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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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vielleicht nicht«, flüsterte er schließlich und verstummte aufs Neue.
    »Mantu wird an seiner Stelle herrschen«, sagte er dann, und die Worte wiesen den Unterton des Endgültigen auf.
    »Mantu ist sogar jetzt noch bei ihm«, sagte Tamuka.
    »Dann weißt du, wer gerettet werden muss, Schildträger.«
    »Vuka wird einen Verdacht haben«, wandte Tamuka ein.
    »Natürlich wird er das. Falls er Ehre hat, wird er wissen, dass es für ihn Zeit geworden ist zu sterben.«
    Jubadi brach ab, drehte sich dann wieder zu Tamuka um und sagte mit erstickender Stimme: »Gib ihm diese Chance: ehrenvoll zu sterben, damit seine Seele in Zufriedenheit reiten kann.«
    Er schwieg eine Zeit lang.
    »Anders als meine beiden gefallenen Söhne«, flüsterte er.
    Tamuka sagte nichts dazu.
    »Sie leiden jetzt Qualen, und ihr Bruder trägt die Schuld daran!«, knurrte Jubadi. »Kan, der das Licht und die Freude meines Lebens war, ist seinetwegen für immer entehrt.«
    Er schlug sich mit der Faust in die Flanke, und Tränen schimmerten in seinen Augen.
    »Vollbringe es nicht von eigener Hand, falls du es vermeiden kannst.«
    Tamuka nickte. Vuka seinerseits konnte ihn nicht angreifen, denn das verbot ihm die Blutschuld; damit hätte er sich auf ewig in die Finsternis verdammt. Somit durfte er sich auch nicht verteidigen, falls Tamuka ihn angriff.
    »Mein Qarth, schicke einen anderen an meiner Stelle.«
    »Erkennst du es denn nicht?«, hielt ihm Jubadi entgegen. »Er muss einen Verdacht entwickeln, jetzt, wo er die Zeit hat nachzudenken. Käme ein anderer Schildträger, würde Vuka gegen ihn kämpfen. Ich werde ihm nicht befehlen zu sterben, denn einen Zan darf man niemals zwingen. Deine schiere Anwesenheit wird ihm jedoch deutlich machen, dass der einzige Weg für ihn darin besteht, den ehrenvollen Tod zu suchen oder sich irgendwie in deinen und Hulagars Augen so weit zu rehabilitieren, dass er weiterleben darf.«
    »Aber falls er sich weigert? Falls er keine Sühne leistet und doch nicht den Tod in der Schlacht sucht?«
    »Dann tötest du ihn«, erklärte Jubadi kalt.
    »Kann er nicht anders Sühne leisten?«, fragte Tamuka. Obwohl Vuka versagt hatte, erinnerte sich Tamuka voller Zuneigung an ihn, wie sie gemeinsam gegen die Bantag geritten waren und Vukas Mut wie eine Fackel geleuchtet hatte.
    »Das bezweifle ich inzwischen. So schlau ist er nicht«, flüsterte Jubadi. »Ich werde dazu nichts weiter sagen.«
    Er ging zum Zelteingang und bedeutete Tamuka mit einem Wink, ihm zu folgen.
    Draußen im hellen Sonnenlicht des Mittags ging Tamuka respektvoll hinter dem Qar Qarth.
    »Gehe an meiner Seite. Ich muss dir Mitteilungen ausrichten, die du Hulagar überbringen sollst.«
    Jubadi sprach mit klarer Stimme, als wäre das Gespräch von eben gar nicht geschehen.
    »Du wirst heute aufbrechen. Du musst Hulagar ausrichten, dass es noch einige Wochen dauern wird, ehe die beiden Umens nach Norden reiten können.«
    Tamuka sah ihn überrascht an. Von diesem Teil des Plans hatte er gar nichts gewusst, und er hielt es für am besten, das auch zuzugeben.
    Jubadi lachte leise.
    »Nur Hulagar wusste davon. Ich wollte nicht, dass unser loyales Vieh davon erfahrt. Ich habe Cromwell die Herrschaft über Rus versprochen, falls er dieses Reich für uns erobert. Ob er wohl tatsächlich so dumm ist zu glauben, dass ich ihn dort bleiben lasse, im Besitz aller Geheimnisse der Yankees?
    Nein, sobald die Stadt der Rus fallt, werden unsere Urnen hinauf jagen und sie besetzen. Die an den Maschinen arbeiten können, um Waffen für uns herzustellen, werden das tun; der Rest wandert in die Schlachtgruben.«
    »Aber was ist mit der Zusage der Verschonung an die Carthas und die Rus, falls Cromwell sie unterwirft?«
    »Versprechungen an Vieh. Die Carthas behalten wir noch einige Zeit länger. Die Rus können uns über den kommenden Winter hinweg ernähren.«
    »Cromwell hat uns gute Dienste geleistet«, sagte Tamuka und achtete dabei auf einen neutralen Ton.
    »Trotzdem ist er nur Vieh.«
    »Ja, natürlich«, sagte Tamuka.
    »Berichte es nur Hulagar. Die vier Urnen, über die wir anfänglich gesprochen hatten, werden nicht ausrücken. Wir wurden vor zwölf Tagen an der Stelle der durchbrochenen Hügel von den Bantag geschlagen und haben ein halbes Urnen an Kriegern verloren.«
    Tamuka war benommen.
    »Es kann nicht mehr lange so weitergehen«, sagte Jubadi finster. »Sie sind schon dabei, die Meerenge der Binnensee zu überqueren, und bemühen sich angestrengt, uns zu

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