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Das Verlorene Symbol

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Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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herauszukommen. Doch er wusste, dass sie jetzt schnell handeln mussten. Deshalb hatte er sich sofort auf das Spiel eingelassen, da ihm klar war, dass Katherines Absicht, zur Freedom Plaza zu fahren, nichts mit der Pyramide zu tun hatte, sondern allein mit der Tatsache, dass sich dort eine große U-Bahn-Station befand – Metro Center –, von der aus die Red, Blue und Orange Line in sechs verschiedene Richtungen führten.
    An der Freedom Plaza stiegen sie aus dem Taxi, und Langdon übernahm die weitere Improvisation, wobei er eine Spur zum Masonic Memorial in Alexandria legte. Dann eilten Katherine und er in die U-Bahn-Station hinunter, vorbei am Bahnsteig der Blue Line und weiter zu dem der Red Line, wo sie einen Zug in die entgegengesetzte Richtung nahmen.
    Sie fuhren sechs Stationen Richtung Norden bis Tenleytown, wo sie als einzige Passagiere ausstiegen. Es war eine ruhige, gepflegte Wohngegend. Ihr Ziel, das höchste Gebäude weit und breit, war sofort am Horizont sichtbar, am Nordende der Embassy Row im Winkel zwischen Massachusetts und Wisconsin Avenue inmitten einer ausgedehnten gepflegten Rasenfläche.
    Nunmehr für ihre Verfolger ›aus dem Raster gefallen‹, wie Katherine es nannte, gingen die beiden über das nasse Gras. Zu ihrer Rechten befand sich ein Garten im mittelalterlichen Stil, berühmt für seine alten Rosenstöcke und eine Laube, ›Schattenpavillon‹ genannt. Sie ließen den Garten seitwärts liegen und gingen direkt auf das eindrucksvolle Gebäude zu, zu dem sie gebeten worden waren. Ein Refugium, das zehn Steine vom Berg Sinai enthält, einen aus dem Himmel selbst und einen mit dem Antlitz von Lukas' dunklem Vater.
    Katherine blickte zu den hell erleuchteten Türmen hinauf. »Spätabends bin ich noch nie hier gewesen«, sagte sie. »Ein spektakulärer Anblick.«
    Langdon pflichtete ihr bei. Er hatte ganz vergessen, wie eindrucksvoll dieser Ort war. Er war seit Jahren nicht mehr hier gewesen; das letzte Mal, als er einen Beitrag für eine Kinderzeitschrift darüber geschrieben hatte in der Hoffnung, bei jungen Amerikanern ein wenig Interesse für dieses ungewöhnliche Bauwerk zu wecken. Sein Artikel – ›Moses, Mondsteine und Star Wars ‹ – war inzwischen ein Standardtext in Touristenprospekten.
    Die Washington National Cathedral , dachte Langdon und verspürte ein unerwartetes Hochgefühl, nach all diesen Jahren wieder hier zu sein. Wo könnte man besser nach dem Einen Wahren Gott fragen?
    »Gibt es in dieser Kathedrale wirklich zehn Steine vom Berg Sinai?«, fragte Katherine, die den Blick nicht von den beiden Glockentürmen lassen konnte.
    Langdon nickte. »In der Nähe des Hauptalters. Sie symbolisieren die Zehn Gebote, die Moses am Berg Sinai erhielt.«
    »Und was ist mit dem Stein aus dem Himmel selbst?«
    »Eines der Bleiglasfenster wird Space Window genannt und enthält eingebettet ein Stück Mondgestein.«
    »Aber das mit dem ›dunklen Vater‹, das war doch sicher ein Scherz.« Katherine sah ihn an, und ihre hübschen Augen blitzten. »Eine Statue von Darth Vader ?«
    Langdon schmunzelte. »Luke Skywalkers dunkler Vater? Aber sicher. Das war kein Bezug auf die Bibel, sondern auf Star Wars . Vader ist einer der bekanntesten Gargoyles.« Er zeigte nach oben auf das Westwerk. »Da oben am Nordturm. Du kannst ihn von hier aus nicht sehen, aber er ist da.«
    »Was um alles in der Welt hat Darth Vader an der Washington National Cathedral zu suchen?«
    »Bei einem Wettbewerb für Kinder, einen Wasserspeier zu entwerfen, der das Gesicht des Bösen verkörpert, hat Darth gewonnen.«
    Sie erreichten die Stufen des Hauptportals. Es lag in einem fast fünfundzwanzig Meter hohen Bogenfeld, das von einem atemberaubenden Rosenfenster umschlossen wurde. Als sie die Stufen hinaufstiegen, schweiften Langdons Gedanken zu dem mysteriösen Fremden, der ihn angerufen hatte. Keine Namen am Telefon. Sagen Sie mir – konnten Sie die Karte schützen, die Ihnen anvertraut wurde? Langdons Schulter schmerzte von der schweren Steinpyramide, die er in seiner Umhängetasche bei sich trug; er konnte es kaum erwarten, die Tasche endlich abzusetzen. Eine Zuflucht und Antworten.
    Als sie den oberen Treppenabsatz erreichten, gelangten sie an eine große, zweiflügelige Portaltür. »Was jetzt?«, fragte Katherine. »Klopfen wir einfach an?«
    Das hatte Langdon sich auch schon gefragt, doch ihm wurde die Entscheidung abgenommen, als sich jetzt eine der Türen knarzend öffnete.
    »Wer ist da?«, sagte eine

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