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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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vergessen Sie das nicht. Ich möchte, dass Johns Unternehmen so schnell wie möglich den Wasservorrat komplett hat – wir alle brauchen die Sachen, die er herstellen kann. Sobald das geschehen ist, bekommen Sie, Tracy, alles Wasser, das Sie brauchen, okay?«
    »Sie haben gehört, was er gesagt hat, John«, stellte Tracy fest. »Sobald dieser Damm von Ihnen bis zum Rand steht, halten Sie nichts zurück, was ich brauche! Wir alle müssen den Fluss nutzen.«
    »Okay okay, aber Colonel, Sir, meine Männer warten jetzt auf Sie. Außerdem kann es Private Ferguson kaum noch erwarten, Ihnen seine neuen Pläne zu zeigen.«
    Ohne die angebotene Hüfte anzunehmen, stieg Andrew wieder die Leiter hinauf, verließ das Sägewerk und setzte mit Mina seinen Weg bergan fort. Knappe hundert Meter höher blieben sie eine Zeit lang stehen und sahen sich an, was Fletcher machte. Während das Sägewerk schon in Betrieb war, montierte eine Gruppe Zimmerleute aus seiner Kompanie Wandverkleidungen, die Houston bereitgestellt hatte. Die Sägemühle war etwas, was sie nun wirklich vor Regen schützen mussten.
    Die Mühlsteine waren kleine Exemplare und durchmaßen jeweils weniger als einen Meter. Sie stellten eine vorübergehende Lösung dar, bis ein paar Jungs aus der B-Kompanie volle Zwei-Meter-Steine aus Granit beschafft hatten, was zumindest noch einen weiteren Monat dauerte.
    Für die Suzdalier war es trotzdem ein Wunder. Tag für Tag lief ein konstanter Strom von Menschen auf, die meist zu Fuß kamen, von denen aber ein paar kleine Wagen fuhren, voll mit Säcken frisch geernteten Weizens, und sie bildeten Schlangen vor der Mühle und warteten darauf, das man ihr Getreide mahlte.
    Andrew und Iwor hatten sich auf eine recht einfache Quote geeinigt – ein Zehntel allen gemahlenen Korns wurde als Bezahlung einbehalten, und im Ergebnis konnte sich das Regiment bald auf frisches Brot freuen, denn einer von O’Donalds Jungs war Bäcker und überwachte derzeit schon die Herstellung mehrerer Öfen, die dem Bedarf des Regiments Rechnung tragen sollten.
    Auf der Hügelkuppe stießen Andrew und John Mina auf die jüngste Ergänzung zur Industrie des Mühlbachs. Der Hochofen und die angeschlossene Schmiede waren klein und begnügten sich bislang mit einem Drei-Meter-Rad. Mina redete jedoch schon davon, die Anlage über den Winter hinweg auszubauen und bis zum Frühling ein gewaltiges Sechs-Meter-Rad herzustellen.
    Rauch quoll aus dem gemauerten Schornstein, und mit jeder Umdrehung des Rades stieg lautstark ein Funkenstoß auf, wenn der vom Wasserrad angetriebene Blasebalg einen frischen Luftstrom hineinpumpte.
    Dieses Projekt war das bislang komplexeste und erforderte auf die eine oder andere Art die Arbeit des halben Regiments, damit alles lief. Fast hundert Mann hatten wochenlang Holz gefällt und nach Anleitung mehrere Köhler aus dem Norden von Maine bald Hunderte Scheffel Holzkohle von zumindest erträglicher Qualität hergestellt.
    Die Männer der B-Kompanie hatten auf der anderen Seite des Flusses gearbeitet, mit den wenigen verfügbaren Werkzeugen Kalkstein geschlagen und mit Hämmern zertrümmert und so zu einem Flussmittel verarbeitet, das die nichtmetallischen Bestandteile des Erzes absaugen sollte, um eine spröde, glasähnliche Schlacke zu erhalten.
    Schließlich hatte noch das Erz abgebaut werden müssen. Man hatte eine Stelle weiter oben in den Bergen gefunden, und fünfzig weitere Mann schufteten in der Folge dort mit den wenigen vorhandenen Spitzhacken, um das Erz zu nutzbaren Klumpen zu schlagen und dann bergab zu transportieren.
    Wieder andere halfen dabei, den Blasebalg aus zwei kompletten Kuhhäuten anzufertigen und die riesige Erdrampe zur Spitze des Hochofens anzulegen, wo der zermahlene Kalkstein, die Holzkohle und das Erz eingefüllt wurden, um alles zum Endprodukt einzukochen.
    Die Suzdalier hatten immerhin Ziegelöfen flussaufwärts der Stadt, und als Gegenleistung für zehn Dutzend Scheffel von Fletchers Weizen und etliche tausend Fuß Bretter von der Sägemühle hatte das Regiment Ziegel in ausreichender Qualität erworben, flussabwärts transportiert und auf den Hügel geschafft, um den Hochofen herzustellen.
    Andrew war bereits aufgefallen, dass bei den Preisen der Suzdalier eine schleichende Inflation eingesetzt hatte, und er beschloss, dass ein Ziegelofen höchste Priorität hatte, da die Mühlen und das Wachstum von Fort Lincoln einen fortlaufenden Bedarf garantierten.
    »Wir sind so weit, wenn Sie es auch sind,

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