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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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das multidimensionale Universum nicht aus drei, sondern eher aus zehn Dimensionen bestand, die über vibrierende sogenannte Strings interagierten, ähnlich wie die Saiten einer Violine.
    Katherine wartete, während ihr Bruder den schweren Buchdeckel aufklappte, das reich verzierte Inhaltsverzeichnis durchging und dann eine Stelle nicht weit vom Anfang aufschlug. »Lies das.« Er deutete auf eine ausgeblichene Seite voller Text und Diagramme.
    Pflichtbewusst studierte Katherine die Seite. Die Übersetzung war altmodisch und sehr schwer zu lesen, doch zu Katherines großem Erstaunen beschrieb der Text klar und deutlich das exakt gleiche Universum, wie es auch von der modernen Superstringtheorie postuliert wurde: ein zehndimensionales Universum widerhallender Strings. Als sie weiterlas, schnappte sie mit einem Mal nach Luft und griff sich mit der Hand an die Brust. »Mein Gott, es beschreibt sogar, wie sechs dieser Dimensionen miteinander verschränkt sind und als eine agieren!« Beinahe ängstlich trat sie einen Schritt zurück. »Was ist das für ein Buch?«
    Peter grinste. »Eines, von dem ich hoffe, dass du es eines Tages lesen wirst.« Er blätterte zur Titelseite zurück, wo auf einer reich verzierten Vignette drei Worte prangten.
    Der vollständige Zohar.
    Obwohl Katherine den Zohar nie gelesen hatte, wusste sie, dass er einer der fundamentalen Texte des frühen jüdischen Mystizismus war. Einst hielt man das Werk für so mächtig, dass nur die gelehrtesten Rabbis es lesen durften.
    Katherine beäugte den Folianten. »Willst du damit sagen, die alten Mystiker wussten, dass das Universum zehn Dimensionen hat?«
    »So ist es.« Peter deutete auf eine Illustration, die zehn ineinander verschlungene Kreise zeigte, den Sepiroth. »Die Nomenklatur ist offensichtlich esoterisch, aber die Physik dahinter ist sehr weit fortgeschritten.«
    Katherine wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. »Aber … Warum studieren es dann nicht mehr Leute?«
    Ihr Bruder lächelte. »Das wird geschehen.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Katherine, wir wurden in wunderbaren Zeiten geboren. Eine große Veränderung steht bevor. Die Menschen stehen an der Schwelle einer neuen Epoche, in der sie beginnen werden, ihren Blick wieder auf die Natur und die alten Wege zu richten. Sie werden wieder zu den Ideen zurückfinden, wie sie im Zohar und anderen antiken Schriften überall auf der Welt zu finden sind. Der Tag wird kommen, da die moderne Wissenschaft ernsthaft damit beginnen wird, die Weisheit der Alten zu studieren – und das wird der Tag sein, da die Menschheit Antworten auf jene Fragen findet, die sich ihr noch immer entziehen.«
    Noch in derselben Nacht begann Katherine voller Eifer die antiken Texte ihres Bruders zu studieren. Sehr bald gelangte sie zu der Einsicht, dass Peter recht hatte: Die Alten besaßen eine grundlegende wissenschaftliche Weisheit. Die heutige Wissenschaft machte weniger ›Entdeckungen‹ als vielmehr ›Wiederentdeckungen‹. Offenbar hatte die Menschheit einst die wahre Natur des Universums verstanden, hatte dieses Wissen jedoch losgelassen … und vergessen.
    Die moderne Physik kann uns helfen, uns zu erinnern!
    Diese Queste war Katherines Lebensziel geworden. Sie setzte fortgeschrittene Wissenschaft ein, um das Wissen und die Weisheit der Alten wiederzuentdecken. Und es war mehr als akademischer Nervenkitzel, was ihre Motivation am Leben erhielt. Hinter allem steckte Katherines Überzeugung, dass die Welt dieses Verständnis brauchte … heute mehr denn je.
    Im hinteren Teil des Labors sah Katherine den weißen Kittel ihres Bruders am Haken neben ihrem hängen. Einem Reflex folgend zog sie ihr Handy aus der Tasche und schaute aufs Display: keine neuen Nachrichten. Eine Stimme hallte in ihrer Erinnerung wieder. Das, wovon Ihr Bruder glaubt, dass es in Washington verborgen ist … es kann gefunden werden. Manchmal überdauert eine Legende Jahrhunderte … und sie überdauert diese lange Zeit aus einem ganz bestimmten Grund.
    »Nein«, sagte Katherine laut. »Das kann unmöglich sein.«
    Manchmal war eine Legende bloß eine Legende.

KAPITEL 16
    Voller Wut stürmte Sicherheitschef Trent Anderson zurück in die Rotunde des Kapitols. Das Versagen seines Sicherheitsteams trieb ihn zur Weißglut: In einer Nische nahe dem östlichen Säulengang hatte einer seiner Männer soeben eine Schlinge und einen alten Armeemantel gefunden, ohne dass jemandem ein Verdächtiger aufgefallen wäre.
    Dieser gottverdammte

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