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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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überholen und den Weg abzuschneiden. Bislang wissen sie nichts von unseren Yankeewaffen. Die behalte ich für den richtigen Zeitpunkt in der Hinterhand. Ich brauche jedoch meine Krieger hier, damit sie unsere südliche Flanke sichern – vierzig Tage Ritt weit im Südwesten – und den Weg unseres Volkes schützen. Also melde Hulagar, dass immmerhin noch zwei Urnen kommen, sie sich aber verspäten.«
    »Wie du befiehlst, mein Qarth.«
    Die beiden setzten ihren Weg durch die Straßen Carthas fort, abgesichert von den Wachleuten der Vushka. Tamuka sah, dass das Schiff, mit dem er erst vor Stunden eingetroffen war, schon wieder auf ihn wartete. Sein Magen rebellierte bei der Vorstellung. Die Merki waren nie dafür geschaffen worden, auf dem Wasser zu fahren; so musste es wohl sein, denn Yesha, die Göttin der Folter, ergriff ihn in dem Augenblick, an dem das Schiff ablegte, und sein eigener Pahk, der Hüter von Körper und Seele, besaß nicht mehr die Macht, ihn zu schützen.
    »Ich möchte dir noch etwas zeigen, ehe du aufbrichst. Der Tugare Muzta hat von einem solchen Ding gesprochen, und das Vieh Cromwell hat uns gezeigt, wie man es herstellen kann. Aber wiederum ein anderer, der Mann namens Hinsen, gab uns die abschließende Vorstellung davon.«
    Jubadi drehte sich um und deutete auf einen hohen Schuppen. Er ging auf das Bauwerk zu, trat ein und gab dabei Tamuka mit einem Wink zu verstehen, er möge ihm folgen.
    Tamuka betrat die Dunkelheit, und seine Augen brauchten mehrere lange Sekunden, ehe sie endlich die Schatten durchdrangen.
    Verständnislos blickte er auf, und dann setzte sich das Monster ganz langsam in Bewegung.
    Unfähig, seine Angst zu verbergen, sprang Tamuka zurück und griff nach dem Schwert.
    »Nein!«, schrie Jubadi. »Darin ist irgendein Geheimnis. Falls dein Schwert einen Funken schlägt, sterben wir alle!«
    Zitternd trat Tamuka langsam vor, bis unter den Bauch des Monsters. Eine große Kiste hing an der Kreatur. Aus der Rückwand der Kiste ragte ein heller Metallspeer hervor, von dessen Ende vier Klingen abzweigten.
    »Ich begreife das nicht«, flüsterte Tamuka, kam näher und fasste die Klingen an, die sich als stumpf erwiesen.
    »Ich auch nicht«, räumte Jubadi ein. »Ein Teil davon stammt aus einem Hügelgrab der Ahnen.«
    »Du hast es gewagt, eine solche Statte zu entweihen?«, fragte Tamuka.
    »Unser Sangeskünder von den Tagen der Ahnen sprach von solchen Dingen, wie du sie in dieser Kiste erblickst. Eines meiner Schoßtiere sah ein ähnliches Ding, das Cromwell hergestellt hatte, und der Yankee Hinsen kam und bat darum. Die richtigen Gebete wurden gesprochen, und wir nahmen es.«
    »Ich fürchte, es stört die Träume unserer Väter, wenn man so etwas tut«, wandte Tamuka ein.
    »Unsere Väter möchten, dass wir überleben«, erklärte Jubadi entschieden. »Berichte Hulagar, was du hier gesehen hast. Falls es nötig wird, benutzen wir es.«
    Tamuka nickte und betrachtete den riesenhaften Dämon mit kalter Angst.
    Was wird aus uns?, fragte er sich, während er mit Jubadi den Schuppen verließ.
    Als er an dem Speer vorbeikam, streckte er die Hand aus und fasste die Klingen aufs Neue an.
    Der Propeller drehte sich langsam, als sich Tamuka abwandte und ins Sonnenlicht zurückkehrte.

Kapitel 11
     
     
    »Ein neues Telegramm aus Fort Lincoln.«
    Kal drehte sich zu Hans um, der müde die Treppe der Südwestbastion heraufgestiegen kam, von wo aus man Ausblick auf den Neiper hatte.
    »Nur zu, Hans, was steht drin?«
    »Die Signalstation meldet, dass an der Mündung des Neiper große Verbände der Carthainfanterie an Land gehen. Die Ogunquit und zehn gepanzerte Kanonenboote haben das Fort vor fünfzehn Minuten passiert.«
    O’Donald deutete auf eine Rauchwolke, die hinter der Flussbiegung über dem Flusstal hing.
    »Das müssen sie sein.«
    »Die Signalstation wird gerade geschlossen. Das Personal zieht sich zusammen mit dem Milizkontingent auf der Mühlenstraße zurück, um die Minen zu schützen.«
    O’Donald blickte zur Gruppe der Senatoren hinüber, die an der Brüstung der Bastion standen und ihr Gezänk eingestellt hatten, um Hans zuzuhören.
    »Könnt Ihr denn nichts weiter unternehmen?«, fragte Boris mit einem flehenden Unterton.
    »Die Zwölfpfünder sind unsere schwersten Geschütze«, antwortete O’Donald.
    »Eine schockierende Lage ist das!«, erklärte Senator Petra naserümpfend. »Warum hat Andrew keine größeren Kanonen anfertigen lassen?«
    »Weil sie teuer sind«,

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