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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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finden.«
    »Ich verspreche dir die Freiheit deines eigenen Reiches, der großen Nordsteppe, als Gegenleistung für ein Bündnis.«
    »Und falls ich ablehne?«
    Jubadi deutete auf die Fabrik.
    »Dann wende ich die Macht, die dort geschmiedet wird, gegen euch. Das Vieh fertigt von jeher für uns an, was wir haben möchten, sogar unsere Kriegsbögen. Sollen sie jetzt neue Waffen für eine neue Aufgabe schmieden.
    Sie bauen für mich bis zum nächsten Frühling fünfhundert von diesen Donnermachern«, verkündete Jubadi stolz und deutete auf die Phalanx der Geschütze.
    Benommen und voller Neid betrachtete Muzta die Kanonen.
    »Und das Pulver?«
    »Ich habe mehr, als ich je brauchen werde. Für fünfhundert von diesen Rohren und zig von den großen Kanonen, die du unter Deck gesehen hast. Das wird die neue Quelle meiner Macht.«
    »Und die kleinen Rohre, wie die Menschen sie führen?«
    »Sie sind für meine Zwecke nutzlos«, antwortete Jubadi. »Unsere großen Bögen haben eine größere Reichweite. Oh, wir fertigen einige der kleinen Donnermacher für das Vieh an, ganz sicher, aber nicht zu viele, denn wiewohl es ein Leichtes für uns ist, die großen Donnermacher zu zählen und zu kontrollieren, sind die kleinen eine Gefahr in der Hand des Viehs, das uns dient. Das erlaube ich nicht, soweit es über eine kleine Streitmacht von mehreren tausend Mann hinausgeht.
    Jenes Vieh, das sie herstellt, darf sie behalten, falls sie uns gefällig sind; falls nicht, fressen wir sie später. Ihr andererseits, ihr könnt entweder verhungern oder für mich kämpfen. Eine andere Wahl habt ihr nicht.«
    Jubadi griff in ein Lederetui, das am Tisch lehnte, zog eine Karte heraus und breitete sie auf dem Tisch aus.
    »Ihr seid einen Jahreszeitritt östlich und nördlich der Carthas«, begann Jubadi und deutete auf ein Stück freie Steppe quer zu dem, was die alte Grenze zwischen ihren Reichen war.
    »Meine Horde ist noch eine Jahreszeit zurück im Westen, wo derzeit eine lange Kette hoher Berge, die hier von West nach Ost verläuft, unsere südliche Flanke schützt. Die Bantag drängen allerdings in einem fort über die Pässe und reiten zugleich mit hohem Tempo ostwärts, versuchen uns zu überholen, dann das Binnenmeer im Süden zu überqueren und nach Norden zu schwenken, in der Hoffnung, uns den Weg über die Meerenge zu versperren. In einem Jahr sind sie hier.«
    »Und bestimmt möchtest du, dass ich diese Seite der Meerenge offen halte, wenn sie da sind. Du hast selbst nicht genug Krieger dafür.«
    »Nicht, falls ich zugleich die Pässe schütze, Cartha besetzt halte und nach Norden schwenke, um die Yankeestadt zu vernichten und diese Plage zu beenden.«
    »Das ist mein Territorium«, erklärte Muzta und wusste dabei doch, dass seine Worte hohl klangen.
    Jubadi sah ihn mit einem sarkastischen Lächeln an.
    »Und außerdem«, setzte Muzta rasch hinzu, »kannst du zwanzig Urnen gegen sie schicken, und ich würde dir trotzdem keine gleiche Siegeschance einräumen. Denkst du, sie haben letztes Jahr aufgehört zu bauen? Wir wissen schon, dass sie ihr Feuer-das-auf-Eisenstreifen-fahrt bis Roum ausgebaut haben.«
    »Vergiss nicht, dass ich Vieh bewaffne, um gegen Vieh zu kämpfen«, hielt ihm Jubadi entgegen.
    Ein Wahnsinn, den wir noch alle teuer bezahlen werden, dachte Muzta kalt.
    »Innerhalb eines Monats marschieren wir gegen die Yankees und ihre Bundesgenossen, und nicht ein einziger Merki wird dabei kämpfen müssen. Wir haben schon Kontakte in die Städte der Rus geknüpft – da gibt es einige, die selbst jetzt noch nicht ahnen, dass sie tatsächlich unseren Plänen dienen. Der Yankee Tobias ist ehrgeizig – er ist wie das Vieh, das wir immer benutzt haben, um das andere Vieh zu beherrschen. Ohne Leute seines Schlages könnte die Welt, wie unsere Urahnen sie geschaffen haben, nicht fortbestehen. Falls er siegreich bleibt, werden wir ihn belohnen, wie wir stets jene belohnt haben, die in unserem Namen regieren.«
    »Denkst du wirklich, dass das Vieh uns in aller Ruhe die Waffen zurückgeben wird, nachdem wir ihm erlaubt haben, sie zu benutzen? Jubadi, entferne die Scheuklappen von deinen Augen! Die alten Wege haben für immer ausgedient – Vieh hat unsere Leute niedergemetzelt, und das wird nicht so leicht vergessen werden.«
    Muzta wand sich innerlich über die eigenen Worte, aber er wusste, dass sie die Wahrheit wiedergaben.
    »Wie, schlägst du vor, sollen wir denn sonst jene vernichten, die euch vernichtet haben und jetzt das

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