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Das Verlorene Symbol

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Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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als er auf die Wand fiel, reichte jedoch aus, um ein bleiches, geisterhaftes Gesicht erkennen zu lassen, das sie aus leeren Augenhöhlen anstarrte.
    Ein menschlicher Schädel.
    Er ruhte auf einem klapprigen Holztisch an der Rückwand der Kammer. Vor dem Schädel lagen zwei gekreuzte Oberschenkelknochen sowie eine Reihe anderer Dinge, die mit akribischer Sorgfalt wie auf einem Altar angeordnet worden waren – ein antikes Stundenglas, eine Kristallkaraffe, eine Kerze, zwei kleine Schalen mit hellem Pulver darin, ein Blatt Papier. Neben dem Tisch lehnte eine Sense mit furchterregend langer Schneide an der Wand, ein Anblick wie Gevatter Tod persönlich.
    Sato betrat den Raum. »Was sagt man dazu? Peter Solomon scheint mehr Geheimnisse zu bewahren, als ich gedacht hätte.«
    Anderson nickte, wobei er sich dicht hinter ihr hielt. »Buchstäblich Leichen im Keller.« Er hob die Taschenlampe und leuchtete den Rest der leeren Kammer ab. »Und dieser Gestank!« Er rümpfte die Nase. »Was ist das?«
    »Schwefel«, antwortete Langdon mit gleichmütiger Stimme hinter ihnen. »Auf dem Tisch müssten zwei Schalen stehen. In der Schale auf der rechten Seite ist Salz, in der anderen Schwefel.«
    Sato fuhr ungläubig zu ihm herum. »Woher wissen Sie das?«
    »Weil es überall auf der Welt Räume gibt, die genauso aussehen wie dieser hier.«
    Ein Stockwerk über dem Tiefgeschoss eskortierte Sicherheitsmann Alfonso Nuñez den Architekten des Kapitols, Warren Bellamy, den langen Gang hinunter, der sich durch das gesamte östliche Kellergewölbe zog. Nuñez hätte schwören können, dass er soeben drei Schüsse gehört hatte. Sie hatten dumpf geklungen, als wären sie von noch weiter unten gekommen. Unmöglich, dachte er.
    »Die Tür zum Tiefgeschoss steht offen«, bemerkte Bellamy mit einem Blick auf die Tür am anderen Ende des Gangs.
    Was für ein merkwürdiger Abend, dachte Nuñez. Niemand geht je dort hinunter. »Ich finde heraus, was da los ist«, sagte er und griff nach seinem Funkgerät.
    »Nein«, widersprach Bellamy. »Ich komme von hier aus allein zurecht. Gehen Sie an Ihren Platz zurück, und tun Sie weiter Ihren Dienst.«
    Nuñez trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Kommen Sie wirklich allein klar, Sir?«
    Warren Bellamy blieb stehen und legte Nuñez eine kräftige Hand auf die Schulter. »Mein Sohn, ich arbeite seit fünfundzwanzig Jahren in diesem Gebäude. Glauben Sie mir, ich finde den Weg auch ohne Hilfe.«

KAPITEL 37
    Mal'akh war schon an manchen gespenstischen Orten gewesen, doch nur wenige hielten einem Vergleich mit Magazin 3 stand. Der riesige Raum sah aus, als hätte ein verrückter Wissenschaftler einen Wal-Mart übernommen und jeden Gang und jedes Regal mit Präparategefäßen aller Größen und Formen vollgestellt. Hinzu kam, dass der Raum wie die Dunkelkammer eines Fotolabors von rötlichdiffusem Licht erhellt war, das unter den Regalen angebracht war und die ethanolgefüllten Behälter von unten beleuchtete. Der klinische Geruch von Konservierungsmitteln war ekelerregend.
    »In diesem Magazin lagern mehr als zwanzigtausend Präparate«, erklärte Trish. »Fische, Nagetiere, Säugetiere, Reptilien.«
    »Alle tot, hoffe ich«, sagte Mal'akh und tat nervös.
    Die junge Frau lachte. »Aber ja. Alle mausetot. Ich muss allerdings gestehen, dass ich mich sechs Monate lang nicht in diesen Raum getraut habe, als ich hier anfing.«
    Mal'akh konnte ihre Scheu verstehen. Wo er auch hinschaute – überall standen Präparategläser mit toten Tieren: Salamander, Quallen, Ratten, Käfer, Vögel und andere Arten, die er nicht identifizieren konnte. Und als wäre diese Sammlung an sich nicht unheimlich genug, verlieh das diffuse rote Dunkelkammerlicht, das die lichtempfindlichen Proben vor nachhaltiger Beschädigung schützte, dem Besucher den Eindruck, inmitten eines riesigen Beckens zu stehen, gefüllt mit leblosen Kreaturen, die ihn aus den Schatten heraus anstarrten.
    »Das ist ein Quastenflosser«, sagte Trish und deutete auf einen großen Plexiglasbehälter, in dem der hässlichste Fisch schwamm, den Mal'akh je gesehen hatte. »Man glaubte lange, sie wären zusammen mit den Dinosauriern ausgestorben, aber dieser hier wurde vor ein paar Jahren vor der afrikanischen Küste gefangen und der Smithsonian geschenkt.«
    Wie schön für euch, dachte Mal'akh, der kaum zuhörte. Er war damit beschäftigt, die Wände nach Überwachungskameras abzusuchen. Er entdeckte nur eine, die auf die Eingangstür gerichtet

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