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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Zahl gleich bleibt?«
    »Es ist offenkundig, dass die Pocken nicht bis nach Süden vorgedrungen sind.«
    »Und du hättest zulassen müssen, dass sie sich weiter ausbreiten!«, brüllte Jubadi mit aufflammender Wut. »Stattdessen hast du geduldet, dass die Viehheiler euch vorausziehen. Denk mal nach, verdammt: wären eure Roum geschwächt worden, hättet ihr euch von ihnen ernähren können! Aber nein, du konntest das ja nicht einsehen! Du hast nicht nur der Ausbreitung einer einzelnen Entwicklung zugesehen, sondern von zweien: das Ende der Pocken und das Wissen, dass wir besiegt werden können.«
    »Falls das Vieh stürbe, würden wir verhungern, wir alle.«
    »Besser sie sterben alle, als dass sie lernen, gegen uns zu kämpfen. Diese Yankeedenkweise ist eine Gefahr, die weit über unsere leeren Mägen hinausgeht. Damit!«, schrie Jubadi und deutete auf die Kanonen. »Damit erledigen sie uns, nicht nur die Tugaren, nicht nur die Merki, uns alle, und dann wird das hier eine Welt des Viehs!«
    Muzta senkte den Kopf.
    »Dann sind die alten Wege am Ende.«
    »Nur für den Augenblick!«, entgegnete Jubadi scharf.
    »Hast du mich also deshalb hergeholt? Einfach, um mir die Donnermacher zu zeigen und meinen Gehorsam einzufordern?«
    Jubadi lachte leise. »Du bist impulsiv, Qar Qarth der Tugarenhorde. Ich hätte weniger Worte und mehr Schweigsamkeit von dir erwartet.«
    Muzta war entrüstet. Er wusste jedoch, dass Jubadi Recht hatte. Nur hatte ihn all das, was er an Last tragen musste, in jüngster Zeit verletzlich gemacht. Ein Qar Qarth musste schweigsam sein, musste die Kraft seiner Worte so sparsam einsetzen wie die Kraft seiner Krieger. Musste viel hören und wenig sagen. Lautlos fluchte er.
    »Ich möchte dir ein Angebot machen«, sagte Jubadi leise.
    Muzta lachte.
    »Ein Bündnis gegen die Bantag im Austausch gegen die Sicherheit meines Volkes«, vermutete er. »Vielleicht sollte ich abwarten, ob Mangu Qar Qarth von den Bantag mir ein besseres Angebot unterbreitet.«
    Er wusste dabei, dass seine Worte ohne Gewicht waren, dass er Jubadis wahren Absichten nicht mal nahe gekommen war. Insgeheim war ihm klar, dass sich für die Tugarenhorde letztlich doch eine Chance abzeichnete. Die Merki würden nicht angreifen, zumindest jetzt noch nicht.
    »Versuch es doch!«, gab Jubadi scharf zurück. »Du müsstest dein Volk mehr als dreitausend Kilometer weit nach Süden führen, über die Meerenge des östlichen Ozeans setzen und dabei mein Reich durchqueren. Falls du das wagtest, würden meine Urnen über euch herfallen und euch vernichten. Du schließt dein Abkommen entweder mit mir, Muzta von den Tugaren, oder mit niemandem.«
    Muzta knurrte düster, entrüstet über den Affront Jubadis, der ihn nicht als Qar Qarth angesprochen hatte.
    »Ich biete dir Folgendes an«, erklärte Jubadi kalt. »Die Bantag sind nur die Gefahr des Augenblicks, wie es von jeher das Wesen des Krieges zwischen uns ist.«
    »Ein Krieg, den ihr verliert, wie ich schon sagte«, schlug Muzta zurück.
    Jubadi wurde einen Augenblick lang still.
    »Ich kann dich immer noch mit mir zu Fall bringen«, sagte er kalt.
    »Du brauchst mich, nicht war, Jubadi von den Merki?«, schnauzte Muzta.
    Jubadi mühte sich, seinen Zorn zu beherrschen.
    »Du kämpfst seit einer halben Umkreisung gegen die Bantag, und du stehst im Begriff zu verlieren. Hier geht es nicht mehr um Überfall und Vergeltung; es ist ein Krieg ums Überleben. Etwas sitzt auch den Bantag im Nacken; etwas sorgt dafür, dass es in diesem Krieg nicht mehr um den Spaß oder einen kurzfristigen Vorteil geht. Aus irgendeinem Grund versuchen sie, euch wirklich zu vernichten. Wir, die Tugarenhorde, haben euch bei Orki fertig gemacht. Jetzt wittern die Bantag Blut und versuchen die Beute zur Strecke zu bringen, die wir verwundet haben.«
    »Du begreifst gar nichts!«, brüllte Jubadi und knallte mit der Faust auf den Tisch.
    »Oh doch«, knurrte Muzta. »Du wirst zunächst das Vieh benutzen, um gegen die Yankeegefahr im Norden zu kämpfen; dabei möchtet ihr auch lernen, mit ihren Waffen umzugehen. Ihr werdet die Yankees mit Hilfe der Carthas vernichten. Dann wollt ihr die Reste der Yankees und auch die Carthas verschlingen, ihnen die Waffen wegnehmen, die ihr braucht, und sie gegen die Bantag richten.«
    Ein dünnes Lächeln spielte um Jubadis Lippen.
    »Also warum berichtest du mir davon?«, fuhr Muzta fort. »In Anbetracht dieser Stärke kann ich nicht erkennen, wo wir Tugaren einen Platz in deinem Plan

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