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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Schulter aus dem Weg.
    »Das zahle ich Euch heim«, knurrte Mikhail.
    »Jederzeit!«, zischte O’Donald. »Dann schneide ich Euch die gottverdammten Juwelen von den Fingern und stopfe sie Euch in den Hals!«
    Alle sahen O’Donald an, benommen von seiner Wut. Hans schien etwas sagen zu wollen, schwieg aber doch, als O’Donald die Rampe hinabschritt und im Munitionslager verschwand.
    »Ich fordere, dass man ihn wegen Bedrohung eines Senators verhaftet!«, rief Mikhail.
    »Ich habe nichts gehört«, sagte Hans ruhig.
    Mikhail wandte sich zu Kal um.
    »Er ist der beste Artillerist im Land«, sagte Kal leise. »Falls wir ihn verhaften, dann nach dem Krieg.«
    Ohne auf Mikhails Antwort zu warten, wandte er sich ab.
    »Das ist kein Beweis, dass ihr unsere Armee besiegt habt!«, schrie er, um Beherrschung seiner Stimme bemüht. »Es zeigt lediglich, dass einer der Unseren gefallen ist.«
    »Mein Kommandeur lässt Euch sein Mitgefühl für Euren Verlust ausrichten«, antwortete der Sendbote. »Ihr könnt es nun glauben oder nicht, aber die Tatsachen bleiben – Eure Armee wird nicht mehr zurückkehren.«
    »Ist das alles, was du zu sagen hast?«
    »Da sind noch die Bedingungen, die Euer Volk, wie mein Kommandeur glaubt, sehr großzügig finden wird.«
    »Dann red schon, damit wir die Sache hinter uns bringen.«
    »Die Republik der Rus wird ein Bündnis mit dem Reich der Carthas eingehen. Der Präsident hat zurückzutreten und in den Ruhestand zu gehen. Unser Kommandeur wird einen neuen Präsidenten ernennen.«
    »Du meinst, Cromwell wird Diktator sein.«
    »Ihr habt mir nicht richtig zugehört!«, raunzte der Sendbote. »Ein Bürger von Suzdal wird regieren, berufen von ihm. Mehr verlangen wir nicht. Niemand wird verhaftet werden, solange alle die Gesetze befolgen. Die Kriegsgefangenen kehren nach Hause zurück.«
    »Ich sehe vor mir nur die verlogene Maske der Merkihorde«, entgegnete Kal mit lauter Stimme, damit die Soldaten auf der Mauer mithören konnten.
    Der Sendbote lachte.
    »Haltet Ihr uns für verrückt? Die Merki haben andere Sorgen, oder habt Ihr nichts davon gehört? Sie liegen im Krieg mit der Bantaghorde, die Tausende Meilen südlich von Euch reitet. Die Merki sind auf der Verliererstraße. Wenn die Zeit kommt, werden wir uns gegen sie erheben wie Ihr gegen die Tugaren.«
    »Warum habt ihr dann kein Bündnis mit uns geschlossen, sondern kommt mit Waffen?«, wandte Kal ein. »Vereint könnten wir ihnen standhalten.«
    »Und dabei unsere Brauche opfern, unsere Lebensweise, nachdem Ihr schon Roum verderben wolltet und mit Hilfe Eurer Maschinen versucht habt, uns um unsere Macht zu betrügen? So dumm sind wir nicht. Ihr müsst die Macht mit uns teilen. Und ich frage auch: gibt es nicht Tausende, die einst reich waren und jetzt durch Eure Yankees verarmt sind? Ich fordere das Volk von Suzdal auf, sich umzusehen, sich anzusehen, wer die tollen Maschinen bedient, wer in geräumigen neuen Häusern wohnt, wer teuren Staat trägt, während Tausende darben. Und welchem Zweck diente schon Eure Bahnlinie nach Roum, wenn nicht dem, noch mehr Reichtum anzuhäufen?«
    »Ich glaube nichts von dem, was du sagst«, entgegnete Kal. »Unsere Armee existiert weiterhin und wird zurückkehren, und ihr seid nichts weiter als die Schoßtiere und das Vieh der Merki.«
    »Schoßtiere und Vieh hätten nicht erbauen können, was wir geschaffen haben.« Und der Sendbote deutete flussabwärts auf die Rauchfahnen, die dort aufstiegen, während die Schiffe noch hinter der Flussbiegung unsichtbar waren.
    »Ihr könnt unserer Macht auf keinen Fall standhalten!«, prahlte er. »Falls Ihr Widerstand leistet, zerschmettern wir Eure Mauern innerhalb von Tagen. Wir besitzen Kanonen, die Sprenggranaten in Eure Stadt schießen und sie damit in Brand setzen können. Und wenn Eure Stadt unter dem törichten Stolz eines einzelnen Mannes leidet, hoffe ich, dass wenigstens Euer Senat die Wahrheit erblickt.
    Ich wurde geschickt, um Euer Leben zu schonen. Ich erkenne jetzt, dass es sinnlos ist. Sobald Ihr oder die neuen Anführer, die auf Euch folgen, zu einer anderen Auffassung gelangen, wisst Ihr ja, wo Ihr uns findet.«
    Der Sendbote gab seinen Ruderern ein Zeichen. Das schlammige Wasser schäumte, als die Ruder beider Bänke hineingriffen und die Galeere wieder hinaus in die Fahrrinne schwenkte.
    Eine Rauchwolke explodierte an Deck. Eine Rakete schlängelte sich in die Luft und zerbarst mit grellem roten Licht.
    Sekunden später tauchte eine dunkle,

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