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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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des Schaffners her und rief: »Halten Sie die Türen geschlossen. Haben Sie verstanden? Die Türen nicht aufmachen!«
    Der Zug kam endlich zum Stehen, und der verwirrte Schaffner nickte heftig. »Was ist denn los?«, fragte er durchs Seitenfenster.
    »Lassen Sie den Zug nicht weiterfahren«, sagte Simkins. »Und lassen Sie die Türen zu.«
    »Okay.«
    »Können Sie uns in den ersten Wagen reinlassen?«
    Der Schaffner nickte erneut. Mit ängstlichem Gesicht stieg er aus dem Wagen, schloss die Tür hinter sich und führte Simkins und die beiden anderen Agenten zum ersten Waggon, wo er die Tür manuell öffnete.
    »Schließen Sie hinter uns ab«, sagte Simkins und zog seine Waffe. Er und seine Männer traten in das grelle Licht des ersten Abteils. Der Schaffner verschloss hinter ihnen die Tür.
    Im ersten Wagen befanden sich nur vier Passagiere, drei halbwüchsige Jungen und eine alte Frau, die entgeistert dreinschaute, als drei bewaffnete Männer eindrangen. Simkins hielt seine Marke hoch. »Alles in Ordnung. Bitte, bleiben Sie sitzen.«
    Die drei Agenten durchkämmten den verschlossenen Zug, ein Abteil nach dem anderen – eine Vorgehensweise, die man in der ›Farm‹, dem geheimen Ausbildungszentrum der CIA, als ›Zahnpasta ausquetschen‹ bezeichnete. Der Zug war kaum besetzt; als sie die erste Hälfte durchsucht hatten, war von Robert Langdon und Katherine Solomon noch keine Spur zu sehen gewesen. Doch Simkins blieb zuversichtlich. In einem U-Bahn-Zug gab es keinen Platz, sich zu verstecken. Keine Toiletten, keinen Stauraum, keine gesonderten Ausgänge. Selbst wenn die Zielpersonen sie gesehen hatten und sich in den hinteren Teil des Zuges geflüchtet hatten, gab es keinen Weg hinaus. Eine Tür aufzustemmen war so gut wie unmöglich; außerdem hatte Simkins Männer abgestellt, die den Bahnsteig und beide Seiten des Zuges im Auge behielten.
    Geduld.
    Als Simkins den vorletzten Wagen erreichte, konnte er eine gewisse Nervosität nicht verhehlen. Der vorletzte Waggon hatte nur einen Passagier – einen Chinesen. Simkins und seine Agenten rückten weiter vor, suchten jede Stelle ab, an der jemand sich verstecken konnte. Es war niemand da.
    »Letzter Waggon«, sagte Simkins und hob seine Waffe, als das Trio sich auf den Durchgang zum letzten Abteil des Zuges zubewegte. Als sie den Waggon betraten, hielten die drei Männer wie erstarrt inne.
    Das gibt's doch nicht! Simkins rannte zum Ende des leeren Abteils und schaute hinter alle Sitze. Dann drehte er sich zu seinen Leuten um, rot vor Wut. »Verdammte Scheiße! Wo sind sie hin?«

KAPITEL 79
    Zwölf Kilometer nördlich von Alexandria, Virginia, schlenderten Robert Langdon und Katherine Solomon gemächlich über taubedecktes Gras.
    »Du solltest Schauspielerin werden«, sagte Langdon, immer noch beeindruckt von Katherines schneller Auffassungsgabe und ihrem Improvisationstalent.
    »Du warst aber auch nicht schlecht.« Sie lächelte ihm zu.
    Zuerst hatte Langdon gerätselt, was Katherines merkwürdiges Verhalten im Taxi bedeuten mochte. Von einer Sekunde zur anderen hatte sie darauf beharrt, dass die Freedom Plaza ihr Ziel sei, wobei sie sich auf irgendeine obskure Erkenntnis über einen Davidsstern und das Staatssiegel der Vereinigten Staaten stützte. Sie hatte ein bekanntes Verschwörungstheoriebild auf eine Dollarnote gezeichnet und Langdon dann aufgefordert, er sollte genau hinsehen, worauf sie zeige.
    Und schließlich war Langdon ein Licht aufgegangen: Katherine zeigte nicht auf den Dollarschein, sondern auf eine winzige Kontrolllampe an der Rückseite des Fahrersitzes. Das Lämpchen war so verdreckt, dass er es nicht einmal bemerkt hatte. Doch als er sich vorbeugte, konnte er sehen, dass das Licht in einem matten roten Schein brannte. Er konnte auch die zwei Worte lesen, die direkt unter der erleuchteten Anzeige standen.
    – INTERCOM ON –
    Überrascht blickte Langdon zu Katherine zurück, die ihn mit hektischem Augenrollen drängte, einen Blick nach vorne auf den Fahrersitz zu werfen. Langdon gehorchte und riskierte einen diskreten Blick durch die Trennscheibe. Das Handy des Taxifahrers lag auf dem Armaturenbrett, aufgeklappt, erleuchtet, direkt neben dem Mikrofon der Wechselsprechanlage. Jetzt wusste Langdon, was Katherine ihm hatte sagen wollen.
    Sie wissen, dass wir in diesem Taxi sind … sie haben uns belauscht.
    Langdon wusste nicht, wie viel Zeit Katherine und er noch hatten, bis man ihr Taxi anhalten und sie auffordern würde, mit erhobenen Händen

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