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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Telegrafenlinie wohl bald unterbrochen; errichte neue Station außerhalb der Stadt, um aktuelle Lageinformationen durchzugeben. Marcus erwartet Hilfe. Könnte durchaus kapitulieren, falls keine eintrifft. Bleibe selbst mit den Männern in der Stadt und halte durch, bis Entsatz kommt.‹
    Gezeichnet: ›Hawthorne‹.«
    Seufzend setzte Andrew die Brille ab und lehnte sich zurück.
    »Warum zum Teufel sollte Cartha Roum angreifen?«, fragte Hans und blickte sich am Tisch um.
    »Warum Cromwell Roum angreift, sollten Sie sagen«, gab O’Donald kalt zu bedenken.
    »Na ja, zumindest wissen wir jetzt, was aus ihm geworden ist«, stellte Emil gelassen fest.
    »Yeah, und ich wünschte wirklich, er wäre einfach ersoffen!«, gab O’Donald wütend zurück.
    »Ich vermute, dass viel mehr hinter der Sache steckt, als man auf den ersten Blick sieht«, meldete sich Kal schließlich zu Wort. »Die Tugaren waren ihrem üblichen Marschtempo zwei Jahre voraus. Im Grunde hätten sie erst diesen Herbst eintreffen sollen, zur gleichen Zeit wie die Merkihorde in Cartha. Ich vermute zwischen diesem Angriff und der Merkihorde einen Zusammenhang.«
    »Inwiefern?«, fragte Andrew.
    »Ich weiß es noch nicht«, räumte Kal ein und streckte die verbliebene Hand zu einer Geste der Verwirrung aus. »Zweifellos haben sie inzwischen davon gehört, was wir erreichen konnten, und womöglich sind sie besorgt.«
    »Wir sind hier mehr als tausendeinhundert Kilometer nördlich von Cartha«, gab Emil zu bedenken, als versuchte er sich selbst zu beruhigen. »Wieso sollten sie sich unseretwegen den Kopfzerbrechen?«
    »Falls ein Fuchs die Hühner auf dem Nachbarshof umbrachte, würden Sie sich vielleicht auch überlegen, sich einen Knüppel zuzulegen«, sagte Kal.
    »Also glauben Sie, dass hier eine Verbindung besteht«, stellte Andrew fest.
    »Ich vermute es. Bislang kann ich nicht mehr dazu sagen.«
    »Nun, Tobias brauchte für den Umbau der Ogunquit eine verdammt große Werft«, warf John Mina ein, »falls es sich bei diesem Panzerschiff tatsächlich um die Ogunquit handelt. Und um schwere Kanonen zu gießen – dazu braucht man eine Menge Kunstfertigkeit und die entsprechende Fabrik. Er hat eine Absprache mit den Carthas getroffen, soviel ist gewiss. Nur auf diese Weise kann er ein solches Schiff hergestellt haben.«
    »Vergessen Sie nicht, dass wir ihnen vor zwei Jahren einige Musketen und ein Feldgeschütz überlassen haben«, sagte Emil. »Das muss in ihnen eine fürchterliche Gier erzeugt haben, mehr davon zu bekommen.«
    »Ob sich die Carthas womöglich darauf vorbereiten, gegen die Merki zu kämpfen?«, fragte Casmar hoffnungsvoll.
    »Falls das so wäre, warum sollten sie ihre Kraft vergeuden, indem sie Roum angreifen?«, hielt ihm Kal entgegen. »Keiner der Botschafter, die wir zu ihnen geschickt haben, ist je zurückgekehrt – wir haben es vor einem Jahr aufgegeben. Hätten sie technischen Beistand gewünscht, dann hätten wir ihnen den Wunsch erfüllt.«
    »Dann lautet die einzig mögliche Deutung, dass die Merki über den Angriff der Carthas umfassend informiert sind«, sagte Andrew leise.
    »Sie meinen: der Mistkerl Cromwell steckt mit diesen Heiden unter einer Decke?«, bellte O’Donald, und sein Ton triefte von Verachtung.
    »Ihr Künder der Zeit dürfte vergangenen Herbst in Cartha eingetroffen sein«, sagte Kal. »Die Merki wissen, was passiert ist.«
    »Dann beliefert er womöglich auch sie«, flüsterte Andrew, dem bei diesem Gedanken übel wurde. Gott, geht alles wieder los?, fragte er sich.
    »Wir wissen so verdammt wenig«, fuhr er leise fort, und insgeheim verfluchte er sich für diesen Mangel an Wachsamkeit. Abgesehen von der Verteidigungslinie im Südwesten und den ersten bedächtigen Arbeiten an einer Bahnlinie dorthin galten all ihre Bemühungen bislang dem Weg nach Osten – unter der Annahme, dass die Merki, falls sie sich zu einer Gefahr entwickelten, dies frühestens im nächsten Jahr tun könnten. In einem Jahr hätte man eine Armee gehabt, ausgerüstet mit sechzigtausend Perkussionsgewehren mit gezogenen Läufen und zusätzlich mehr als vierhundert Feldgeschützen, viele davon neuere und schwerere Zwölfpfünder aus Bronze. Und noch wichtiger: sie hätten die Personalstärke der Roum zur Verfügung gehabt, um so die eigenen Reihen aufzufüllen, zusammen mit den kostbaren Ressourcen, die es dort gab. Mit dem Gedanken, die Merki könnten einmal ähnliche Waffen haben, hatte er sich nie ernsthaft befasst.
    »Die letzte

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