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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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das keinen Augenblick zu früh.
    Die leuchtenden Zeiger von Langdons Micky-Maus-Uhr zeigten an, dass ihnen nur noch zehn Minuten blieben.
    »Ruf an«, sagte Katherine und wies auf ein Telefon an der Küchenwand. »Jetzt!«
    Dass dieser Augenblick so plötzlich gekommen war, ließ Langdon zögern.
    »Bis du dir ganz sicher?«
    »Ja.«
    »Aber ich werde ihm nichts sagen, solange wir nicht wissen, ob Peter in Sicherheit ist.«
    »Natürlich nicht. Bitte, ruf jetzt an. Hast du noch die Nummer im Kopf?«
    Langdon nickte und ging zum Küchentelefon. Er nahm den Hörer ab und wählte die Handynummer des Mannes. Katherine kam zu ihm und schob den Kopf vor, sodass sie mithören konnte. Während das Freizeichen ertönte, bereitete Langdon sich innerlich darauf vor, nun wieder das gespenstische Wispern des Mannes zu hören, der ihn am Abend so hereingelegt hatte.
    Endlich wurde der Anruf entgegengenommen.
    Doch es gab keine Begrüßung. Keine Stimme meldete sich. Am anderen Ende war lediglich ein Atmen zu vernehmen.
    Langdon wartete. Schließlich sagte er: »Ich habe die Information, die Sie haben wollten. Aber Sie bekommen sie erst, wenn Peter bei uns ist.«
    »Wer ist da?«, fragte die Stimme einer Frau.
    Langdon erschrak. »Robert Langdon«, antwortete er reflexartig. »Wer sind Sie?« Einen Augenblick glaubte er, sich verwählt zu haben.
    »Ihr Name ist Langdon?« Die Frau klang überrascht. »Hier ist jemand, der nach Ihnen fragt.«
    Was? »Wie bitte? Wer sind Sie?«
    »Officer Paige Montgomery von Preferred Security.« Ihre Stimme zitterte. »Vielleicht können Sie uns ja helfen. Vor etwa einer Stunde hat meine Kollegin einen Notruf in Kalorama Heights entgegengenommen – eine mögliche Geiselnahme. Auf einmal hatte ich keine Verbindung mehr zu ihr. Daraufhin habe ich Verstärkung angefordert, und wir sind gemeinsam zu dem Haus gefahren. Wir haben meine Kollegin tot im Hinterhof gefunden. Der Hausbesitzer war nicht da, also haben wir die Tür aufgebrochen. Im Flur lag ein Handy auf einem Tisch. Es klingelte, und ich …«
    »Sind Sie noch in dem Haus?«, unterbrach Langdon den Redefluss der Frau.
    »Ja, und der Notruf … er war echt«, stammelte sie. »Bitte entschuldigen Sie, wenn ich ein bisschen durcheinander klinge, aber meine Kollegin ist tot, und wir haben einen Mann gefunden, der hier gegen seinen Willen festgehalten wurde. Sein Zustand ist ziemlich schlecht. Wir versorgen ihn gerade. Er hat nach zwei Leuten gefragt – einem Mr. Langdon und einer Katherine.«
    »Der Mann ist mein Bruder Peter!«, rief Katherine in den Apparat und drückte ihren Kopf noch dichter an Langdons. »Ich habe den Notruf abgesetzt! Wie geht es Peter?«
    »Um ehrlich zu sein, Ma'am, er ist …« Für einen Moment versagte der Frau die Stimme. »Sein Zustand ist ziemlich schlecht. Ihm wurde die rechte Hand abgetrennt.«
    »Bitte«, drängte Katherine. »Ich will mit ihm sprechen!«
    »Im Augenblick sind die Rettungssanitäter bei ihm. Er verliert immer wieder das Bewusstsein. Wenn es geht, sollten Sie sofort hierher kommen. Er will Sie offensichtlich sehen.«
    »Wir sind in fünf Minuten bei Ihnen!«, sagte Katherine.
    »Gut.« Ein gedämpftes Geräusch ertönte im Hintergrund; dann meldete die Frau sich wieder. »Tut mir leid, ich werde gebraucht. Wir reden weiter, sobald Sie hier sind.«
    Die Leitung war tot.

KAPITEL 91
    Im Cathedral College eilten Langdon und Katherine die Kellertreppe hinauf und rannten durch den dunklen Korridor zum Vorderausgang. Das Rattern des Helikopters war verstummt, und Langdon hoffte, ungesehen aus dem Gebäude schlüpfen und nach Kalorama Heights fahren zu können – zu Peter.
    Sie haben ihn gefunden. Er lebt.
    Dreißig Sekunden zuvor, nachdem die Frau vom Sicherheitsdienst aufgelegt hatte, hatte Katherine rasch die dampfende Pyramide und den Deckstein aus dem Wasser genommen. Die Pyramide tropfte noch, als Katherine sie in Langdons Ledertasche verstaute. Nun spürte er die Hitze durch das Leder hindurch.
    Die Freude über Peters Auftauchen hatte vorübergehend jeden Gedanken an die glühende Botschaft auf dem Deckstein unterbunden – Eight Franklin Square –, aber dafür würde noch genug Zeit sein, wenn sie erst bei Peter waren.
    Als sie oben an der Treppe um die Ecke bogen, blieb Katherine unvermittelt stehen und deutete auf einen Sitzbereich jenseits der Halle. Durch das Erkerfenster hindurch sah Langdon einen schlanken schwarzen Helikopter stumm auf dem Rasen stehen. Ein einsamer Pilot stand

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