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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

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Frage stellen.«
    Trish spürte plötzlich, dass ihre Unterhaltung sich soeben in Richtung eines Einstellungsgesprächs verschoben hatte.
    Katherine bückte sich, nahm eine Prise Sand von den Bohlen der Veranda auf und hielt sie hoch, sodass Trish sie sehen konnte. »Mir scheint«, sagte sie, »dass Ihre Arbeit mit Metasystemen es Ihnen ermöglicht, etwa das Gewicht eines ganzen Sandstrands zu berechnen, indem sie nur ein Sandkorn abwiegen.«
    »Das ist grundsätzlich richtig.«
    »Und hier möchte ich anknüpfen«, sagte Katherine. »Wie Sie wissen, hat jedes Sandkorn eine Masse. Eine winzige Masse, aber dennoch vorhanden.«
    Trish nickte.
    »Und weil ein Sandkorn Masse hat, übt es eine Anziehungskraft aus. Wiederum zu klein, um sie zu spüren, aber dennoch messbar.«
    »Ja, sicher.«
    »Nun«, sagte Katherine, »wenn wir Myriaden solcher Sandkörner nehmen und sie einander anziehen lassen, um, sagen wir, einen Körper von der Größe des Mondes zu bilden, würde ihre vereinte Anziehungskraft ausreichen, auf der Erde ganze Ozeane zu erfassen und die Gezeitenströmungen zu bilden.«
    »Das ist richtig.« Trish hatte keine Ahnung, worauf das alles hinauslaufen sollte.
    »Jetzt einmal rein hypothetisch«, sagte Katherine und schnippte die Sandkörner weg. »Was wäre, wenn ich Ihnen sagte, dass ein Gedanke … jede einzelne Idee, die sich in Ihrem Hirn bildet … eine Masse besitzt? Wenn ich behaupte, dass ein Gedanke ein Ding ist, eine messbare Einheit mit messbarer Masse? Einer verschwindend geringen Masse, versteht sich, aber dennoch ungleich null. Was wären die Folgerungen?«
    »Rein hypothetisch? Nun, die offensichtliche Folgerung wäre … wenn ein Gedanke Masse hat, übt er eine physische Anziehungskraft aus.«
    Katherine nickte. »Und nun gehen Sie noch einen Schritt weiter: Was geschieht, wenn viele Menschen sich auf ein und denselben Gedanken konzentrieren? Alle Instanzen desselben Gedankens verschmelzen, und die kumulierte Masse dieses einen Gedankens wächst – und damit seine Anziehungskraft.«
    »Und das bedeutet«, sagte Trish, »wenn genügend Menschen zur exakt gleichen Zeit dasselbe denken, wird die Anziehungskraft dieses Gedankens greifbar, und er übt eine reale Kraft aus.«
    Katherine zwinkerte ihr zu. »Und er kann eine messbare Wirkung auf unsere physische Welt haben!«

KAPITEL 19
    Direktor Inoue Sato hatte die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick skeptisch auf Langdon gerichtet, während sie verarbeitete, was sie soeben gehört hatte. »Er hat gesagt, Sie sollen ein altes Portal für ihn öffnen? Was soll ich denn damit anfangen, Professor?«
    Langdon zuckte hilflos mit den Schultern. Ihm war wieder übel, und er bemühte sich, nicht auf die abgetrennte Hand seines Freundes zu schauen. »Genau das hat dieser Mann zu mir gesagt. Ein altes Portal, verborgen irgendwo in diesem Gebäude. Ich habe ihm gesagt, ich wüsste nichts von einem Portal.«
    »Wie kommt er dann auf die Idee, dass Sie es finden könnten?«
    »Offensichtlich ist dieser Kerl wahnsinnig.« Er hat gesagt, Peter würde mir den Weg weisen. Langdon blickte auf Peters nach oben gerichteten Finger und fühlte sich erneut von dem sadistischen Wortspiel des Entführers angewidert. Peter wird den Weg weisen. Langdon hob den Blick hinauf zu der riesigen Kuppel, wohin der Finger wies. Ein Portal? Da oben? Das ist verrückt!
    »Dieser Kerl, der mich angerufen hat«, sagte Langdon zu Sato, »hat als Einziger gewusst, dass ich heute Abend ins Kapitol komme. Wer immer Sie darüber informiert hat, dass ich hier sein werde, ist Ihr Mann. Ich empfehle Ihnen …«
    »Woher ich meine Informationen beziehe, geht Sie nichts an«, unterbrach Sato ihn, und ihre Stimme wurde schärfer. »Im Augenblick ist meine oberste Priorität, mit diesem Mann zu kooperieren. Und meinen Informationen zufolge sind Sie der Einzige, der ihm geben kann, was er will.«
    »Und meine oberste Priorität ist es, meinen Freund zu finden«, erwiderte Langdon gereizt.
    Sato atmete tief durch. Ihre Geduld war sichtlich auf die Probe gestellt. »Wenn wir Mr. Solomon finden wollen, bleibt uns nur eine Möglichkeit, Professor: Wir müssen mit der einzigen Person kooperieren, die zu wissen scheint, wo Peter Solomon sich befindet.« Sato schaute auf die Uhr. »Unsere Zeit ist begrenzt. Ich kann Ihnen versichern, dass es von allergrößter Bedeutung ist, die Forderungen dieses Mannes so rasch wie möglich zu erfüllen.«
    »Und wie?«, fragte Langdon. »Indem wir ein

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