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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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Uhrzeit bedeuten?«
    Schweigen.
    »Und wenn ich Ihnen verrate, dass exakt dieser Zeitpunkt von drei berühmten Freimauren gewählt wurde: George Washington, Benjamin Franklin und Pierre L'Enfant, dem verantwortlichen Architekten für Washington, D.C.?«
    Das Schweigen hielt an.
    »Ganz einfach. Der Grundstein wurde an diesem Tag und zu dieser Uhrzeit gelegt, weil – unter anderem – der Caput Draconis im Sternbild der Jungfrau stand.«
    Die Studenten wechselten verblüffte Blicke.
    »Moment, bitte«, meinte jemand. »Reden Sie von Astrologie ?«
    »Genau. Wenn auch von einer anderen Astrologie als der, die wir heute kennen.«
    Jemand hob die Hand. »Sie behaupten also, die Gründerväter hätten an Astrologie geglaubt?«
    Langdon grinste. »Volltreffer. Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen verrate, dass in der Architektur Washingtons mehr astrologische Zeichen versteckt sind als in jeder anderen Stadt der Welt? Tierkreiszeichen, Sternendiagramme, Grundsteine, die zu ganz bestimmten astrologischen Zeitpunkten gesetzt wurden … Mehr als die Hälfte der Männer, die unsere Verfassung entworfen haben, waren Freimaurer, die fest daran glaubten, dass das Schicksal und die Sterne miteinander verknüpft sind. Es waren Männer, die die Anordnung am Himmelszelt bei der Errichtung ihrer neuen Welt sehr genau beachtet haben.«
    »Aber wen kümmert es, dass der Drachenkopf im Sternbild der Jungfrau stand, als der Grundstein des Kapitols gelegt wurde? Kann das nicht bloß Zufall sein?«
    »Ein merkwürdiger Zufall, wenn man bedenkt, dass die Grundsteine der drei Gebäude, die das sogenannte Federal Triangle bilden – das Kapitol, das Weiße Haus und das Washington-Denkmal –, zwar in verschiedenen Jahren, aber zu exakt dem gleichen astrologischen Zeitpunkt gelegt wurden.«
    Langdon blickte in Dutzende erstaunter Mienen. Einige Studenten senkten die Köpfe und machten sich Notizen.
    Weiter hinten hob jemand die Hand. »Warum hat man das gemacht?«
    Langdon lachte leise. »Für die Antwort auf diese Frage brauchte man ein ganzes Semester. Wenn es Sie interessiert, sollten Sie meinen Kurs über Mystizismus belegen. Offen gestanden glaube ich nicht, dass Sie emotional schon reif genug sind, um die Antwort zu verkraften.«
    »Probieren Sie's aus!«, rief jemand.
    Langdon tat so, als würde er ernsthaft darüber nachdenken, und schüttelte dann den Kopf. »Tut mir leid, das darf ich nicht. Unter Ihnen sind einige Erstsemester. Ich fürchte, die Antwort könnte sie in den Wahnsinn treiben.«
    »Los doch!«, forderte der ganze Saal.
    Langdon zuckte mit den Schultern. »Vielleicht sollten Sie den Freimaurern oder dem Stern des Ostens beitreten, um es aus erster Hand zu erfahren.«
    »Wie denn?«, meinte ein junger Mann. »Die Freimaurer sind eine supergeheime Gesellschaft.«
    »Supergeheim? Tatsächlich?« Langdon musste an den großen Freimaurerring denken, den Peter Solomon stolz an der rechten Hand trug. »Warum tragen Freimaurer dann für jedermann sichtbar Ringe, Krawatten- oder Anstecknadeln? Warum sind die Gebäude von Freimaurern so deutlich gekennzeichnet? Warum steht es im Internet und in der Zeitung, wann ihre Zusammenkünfte stattfinden?« Langdon lächelte, als er die verwirrten Gesichter sah. »Die Freimaurer sind keine Geheimgesellschaft, sondern eine Gesellschaft mit Geheimnissen.«
    »Das ist dasselbe«, meinte jemand.
    »Wirklich? Würden Sie die Coca-Cola-Company als Geheimgesellschaft bezeichnen?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte der Student.
    »Nun, was würde wohl passieren, wenn Sie zum Hauptsitz des Unternehmens gehen, an die Tür klopfen und nach dem Rezept für Coca-Cola fragen?«
    »Das würde man mir nie verraten!«
    »Ja, eben. Um das größte Geheimnis von Coca-Cola zu erfahren, müssten Sie ins Unternehmen eintreten, lange Jahre dort arbeiten, beweisen, dass Sie vertrauenswürdig sind und in der Hierarchie der Firma aufsteigen, bis man schließlich das große Geheimnis mit Ihnen teilt. Und dann würde man Sie zum Schweigen verpflichten.«
    »Sie behaupten also, die Freimaurer wären so etwas wie ein Unternehmen?«
    »Nur insofern, als sie eine strikte Hierarchie besitzen und Geheimnisse sehr erst nehmen.«
    »Mein Onkel ist Freimaurer«, meldete sich eine junge Frau zu Wort. »Meiner Tante ist das gar nicht recht, weil er nicht mit ihr darüber redet. Sie sagt, die Freimaurerei wäre irgendeine Art von seltsamer Religion.«
    »Ein weitverbreitetes Missverständnis.«
    »Wieso?«
    »Wenden wir den

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