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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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Informationen, die mir helfen könnten.«
    Auf Langdons Gesicht erschien ein hoffnungsvoller Ausdruck. »Geht es um Peter Solomon? Wissen Sie, wo er ist?«
    Anderson spitzte die Ohren. Peter Solomon? Jetzt verstand er überhaupt nichts mehr.
    »Um eines klarzustellen, Professor«, sagte Sato. »Im Augenblick stelle ich hier die Fragen.«
    »Peter Solomon steckt in großen Schwierigkeiten«, rief Langdon. »Irgendein Irrer hat vor ein paar Minuten …«
    »Entschuldigen Sie!«, unterbrach Sato ihn mit frostiger Stimme.
    Anderson zuckte unwillkürlich zusammen. Oh, oh, das war gar nicht gut. Einen Top-Beamten der CIA beim Fragen zu unterbrechen war ein Fehler, den nur ein Zivilist begehen konnte. Und ich dachte, Langdon ist ein so kluger Kopf.
    »Hören Sie mir gut zu«, sagte Sato kühl. »Während wir hier miteinander plaudern, sieht die Nation sich einer Krise gegenüber. Man hat mir gesagt, Sie würden über Informationen verfügen, die mir helfen können, diese Krise abzuwenden. Ich frage Sie also noch einmal: Welche Informationen haben Sie?«
    Langdon hob verwirrt die Brauen. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Ich bin nur daran interessiert, Peter Solomon zu finden, und …«
    »Sie haben keine Ahnung?« Satos Stimme klirrte wie Eis.
    Anderson sah, wie sich Langdon die Nackenhaare sträubten. Nun schlug auch er einen aggressiveren Tonfall an. »Sie haben es durchschaut, Direktor. Ich habe nicht die leiseste gottverdammte Ahnung.«
    Wieder zuckte Anderson zusammen. Falsch. Falsch. Falsch. Robert Langdon hatte im Umgang mit Sato soeben einen weiteren schlimmen Fehler begangen.
    Und dann sah Anderson zu seinem Entsetzen, wie Sato auf der anderen Seite der Rotunde erschien und sich mit raschen Schritten näherte. Du liebe Güte, Sato ist hier! Anderson hielt die Luft an und bereitete sich auf den Einschlag vor. Langdon hat ja keine Ahnung …
    Die dunkle Gestalt des Direktors kam rasch näher, das Handy am Ohr, die schwarzen Augen wie zwei Laser auf Langdons Rücken gerichtet.
    Langdons Hand umkrampfte das Handy des Sicherheitschefs. Er spürte, wie sein Zorn wuchs, als Sato zunehmend Druck auf ihn ausübte. »Tut mir leid, Sir«, sagte Langdon gereizt, »aber ich bin kein Gedankenleser. Was wollen Sie von mir?«
    »Was ich von Ihnen will?« Die knirschende Stimme des Direktors des OS klang rau und hohl wie die eines Sterbenden, dem man die Kehle abschnürt.
    Noch während Sato sprach, spürte Langdon, wie jemand ihm auf die Schulter tippte. Er drehte sich um, und sein Blick wurde nach unten gezogen … genau auf das Gesicht einer winzigen Japanerin. Ihre Haut war fleckig, ihr Haar spröde und dünn, die Zähne von Nikotin verfärbt. Eine beunruhigende weiße Narbe zog sich quer über ihren Hals. Sie musterte Langdon mit flammendem Blick, während sie sich mit knorriger Hand ein Mobiltelefon ans Ohr drückte. Als die Lippen der Frau sich bewegten, hörte Langdon die inzwischen vertraute, rasselnde Stimme in seinem Handy.
    »Was ich von Ihnen will, Professor?« In aller Ruhe klappte die Frau das Handy zu, wobei sie ihn noch immer mit funkelnden Augen musterte. »Zunächst einmal, dass Sie damit aufhören, mich ›Sir‹ zu nennen.«
    Langdon starrte die Frau wie versteinert an. »Ma'am, ich … entschuldigen Sie. Die Verbindung war schlecht …«
    »Die Verbindung war hervorragend, Professor«, sagte Direktor Sato. »Und meine Toleranzschwelle ist extrem niedrig, wenn jemand mir Scheiße erzählt.«

KAPITEL 17
    Direktor Inoue Sato war ein furchterregendes Exemplar der menschlichen Gattung – ein rauer Sturm von einer Frau, die kaum mehr als einen Meter fünfzig maß. Sie war spindeldürr, mit kantigen, spitzen Gesichtszügen und litt unter einer Hautkrankheit, die man Weißfleckenkrankheit nennt, was ihrem Gesicht das Aussehen von Granit verlieh, das von Flechten überzogen war. Ihr zerknitterter blauer Hosenanzug hing schlaff wie ein leerer Sack um ihre ausgemergelte Gestalt, und der offen stehende Blusenkragen verbarg die Narbe an ihrem Hals nicht einmal ansatzweise. Ihre Mitarbeiter pflegten zu sagen, dass Satos einziges Zugeständnis an körperliche Eitelkeit das Zwirbeln ihres beachtlichen Damenbarts zu sein schien.
    Seit einem Jahrzehnt leitete Inoue Sato das Office of Security der CIA. Sie besaß einen extrem hohen IQ und eiskalte, präzise Instinkte – eine Kombination, die sie mit einem Selbstvertrauen wappnete, das jeden in Schrecken versetzte, der nicht in der Lage war, das Unmögliche zu

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