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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kerl ist einfach hier rausspaziert!
    Anderson hatte bereits Teams abgestellt, um die Aufnahmen der äußeren Sicherheitskameras zu überprüfen; doch bis die Männer etwas fanden, war der Kerl längst über alle Berge.
    Als Anderson nun die Rotunde betrat, um den Schaden in Augenschein zu nehmen, sah er, dass die Situation bereits so weit unter Kontrolle war, wie man es erwarten konnte. Die vier Zugänge zur Rotunde waren auf die unaufdringlichste Art und Weise abgesperrt, die dem Sicherheitsdienst zur Verfügung stand – durch ein violettes Band, einen sich ständig entschuldigenden Wachmann und ein Schild, auf dem zu lesen stand: DIESER RAUM IST WEGEN REINIGUNGSARBEITEN VORÜBERGEHEND GESCHLOSSEN. Die Zeugen – ein gutes Dutzend – wurden auf der Ostseite des Raums zu einer Gruppe zusammengetrieben, bei der die Wachleute sämtliche Handys und Kameras einsammelten. Dass einer dieser Leute ein Handyfoto an CNN schickte, konnte Anderson jetzt am allerwenigsten gebrauchen.
    Einer der Zeugen, die festgehalten wurden – ein großer, dunkelhaariger Mann in Tweedjacke –, versuchte, sich aus der Gruppe zu lösen, um mit dem Chief zu sprechen. Im Augenblick führte der Mann eine hitzige Diskussion mit den Wachleuten.
    »Ich werde gleich mit ihm reden«, rief Anderson seinen Leuten zu. »Haltet erst mal alle in der Lobby fest, bis wir hier ein bisschen Ordnung reingebracht haben.«
    Jetzt erst blickte Anderson auf die abgetrennte Hand. Bei dem Anblick lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. In seinen fünfzehn Jahren beim Sicherheitsdienst des Kapitols hatte Anderson schon viele seltsame Dinge gesehen, aber so etwas noch nicht.
    Um Gottes willen! Hoffentlich ist die Spurensicherung bald hier und bringt das verfluchte Ding aus meinem Gebäude.
    Anderson trat näher und sah, dass die blutige Handwurzel auf ein Stück Holz gespießt war, sodass die Hand aufrecht stand. Holz und Fleisch, dachte er. Unsichtbar für Metalldetektoren. Das einzige Stück Metall war ein großer Goldring.
    Anderson bückte sich, um die Hand genauer in Augenschein zu nehmen. Sie sah aus, als hätte sie einem älteren, vielleicht sechzigjährigen Mann gehört. Der Ring zeigte eine Art Siegel mit einem doppelköpfigen Adler und der Zahl 33. Noch seltsamer und befremdlicher waren die winzigen Tätowierungen auf den Kuppen von Daumen und Zeigefinger.
    Das ist ja wie in einer verdammten Freakshow.
    »Chief?« Einer der Wachmänner eilte herbei und hielt Anderson ein Handy hin. »Ein Anruf für Sie. Die Vermittlung hat ihn gerade durchgestellt.«
    Anderson musterte den Mann, als hätte er einen Verrückten vor sich. »Ich habe zu tun! Die sollen später noch mal anrufen.«
    Das Gesicht des Mannes war bleich. Er legte die Hand auf die Sprechmuschel und flüsterte: »Die CIA!«
    Der Sicherheitschef schluckte schwer. Die CIA hat schon von der Sache hier gehört?
    »Das Office of Security«, raunte der Mann.
    Anderson erstarrte. Ach, du Schande. Nervös starrte er auf das Handy des Wachmanns.
    In Washingtons riesigem Meer von Nachrichtenagenturen war das Office of Security der CIA so etwas wie das Bermudadreieck – eine geheimnisvolle und tückische Region, von der alle wussten, dass man sich lieber von ihr fernhielt. Mit einem scheinbar selbstzerstörerischen Mandat ausgestattet, war das OS nur aus einem einzigen, seltsamen Grund von der CIA ins Leben gerufen worden: um die CIA selbst auszuspionieren. Wie eine übermächtige Abteilung für Innere Angelegenheiten überwachte das OS sämtliche CIA-Mitarbeiter, um die Unterschlagung von Geldern, den Verkauf von Geheimnissen, den Diebstahl klassifizierter Technologien und den Einsatz illegaler Foltermethoden aufzudecken, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
    Sie spionieren Amerikas Spione aus.
    Mit seinem Freifahrtschein für Ermittlungen in Fragen der nationalen Sicherheit hatte das OS einen sehr langen und starken Arm. Anderson konnte sich nicht einmal ansatzweise erklären, warum das OS an diesem Vorfall im Kapitol interessiert war und erst recht nicht, wie es so schnell davon erfahren hatte. Doch es gab Gerüchte, das OS habe seine Augen überall. Der Vorfall scheint zwar nicht ins Aufgabenfeld des OS zu gehören, dachte Anderson, aber es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn der Anruf nichts mit der abgetrennten Hand zu tun hat.
    »Chief?« Der Wachmann hielt Anderson das Handy hin wie eine heiße Kartoffel. »Sie müssen den Anruf sofort entgegennehmen. Es ist …« Er hielt inne und

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