Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Birmingham
Vom Netzwerk:
hingebungsvoll wie seine Kameraden aus der polnischen Armee. Wenn die Deutschen und die Russen über Generationen hinweg über dein Land hinwegmarschiert sind, dann eignest du dir ein ganz anderes Niveau von Hingabe in der Vaterlandsverteidigung an.
    »Hast es wohl sehr eilig, für deine neue Heimat zu sterben, Fred?«, sagte einer der Rangers, Master Sergeant Wilson, ein dünner Schwarzer, der den Einsatzleiter machte.
    Milosz schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe es eilig, die Feinde meiner neuen Heimat zu töten.«
    »Die Gelegenheit wirst du schon noch früh genug bekommen«, sagte Wilson und schaute durchs Fernglas. »Die sehen wie Afrikaner aus oder wie Araber, was meinst du? Vielleicht sind es ja Jamaikaner.«

    »Was spielt das denn für eine Rolle?«, fragte Raab. »Ein totes Arschloch ist wie das andere.«
    »Die sehen aus wie Angolaner oder Jemeniten, würde ich sagen«, antwortete Milosz, der Raabs Aussage ignorierte.
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte Wilson.
    »In diesen Staaten wird dieses spezielle Modell BM-21 benutzt«, sagte er. »Die haben genug von diesen Raketenwerfern, um größere Banden von Plünderern damit auszurüsten. Die haben keine Probleme damit, so etwas an diese sogenannten Piraten auszuleihen, das will ich damit sagen.«
    »Das können doch auch ganz andere sein«, meinte Wilson, während er die Szenerie unter sich begutachtete, als sie in westliche Richtung abdrehten.
    »Wir werden sehen«, sagte Milosz. Er beobachtete, wie ein Apache AH-64-D Longbow über das Wasser heranflog, außerhalb der Reichweite der Leute dort unten, die ihn jetzt bemerkten.
    »Haltet euch bereit«, hörten sie die Stimme von Viper Eins-Drei über Funk. »Eingreifen. Raketenwerfer ausschalten.«
    »Denen werden wir die Hölle heißmachen«, sagte der Blackhawk-Pilot.
    Weitere Raketen wurden von den Lastern abgefeuert und hinterließen Rauchschwaden, während sie mit flammendem Heck wie Hightech-Speere durch die Luft schossen. Kurz waren die Angreifer auf dem Parkplatz unsichtbar, aber Milosz wandte den Blick nicht ab und sah, wie ein Schwarm 2,75-Inch-Hydra-70-Raketen durch den Rauch zischte und die Abschussrampen dort unten traf. Sie zerbarsten in einem Malstrom aus gleißendem Feuer. Das Führerhaus eines der Laster wurde nach oben geschleudert, beschrieb eine Spirale und flog hin und her schwankend auf eine große Fläche auf dem Jersey-Ufer
zu, erreichte es aber nicht, sondern fiel auf die Kaistraße, die Richtung Ellis Island führte.
    Milosz hörte das Wort »Kettenkanone« im Lärm der Schüsse und Detonationen, bevor schwarz-graue Rauchschwaden über dem Parkplatz aufquollen. Metallteile flogen in alle Richtungen, und die Männer dort unten rannten in wilder Panik davon. Fleischteile und Metallstücke spritzten durch die Luft, als würden sie von einem Tornado durcheinandergewirbelt, als das Dauerfeuer der 30-mm-Kanone die Wracks der Katjuscha-Raketenwerfer zum zweiten Mal zum Explodieren brachte.
    »Ja!«, schrie der Blackhawk-Pilot. »Die haben wir erledigt!«
    Aus einem der größeren Gebäude wurden sie unter Feuer genommen. Das Haus war beinahe schon hübsch anzusehen und sogar verziert, stellte Milosz fest. Es erinnerte ihn an eine Hochzeitstorte mit vier Türmen, die von grünen Kuppeln gekrönt wurden. Mindestens zwei dieser Türme waren mit bewaffneten Posten besetzt. Instinktiv fasste er nach einem Haltegriff, als der Hubschrauber sich senkte und eine Kurve beschrieb, um einer Geschosssalve auszuweichen. Das Hämmern der Maschinengewehre ertönte, und nachdem der Helikopter aus der Gefahrenzone manövriert war, kam er wieder ins Gleichgewicht. Milosz sah auf und registrierte, dass die vier grünen Kuppeln verschwunden waren.
    So viel zum Thema, wir schießen nicht auf historische Gebäude, dachte er nüchtern.
    »Das geht schon in Ordnung«, sagte er vor sich hin. »Besser Denkmäler plattmachen, als sich abschießen lassen.«
    Aus einem der Fenster wurde eine genau gezielte RPG-Panzerfaust abgeschossen, das Geschoss kam direkt auf den Blackhawk zu.
    »Aufpassen!«, schrie Milosz auf.

    Der Helikopter schwankte und wogte hin und her, und Milosz hatte das Gefühl, in seiner Magengegend machten sich alle unheiligen Dämonen des Alkohols breit und versuchten ihm von innen her den Arsch aufzureißen. Er wurde auf den Stahlboden gepresst und hatte kaum noch die Kraft, den Kopf zu heben, um nachzuschauen, was unten am Boden passierte.
    Er schaffte es und musste mit ansehen, wie ein zweiter

Weitere Kostenlose Bücher