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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie würden ihn belohnen für sein Werk. Dies war der Augenblick seines Triumphs …
    Und dann, im allerletzten Moment, war alles ganz anders gekommen. Auf schreckliche Weise.
    Peter Solomon stand hinter Mal'akh und sprach zu ihm. Worte, die Mal'akh nicht fassen konnte. »Ich habe dich belogen«, sagte er. »Du hast mir keine Wahl gelassen. Hätte ich dir das wahre Verlorene Wort enthüllt, hättest du mir nicht geglaubt – und du hättest es nicht verstanden.«
    Das Verlorene Wort ist … nicht der Circumpunct?
    »Die Wahrheit ist«, fuhr Peter fort, »das Verlorene Wort ist jedem bekannt, doch nur die Wenigsten erkennen seine Bedeutung.«
    Die Worte hallten in der Leere wider.
    »Also bleibst du unvollständig«, sagte Solomon und legte ihm sanft die Hand auf den Kopf. »Dein Werk ist nicht vollbracht. Doch wohin du von hier aus auch gehst, eins sollst du wissen … du wurdest geliebt.«
    Aus irgendeinem Grund schien die sanfte Berührung der Hand wie ein Katalysator zu wirken und eine chemische Reaktion in Mal'akhs Körper auszulösen. Ohne Vorwarnung spürte er einen Ansturm alles versengender Energie, die durch seine physische Hülle brauste, als wollte sie jede Zelle seines Körpers auflösen.
    Von einem Moment zum anderen war aller weltliche Schmerz vergangen.
    Transformation. Die Transformation hat begonnen!
    Ich starre hinunter auf mein Ich, ein Wrack aus blutigem Fleisch auf dem heiligen Altar. Mein Vater kniet hinter mir und hält mit seiner verbliebenen Hand meinen leblosen Kopf.
    Ich spüre Wut in mir aufwallen … und Verwirrung.
    Dies ist kein Augenblick für Mitleid. Es ist ein Augenblick der Rache, der Verwandlung … und trotzdem weigert sich mein Vater, seine Rolle zu erfüllen, weigert sich, seinen Schmerz und seine Wut durch die Klinge des Opfermessers zu bündeln und in mein Herz zu treiben.
    Ich bin hier gefangen, schwebe über meiner irdischen Hülle.
    Mein Vater streicht mir sanft mit der Hand übers Gesicht und schließt meine brechenden Augen.
    Ich spüre, wie die Leine sich löst.
    Rings um mich entsteht ein wallender Schleier, wird dichter und verschlingt das Licht, verbirgt die Welt vor meinem Blick. Dann, plötzlich, beschleunigt sich die Zeit, und ich stürze in ein Labyrinth, dunkler als alles, was ich mir je hätte vorstellen können. Hier, mitten im öden Nichts, vernehme ich ein Flüstern … spüre, wie sich eine Macht versammelt … stärker wird, immer schneller, und mich umgibt. Unheil verkündend und finster. Dunkel und alles beherrschend.
    Ich bin nicht allein hier.
    Das ist mein Triumph, mein großer Empfang. Und doch – aus irgendeinem Grund bin ich nicht erfüllt von Freude, sondern von namenloser, grenzenloser Angst.
    Es ist anders, als ich erwartet habe.
    Die Macht wogt, wirbelt um mich her mit gebieterischer Kraft, droht mich in Stücke zu reißen. Unvermittelt, ohne Vorwarnung, zieht die Schwärze sich zusammen wie ein gewaltiges prähistorisches Ungeheuer und erhebt sich vor mir.
    Es sind all die dunklen Seelen, die vor mir gegangen sind.
    Und ich schreie … schreie in unendlichem Entsetzen, als die Dunkelheit mich verschlingt.

KAPITEL 123
    In der National Cathedral spürte Reverend Galloway eine seltsame Veränderung in der Luft. Er war nicht sicher, woran es lag, doch er hatte das Gefühl, als hätte sich ein geisterhafter Schatten aufgelöst … als wäre eine große Last von allem abgefallen … weit weg und doch genau hier.
    Allein an seinem Schreibtisch sitzend, war Galloway tief in Gedanken versunken. Als sein Telefon klingelte, war er nicht sicher, wie viele Minuten vergangen waren.
    Warren Bellamy meldete sich.
    »Peter lebt«, sagte Galloways Freimaurerbruder. »Und er wird genesen. Ich habe es gerade gehört und wollte es Ihnen umgehend mitteilen.«
    »Gott sei Dank.« Galloway atmete auf. »Wo ist Peter jetzt?«
    Der Reverend hörte zu, als Bellamy ihm von den außergewöhnlichen Ereignissen berichtete, die sich zugetragen hatten, seit sie die Kathedrale verlassen hatten. »Aber da ist noch eine Sache«, schloss Bellamy.
    »Und welche?«
    »Die Freimaurerpyramide … Ich glaube, Langdon hat ihr Rätsel gelöst.«
    Galloway musste unwillkürlich lächeln. Irgendwie überraschte ihn das nicht. »Und? Hat Langdon herausgefunden, ob die Pyramide ihr Versprechen hält oder nicht? Ob sie enthüllt, was die Legende behauptet?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Sie wird es enthüllen, dachte Galloway. Laut sagte er: »Sie müssen sich

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