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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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doch, dass er die Entscheidung nicht länger aufschieben konnte.
    Die Zeit war abgelaufen.
    Ich muss die Große Treppe finden!
    Durch die dunklen Hallen und Korridore rannte Langdon immer tiefer ins Innere des Gebäudes. Turner Simkins blieb ihm dicht auf den Fersen. Wie Langdon gehofft hatte, erreichten sie nach kurzer Zeit den großen Innenhof.
    Das Atrium mit seinen acht dorischen Säulen und den schwarzen Marmorstatuen, den Feuerschalen und teutonischen Kreuzen sah aus wie eine gewaltige Grabkammer voller doppelköpfiger Phönixe, erhellt von Wandleuchtern mit Hermesköpfen.
    Langdon rannte zu der weiten, geschwungenen Marmortreppe am anderen Ende des Atriums. »Sie führt direkt nach oben in den Tempelsaal«, flüsterte er. Die beiden Männer eilten die Stufen hinauf, so schnell und leise sie konnten.
    Auf dem ersten Absatz stand Langdon unvermittelt vor einer lebensgroßen Bronzebüste des bedeutenden Freimaurers Albert Pike. Auf dem Sockel war Pikes berühmtester Ausspruch eingemeißelt: Was wir für uns allein getan haben, stirbt zusammen mit uns – was wir für andere und die Welt getan haben, bleibt bestehen und ist unsterblich.
    Mal'akh spürte, wie die Atmosphäre im Tempelsaal sich veränderte, als hätten sich alle Hoffnungslosigkeit, aller Schmerz Peter Solomons schlagartig Bahn gebrochen und konzentrierten sich nun wie ein Laserstrahl auf Mal'akh.
    Ja, es ist Zeit.
    Peter Solomon hatte sich aus seinem Rollstuhl erhoben und stand vor dem Altar, das Messer in der Faust.
    »Rette deine Schwester«, beschwor Mal'akh den Mann, der sein Vater gewesen war, wobei er vor ihm zurückwich und ihn zum Altar lockte. Dort angekommen, legte er sich auf das von ihm selbst vorbereitete weiße Leichentuch. »Tu, was du tun musst.«
    Solomon bewegte sich Zentimeter um Zentimeter voran. Er fühlte sich wie in einem Albtraum gefangen.
    Mal'akh legte sich nun ganz zurück und starrte zum Deckenfenster und dem am Himmel leuchtenden Wintermond hinauf. Das Geheimnis liegt darin, wie man stirbt, dachte er. Der Augenblick konnte vollkommener nicht sein. Geschmückt mit dem Verlorenen Wort der Alten biete ich mich an als Opfer, hingestreckt durch die linke Hand meines Vaters.
    Mal'akh atmete tief ein.
    Empfangt mich, Dämonen, denn dies ist mein Leib, den ich für euch hingebe.
    Peter Solomon verharrte zitternd über Mal'akh. In seinen tränennassen Augen standen Qual, Verzweiflung, Unentschlossenheit. Er warf einen letzten Blick durch den Raum zu dem Laptop mit dem Modem.
    »Triff deine Wahl«, flüsterte Mal'akh. »Erlöse mich von meinem Fleisch. Gott will es so. Du willst es so.« Er legte die Arme an die Seiten, wölbte die Brust vor und bot Solomon den prachtvollen, doppelköpfigen Phönix dar. Hilf mir, den Leib abzustreifen, der meine Seele gefangen hält.
    Peter Solomons tränenverschleierter Blick schien durch Mal'akh hindurchzugehen.
    »Ich habe deine Mutter getötet!«, flüsterte Mal'akh. »Ich habe deinen Freund Langdon getötet! Ich werde deine Schwester töten, und ich vernichte deine Bruderschaft! Tu, was du tun musst!«
    Peter Solomons Gesicht verzerrte sich zu einer Maske unsäglicher Trauer und unendlichen Bedauerns. Er warf den Kopf in den Nacken und stieß einen gequälten Schrei aus.
    Dann hob er das Messer.
    Robert Langdon und Agent Simkins erreichten genau in dem Augenblick atemlos die Türen des Tempelsaals, als aus dem Innern ein grauenerregender Schrei drang. Es war Peters Stimme, da gab es für Langdon keinen Zweifel.
    Es war ein Schrei unaussprechlicher Qual.
    Wir kommen zu spät!
    Er ignorierte Simkins und riss die Türen weit auf. Das entsetzliche Schauspiel vor seinen Augen bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Dort, in der Mitte des schwach erleuchteten Saals, stand direkt vor dem Altar die Silhouette einer Gestalt mit kahlrasiertem Schädel. Die Gestalt war in ein schwarzes Gewand gehüllt und hielt einen großen Dolch in der erhobenen Faust.
    Bevor Langdon reagieren konnte, fuhr die Faust mit dem Dolch auf das Opfer nieder, das ausgestreckt auf dem Altar lag.
    Mal'akh schloss die Augen.
    So wunderbar. So vollkommen.
    Die Klinge des Opfermessers hatte im Mondlicht über ihm gefunkelt. Weihrauch war aus den Gefäßen aufgestiegen und hatte den Weg für seine Seele gewiesen, die der Befreiung harrte. Der einsame, gequälte Verzweiflungsschrei seines Erlösers hallte noch immer durch den heiligen Saal, als die Klinge herabfuhr.
    An mir kleben elterliche Tränen und das Blut des

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