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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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feindliche Panzerschiff setzte seine Wendung fort, bis es schließlich der aus Osten wieder heranrückenden Front zugewandt war.
    »Schneller rudern!«, brüllte Marcus.
    Die Galeere schien vorwärtszuspringen und holte zum Kanonenboot auf.
    »Jetzt den Corvus!«
    Die Planke krachte auf das Heck des Schiffes. Der Eisenstachel rutschte darüber hinweg und verfing sich schließlich an einem hochgebogenen Metallfetzen.
    »Los, Gewehrschützen, überhaupt alle!«, brüllte Marcus, sprang auf die Planke und rannte los.
    Vincent sprang hinauf und folgte ihm. Die Männer überquerten die Lücke voll wirbelnden Wassers.
    Als Vincent vom Corvus sprang, rutschte er auf dem Deck des Panzerschiffs aus und bemühte sich, auf den Beinen zu bleiben.
    »Das verdammte Ding wurde eingefettet!«, schrie er.
    Benommen sah sich Marcus um und versuchte, festen Stand zu finden und weiterzulaufen.
    Noch mehr Männer enterten das Schiff.
    »Vorsicht!«
    Am Bug des Panzerschiffs vorbei schwenkte eine Carthagaleere abrupt längsseits und rammte die Flanke der Raum, sodass diese sich am Corvus drehte wie an einem Zapfen. Von der anderen Seite des Panzerschiffs stürmte eine ganze Reihe von Galeeren heran, und es wimmelte plötzlich von Schiffen. Musketen knatterten, leichte Feldgeschütze donnerten, Männer schrien. Ein Roumschiff krachte in die Flanke der Carthagaleere, die Marcus’ Schiff zerstört hatte, und rammte es an die Flanke des Panzerschiffs, das derweil weiterdampfte.
    Ein Roumschiff schwenkte an die andere Seite des Panzerschiffs und ließ beide Corvi fallen. Einen Augenblick später stürmte ihre Besatzung herüber, erreichte das Deck und rutschte dort aus, noch während die Corvi über die Eisenfläche des Carthaschiffs rutschten.
    »Was zum Teufel machen wir jetzt?«, schrie Vincent.
    »Zur Maschinenraumluke!«
    Marcus rutschte dorthin, packte den Eisenring und zog daran.
    »Sie haben sie verriegelt.«
    »Nun, natürlich haben sie das!«, brüllte Vincent, der sich töricht vorkam, wie er hier auf dem Deck stand und keine Chance hatte, ins Schiff zu gelangen.
    Das Achtergeschützluk des Panzerschiffs klappte plötzlich auf.
    »Vincent!«
    Marcus rutschte übers Deck und stieß ihn ins Wasser, als die Kanone schon feuerte.
    »Feuern Sie, sobald das Ziel erfasst ist!«, rief Andrew. »Ziehen Sie die Waffe dann auf die rechte Seite. Ich schwenke parallel zum anderen Schiff ein.«
    »Ich hoffe, das funktioniert!«, schrie O’Malley.
    Die Kanonade ging krachend los. Hundert Meter entfernt sah er die Kugel in die Flanke der Ogunquit krachen, und eine Eisenplatte wurde losgerissen und flog wirbelnd vom Schiffsrumpf weg.
    »Maschinenraum, bringen Sie uns auf direkten Nordkurs!«
    Fünf Geschützluks gingen drüben auf, und die langen Läufe kamen zum Vorschein.
    Andrew erinnerte sich an den Hornisten, der auf dem Oberdeck kniete, griff hinauf, packte ihn am Kragen und duckte sich ins Steuerhaus, zog den Jungen dabei mit dem Kopf voran herunter.
    Ein Krachen erschütterte die Suzdal, wie von einem Echo begleitet von einem hohen durchdringenden Schrei von unten.
    Er zog die Luke auf und blickte hinunter. Der Raum war voller Rauch und Staub.
    Rechts vom vorderen Geschützluk waren die Schiffswand eingebeult und die Bahnschwellen durchbrochen worden. Grünes Holz trat hervor, wo Splitter herausgebrochen waren. Ein Mann lag auf dem Deck und wand sich vor Schmerzen; ein schartiges Stück Holz steckte in seinem Arm.
    Andrew knallte die Luke zu und stecke den Kopf wieder nach draußen.
    »Ruder ruhig halten! Wir gehen längsseits!«
    Die Ogunquit ähnelte einem tief im Wasser liegenden Monster, keine dreißig Meter mehr entfernt. Hinter Andrew hielt die Constitution, das Vorderdeck durch einen Treffer von einem Ende zum anderen aufgerissen, die Formation. Die General Schuder fuhr heran und versuchte, die Ogunquit vor dem Bug zu queren.
    Andrew nahm erneut die Gesamtlage in Augenschein. Die Suzdal steckte mitten im Getümmel der Galeerenschlacht. Die meisten Schiffe waren miteinander verhakt, denn die Corvi hatten sich in die Carthagaleeren gerammt. Andrew spürte auf einmal Hoffnung aufkeimen. Inmitten dieses fürchterlichen Chaos konnte er doch erkennen, dass überall dort, wo Schiffe verhakt waren, das Musketenfeuer seiner Rustruppen die Carthas überwältigte, die fälschlich auf Manöver und Rammaktionen als Schlüssel zum Sieg gebaut hatten. Aber selbst wenn sie erfolgreich rammten, knallte ein Corvus auf sie herab und nahm beide Schiffe

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