Das Verlorene Symbol
finden, wird Peter sterben. Das schwöre ich.«
»Nach allem, was ich weiß, ist er bereits tot.«
»Oh nein, er lebt, Professor, ist aber dringend auf Ihre Hilfe angewiesen.«
»Was wollen Sie wirklich, verdammt noch mal?«, rief Langdon ins Handy.
Mal'akh schwieg einen Moment, bevor er antwortete: »Schon viele haben die Alten Mysterien gesucht und über deren Macht oder Ohnmacht gestritten. Heute Nacht werde ich beweisen, dass es diese Macht wirklich gibt.«
Langdon schwieg.
»Ich schlage vor, Sie machen sich sofort an die Entschlüsselung der Karte«, sagte Mal'akh. »Ich brauche die Information noch heute.«
»Heute? Es ist neun Uhr durch!«
»Ganz recht. Tempus fugit .«
KAPITEL 4 4
Jonas Faukman, ein New Yorker Lektor, wollte in seinem Büro in Manhattan gerade das Licht ausschalten, als das Telefon klingelte. Er hatte nicht die Absicht, den Anruf um diese Zeit noch entgegenzunehmen – bis er die Nummer des Anrufers im Display sah. Das könnte eine gute Nachricht sein, sagte er sich und griff nach dem Hörer.
»Verlegen wir Sie überhaupt noch?«, fragte Faukman halb im Scherz.
»Jonas!« Robert Langdon klang aufgeregt. »Gott sei Dank, dass du noch da bist. Ich brauche deine Hilfe.«
Faukmans Laune hob sich. »Du hast ein paar Seiten für mich, die ich redigieren kann?« Na endlich.
»Nein. Ich brauche eine Information. Letztes Jahr habe ich dir eine Wissenschaftlerin namens Katherine Solomon vorgestellt, die Schwester von Peter Solomon, weißt du noch?«
Faukman runzelte die Stirn. Keine neuen Seiten …
»Sie suchte nach einem Verleger für ein Noetik-Buch. Erinnerst du dich?«
Faukman verdrehte die Augen. »Sicher, das weiß ich noch. Und tausend Dank dafür. Die Frau hat sich geweigert, mich ihre Forschungsergebnisse lesen zu lassen. Sie wollte vor irgend so einem magischen Datum in der Zukunft nicht mal was veröffentlichen!«
»Jonas, hör zu, ich hab keine Zeit. Ich brauche Katherines Telefonnummer. Sofort. Hast du die?«
»Hör mal, alter Junge, die Frau sieht klasse aus, aber du wirst sie nicht beeindrucken, indem du …«
»Das ist kein Scherz, Jonas. Ich brauche die Nummer sofort.«
»Okay, okay. Einen Augenblick.« Faukman war mit Langdon seit Jahren eng befreundet, sodass er wusste, wann es Robert ernst war. Er tippte den Namen ins Suchfenster seines E-Mail-Verzeichnisses ein.
»Ich suche«, sagte Faukman. »Und egal, was du von ihr willst, du solltest sie nicht aus dem Uni-Schwimmbad anrufen. Das klingt, als wärst du in einer Anstalt.«
»Ich bin nicht in der Schwimmhalle. Ich stehe in einem Gang unter dem Kapitol.«
Faukman merkte an Langdons Tonfall, dass das kein Witz war. Was ist mit Robert eigentlich los? »Hör mal, warum kannst du nicht einfach zu Hause bleiben und schreiben?« Faukmans Computer gab einen Piepton von sich. »Okay, warte … ich hab sie.« Er scrollte durch die alte E-Mail. »Offenbar habe ich bloß ihre Handy-Nummer.«
»Lass hören.«
Faukman gab die Nummer durch.
»Danke, Jonas«, sagte Langdon erleichtert. »Ich schulde dir was.«
»Du schuldest mir ein Manuskript, Robert. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie lange …«
Die Leitung war tot.
Faukman starrte den Hörer an und schüttelte den Kopf. Wie viel einfacher wäre das Verlagsgeschäft doch ohne die Autoren.
KAPITEL 45
Katherine war verwundert, als sie den Namen auf dem Display sah. Sie hatte geglaubt, der Anruf käme von Trish, die ihr mitteilen wollte, warum sie und Abaddon so lange brauchten. Aber Trish war nicht die Anruferin. Weit gefehlt.
Katherine merkte, wie sie rot wurde. Kann dieser Abend noch seltsamer werden? Sie klappte das Handy auf.
»Sag es mir nicht«, begrüßte sie ihn. »Weltfremder Akademiker sucht alleinstehende Noetik-Forscherin?«
»Katherine!« Die tiefe Stimme gehörte Robert Langdon. »Gott sei Dank, es geht dir gut.«
»Natürlich. Aber du hättest mich nach Peters Party letzten Sommer ruhig mal anrufen können. Das ist eine ganze Weile her.«
»Katherine, es ist etwas passiert …« Langdons Stimme klang belegt. »Es tut mir leid, was ich dir jetzt sagen muss, aber Peter ist in Schwierigkeiten.«
Katherine stutzte. »Was?«
»Er wurde entführt«, sagte Langdon ohne Umschweife. »Und ich weiß bis jetzt nicht, warum oder von wem. Es muss im Lauf des Tages passiert sein, vielleicht schon gestern.«
»Das ist gar nicht komisch, Robert!«, erwiderte Katherine aufgebracht. »Peter geht es gut. Ich habe erst vor einer Viertelstunde mit ihm
Weitere Kostenlose Bücher