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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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kaum sprechen. »Und jetzt lassen Sie mich los … bitte …«
    »Falls du gelogen hast …«, sagte der Mann und drückte ihren Kopf ein wenig tiefer, sodass ihre Haarspitzen das Ethanol berührten.
    »Ich habe nicht … gelogen«, sagte sie und hustete. »Vierter August! Das ist … mein Geburtstag!«
    »Danke, Trish.«
    Seine unnachgiebigen Hände legten sich noch fester um ihren Kopf, und mit vernichtender Gewalt drückte er sie nach unten, tauchte ihr Gesicht in den Tank. Stechender Schmerz brannte in ihren Augen. Der Mann drückte sie noch tiefer ins Becken, tauchte ihren ganzen Kopf unter die Oberfläche. Trish spürte, wie ihr Gesicht in das schwammige Fleisch des Tintenfischs gepresst wurde.
    Sie nahm alle Kraft zusammen, bäumte sich heftig auf, versuchte den Rücken zu strecken und den Kopf aus dem Tank zu heben. Doch die kräftigen Hände gaben keinen Millimeter nach.
    Ich muss Luft holen!
    Trish zwang sich, weder Augen noch Mund zu öffnen. Ihre Lungen brannten, während sie gegen das übermächtige Verlangen ankämpfte, Luft zu holen.
    Nein! Tu's nicht, um Himmels willen! Tu's nicht …
    Ihr Mund öffnete sich, ihre Lungen dehnten sich heftig aus, bemüht, den Sauerstoff aufzunehmen, nach dem ihr Körper so verzweifelt schrie. Augenblicklich drang ein Schwall Ethanol in ihren Mund. Als die Chemikalie durch ihre Luftröhre schoss und sich in den Lungen ausbreitete, verspürte Trish einen Schmerz, wie sie ihn nie für möglich gehalten hätte. Es war eine Gnade, dass es nur wenige Sekunden dauerte, bis die Welt um sie herum schwarz wurde.
    Mal'akh stand neben dem Tank, atmete tief durch und besah sich den Schaden.
    Die leblose Frau lag vornübergebeugt über dem Rand des Beckens, den Kopf noch immer im Ethanol. Als Mal'akh sie so sah, musste er an die einzige andere Frau denken, die er je getötet hatte.
    Isabel Solomon.
    Vor langer Zeit. In einem anderen Leben.
    Mal'akh ließ den Blick über Trishs schlaffen Körper gleiten. Er packte ihre üppigen Hüften, half mit dem Bein nach, hob sie hoch und schob, bis sie über den Beckenrand in den Tank rutschte. Den Kopf voran, glitt Trish Dunne ins Ethanol. Ihr Körper brachte die Flüssigkeit zum Schwappen. Nach und nach verebbten die Wellen, und die Leiche schwebte reglos über der riesigen Meereskreatur. Erst als Trishs Kleider sich vollsogen, sank sie tiefer. Ganz langsam kam Trishs Leichnam auf dem großen Kalmar zu liegen.
    Mal'akh schloss den Plexiglas-Deckel des Behälters.
    Es gibt ein neues Präparat im Feuchtbiotop.
    Er hob Trishs Chipkarte vom Boden auf und steckte sie in die Tasche. 0804.
    Als Trish ihn in der Empfangshalle abgeholt hatte, war die Frau ihm zuerst wie unnötiger Ballast erschienen. Dann war ihm klar geworden, dass ihre Chipkarte und ihr Passwort ihm eine Rückversicherung boten. Falls Katherines Datenspeicher so sicher war, wie Peter Solomon behauptet hatte, konnte es problematisch werden, Katherine davon zu überzeugen, den Speicher zu öffnen. Jetzt habe ich meinen eigenen Schlüssel. Mal'akh war froh, dass er keine Zeit mehr darauf verschwenden musste, Katherine gefügig zu machen.
    Als er sich aufrichtete, sah er im Glas, dass sein Make-up verwüstet war, aber das spielte keine Rolle mehr. Bevor Katherine sich alles zusammengereimt hatte, würde es bereits zu spät sein.

KAPITEL 38
    »Das ist ein Freimaurerraum?«, wollte Sato wissen, wandte den Blick vom Totenschädel und richtete ihn in der Dunkelheit auf Langdon.
    Langdon nickte bedächtig. »Man nennt ihn Vorbereitungsraum oder Dunkle Kammer. Diese kalten, nüchternen Orte sollen dazu dienen, über die eigene Sterblichkeit nachzusinnen. Durch das Meditieren über die Unausweichlichkeit des Todes gewinnt der Freimaurer wertvolle Erkenntnisse über die Vergänglichkeit des Lebens.«
    Sato blickte sich in der gespenstischen Kammer um. Offenbar war sie nicht ganz überzeugt. »Ein Meditationszimmer also?«
    »Im Grunde genommen, ja. Die Räume enthalten stets dieselben Gegenstände: Totenschädel und gekreuzte Knochen, Sense, Stundenglas, Schwefel, Salz, ein leeres Blatt Papier, eine Kerze und anderes. Symbole des Todes. Sie sollen den Meditierenden anregen, darüber nachzudenken, wie er ein besseres Leben führen kann, solange er auf Erden weilt.«
    »Sieht für mich eher nach einer Grabstätte aus«, meinte Anderson.
    So ist es gedacht! »Den meisten Studenten der Symbolologie geht es am Anfang genauso.« Langdon riet ihnen dann häufig, einen Blick in Beresniaks

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