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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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schon hier bist. Ich wollte eigentlich fertig werden, bevor du und Peter hier erscheinen.«
    »Hast du mit ihm gesprochen? Er hat sich verspätet, und er geht nicht ans Telefon.«
    Trish schüttelte den Kopf. »Ich wette, er versucht immer noch, mit dem neuen iPhone klarzukommen, das du ihm geschenkt hast.«
    »Da könntest du recht haben.« Katherine lachte auf. »Ich bin froh, dass du heute hier bist, Trish. Du könntest mir bei einer Sache helfen, wenn's dir nichts ausmacht.«
    »Was es auch sein mag, es ist bestimmt interessanter als Football.«
    Katherine holte tief Luft. »Ich bin mir nicht sicher, wie ich es dir erklären soll, aber ich habe heute eine merkwürdige Geschichte gehört …«
    Trish Dunne wusste nicht, welche Geschichte Katherine Solomon gehört hatte, doch sie ging ihr offensichtlich nahe. In ihren sonst so ruhigen grauen Augen lag ein besorgter Ausdruck, und seit sie den Raum betreten hatte, hatte sie drei Mal ihr Haar hinters Ohr gesteckt – ein nervöser ›Tell‹, wie man es beim Poker nannte. So brillant Katherine als Wissenschaftlerin ist, ging es Trish durch den Kopf, so lausig wäre sie als Pokerspielerin.
    »Für mich«, sagte Katherine, »klingt diese Geschichte wie eine alte Legende. Und doch …« Sie hielt inne und schob sich erneut eine Haarsträhne hinters Ohr.
    »Und doch?«
    Katherine seufzte. »Und doch habe ich heute aus vertrauenswürdiger Quelle erfahren, dass diese Legende wahr sein könnte.«
    »Okay …« Worauf will sie hinaus?
    »Ich wollte mit Peter darüber reden, aber vielleicht könntest du mir helfen, vorab ein bisschen Licht in die Sache zu bringen. Ich wüsste gerne, ob diese Legende zu irgendeinem Zeitpunkt in der Geschichte erhärtet wurde.«
    »Was meinst du mit ›Geschichte‹?«
    »Die Geschichte der Menschheit – ganz gleich, wo auf der Welt, in welcher Sprache oder in welcher Epoche.«
    Ein seltsames Anliegen, dachte Trish, aber es könnte machbar sein. Zehn Jahre zuvor wäre diese Aufgabe unmöglich zu lösen gewesen, doch heutzutage, in Zeiten des Internets, des World Wide Web und der fortschreitenden Digitalisierung großer Bibliotheken und Museen überall auf der Welt, ließ Katherines Ziel sich mithilfe einer relativ simplen Suchmaschine, versehen mit einem Heer von Übersetzungsmodulen und ein paar gut gewählten Schlüsselwörtern, durchaus erreichen.
    »Kein Problem«, sagte Trish. Ein beträchtlicher Teil der Literatur, mit der sie es im Labor zu tun hatten, enthielt Abschnitte in alten Sprachen, und so hatte Trish schon öfter vor der Aufgabe gestanden, spezielle Zeichenerkennungsprogramme mit Übersetzungsmodulen zu schreiben, um aus obskuren Sprachen englische Texte zu erstellen. Sie war die vermutlich einzige Metasystemspezialistin auf Erden, die OCR-Übersetzungsmodule für Altfriesisch, Maek und Akkadisch programmiert hatte.
    Die Module würden sicher helfen, doch der Trick bei einer effektiven Suche bestand darin, die richtigen Schlüsselwörter zu wählen. Eindeutig, aber nicht übermäßig restriktiv.
    Katherine schien Trish einen Schritt voraus zu sein, denn sie notierte bereits mögliche Schlüsselwörter auf einem Blatt. Sie hielt inne, dachte einen Moment nach und fügte dann ein paar weitere Wörter hinzu. »Okay«, sagte sie schließlich und reichte Trish den Zettel.
    Trish überflog die Liste der Suchbegriffe und machte große Augen. Hinter was für einer verrückten Legende ist Katherine her? »Du willst, dass ich nach all diesen Schlüsselbegriffen suche?« Eines der Wörter kannte Trish nicht einmal. Ist das überhaupt Englisch? »Glaubst du wirklich, wir werden das alles an einer Stelle finden? Wörtlich?«
    »Ich möchte es zumindest versuchen.«
    Trish hätte gesagt unmöglich, aber das U-Wort war im Labor verboten, denn Katherine betrachtete es als Zeichen einer gefährlichen Geisteshaltung in einem Gebiet, das oft scheinbare Unmöglichkeiten in belegbare Wahrheiten umwandelte. Trish Dunne bezweifelte stark, dass diese Schlüsselwortsuche darunterfallen würde.
    »Wir lange wirst du brauchen?«, fragte Katherine.
    »Ein paar Minuten, um den Spider zu schreiben und zu starten. Danach vielleicht eine Viertelstunde, bis der Bot sich totgelaufen hat.«
    »So schnell?«, staunte Katherine.
    Trish nickte. Traditionelle Suchmaschinen brauchten oft einen ganzen Tag, um das gesamte Online-Universum zu erkunden, neue Dokumente zu finden, ihren Inhalt zu verdauen und ihn ihrer durchsuchbaren Datenbank hinzuzufügen. Aber das

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