift. Ihre Hand erstarrte.
    »Entschuldige, Steve.« Ihre Stimme klang hohl, als spräche sie aus weiter Ferne. »Wiederhol das noch einmal.«
    »Die Nummer ist 02 68 72 31 26«, sagte er erneut. »Gibst du mir Bescheid, wenn du irgendwas rausgefunden hast?«
    Das war die Nummer, die Biau ihr gegeben hatte.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte sie, ohne recht zu wissen, was sie da eigentlich sagte. »Und ich melde mich bei dir.«
    Alice wusste, dass sie Noubel anrufen sollte. Dass sie ihm von dem Nichtdiebstahl und von ihrer Begegnung mit Biau erzählen sollte, aber sie zögerte. Sie war nicht sicher, ob sie Noubel trauen konnte. Er hatte schließlich nichts unternommen, um Authié in die Schranken zu weisen.
    Sie griff in ihren Rucksack und holte die Straßenkarte von Frankreich heraus. Das ist doch verrückt. Die Fahrt dauert mindestens acht Stunden.
    Irgendetwas nagte in ihrem Unterbewusstsein. Sie nahm sich noch einmal die Notizen vor, die sie in der Bibliothek gemacht hatte.
    In dem Wust von Texten über die Kathedrale in Chartres hatte sie auch einen Hinweis auf den Heiligen Gral entdeckt. Auch dort gab es ein Labyrinth. Alice fand den Absatz, nach dem sie suchte. Sie las ihn zweimal durch, um auch sicher zu sein, dass sie nichts falsch verstanden hatte, dann zog sie den Stuhl unter dem Hotelschreibtisch hervor, setzte sich mit Audric Baillards Buch hin und schlug es an der markierten Stelle auf.
     
    Wieder andere sind überzeugt, dass er der letzte Ruheort des Grals war. Es wurde spekuliert, dass die Katharer nicht nur die Hüter des Kelches Christi...
     
    Der Katharerschatz wurde aus Montsegur herausgeschmuggelt. Zum Pic de Soularac?

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