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Das Verlorene Symbol

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Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dann zog er den Reißverschluss auf, öffnete die Tasche, hob die schwere Steinpyramide vom Schreibtisch und legte sie mit einiger Mühe zu Langdons Aufzeichnungen und dem kleinen Paket.
    Plötzlich war zu hören, wie sich auf dem Gang etwas bewegte. Der dunkle Umriss eines Mannes erschien in der Tür, kam in die Kammer gehuscht und rammte Anderson, der ihn gar nicht kommen sah, die Schulter in den Rücken. Der Chief stürzte nach vorn und schlug mit dem Schädel gegen die Kante der Steinnische. Sein Oberkörper kippte auf den Schreibtisch und wirbelte Knochen, Teller und andere Gegenstände umher. Die Sanduhr zerschellte auf den Steinen. Die Kerze fiel herunter und rollte, noch immer brennend, über den Boden.
    Sato schwenkte die Waffe herum, doch der Eindringling packte einen Oberschenkelknochen, schlug damit zu und traf Sato an der Schulter. Sie stieß einen Schmerzensschrei aus, ließ die Pistole fallen und taumelte zurück. Der Angreifer trat die Waffe zur Seite und fuhr zu Langdon herum. Der Mann war ein großer, schlanker Schwarzer, den Langdon noch nie zuvor gesehen hatte.
    »Nehmen Sie die Pyramide!«, befahl der Mann. »Und kommen Sie mit!«

KAPITEL 42
    Der hochgewachsene Schwarze führte Langdon durch das Labyrinth unter dem Kapitol. Der Mann schien sich bestens auszukennen, denn er wusste genau, welchen Nebengang er nehmen musste und welche abgelegenen Räume er zu durchqueren hatte. Außerdem hatte er einen Schlüsselring dabei, mit dem sich offenbar jede Tür aufschließen ließ, die ihnen den Weg versperrte.
    Langdon folgte dem Mann zu einer Treppe irgendwo im Dämmerlicht dieser unterirdischen Welt. Als sie die Stufen hinaufstiegen, spürte er, wie der Lederriemen seiner Umhängetasche ihm in die Schulter schnitt. Die Steinpyramide war so schwer, dass Langdon fürchtete, der Riemen könnte reißen.
    Sein Gefühl riet ihm, dem Fremden zu vertrauen. Der Mann hatte ihn nicht nur vor der Verhaftung durch Sato bewahrt – er hatte sich auch in Gefahr begeben, um Peter Solomons geheimnisvolle Pyramide zu schützen … was für eine Pyramide es auch sein mag.
    So rätselhaft der Schwarze und seine Motive waren, wusste Langdon zumindest eines über ihn: Der Mann war Freimauer. Langdon hatte einen Goldring an der Hand des Mannes aufblinken sehen – einen Freimaurerring mit doppelköpfigem Phönix und der Zahl 33. Der Schwarze und Peter Solomon waren also mehr als nur Freunde, die einander vertrauten: Sie waren freimaurerische Brüder des höchsten Grades.
    Langdon folgte dem Schwarzen ans obere Ende der Treppe, dann in einen anderen Korridor und schließlich durch eine unbeschriftete Tür in einen Gang, in dem ihnen ein moderiger Geruch entgegenschlug. Sie eilten an Kisten mit Hausmeisterbedarf und gefüllten Müllsäcken vorbei und gelangten schließlich durch eine weitere unbeschriftete Tür in eine völlig unerwartete Welt – eine Art nobel eingerichteten Kinosaal. Der Schwarze folgte einem Seitengang und führte Langdon durch die Eingangstüren des Saals in eine erleuchtete große Vorhalle. Langdon erkannte nun, dass sie sich in dem Besucherzentrum befanden, durch das er am gleichen Abend das Kapitol betreten hatte.
    Leider befand sich hier auch ein Sicherheitsbeamter.
    Die drei Männer blieben ob der unerwarteten Begegnung wie angewurzelt stehen und starrten einander an. Erst jetzt erkannte Langdon den jungen Latino, der bei seinem Eintreffen den Detektor bedient hatte.
    »Officer Nuñez«, sagte der Schwarze. »Kein Wort. Folgen Sie mir.«
    Nuñez machte ein beunruhigtes Gesicht, gehorchte dem Schwarzen jedoch ohne Widerrede.
    Wer ist dieser Mann?, fragte sich Langdon.
    Sie eilten zur Südostecke des Besucherzentrums, wo sie in ein kleines Foyer gelangten. Eine orangefarbene Absperrung blockierte eine schwere Flügeltür, die zusätzlich mit Malerkrepp beklebt war; offenbar sollte Staub von einer Baustelle hinter der Tür aus dem Besucherzentrum ferngehalten werden. Der Schwarze hob die Hand und zog das Krepp von der Tür ab. Dann suchte er an seinem Schlüsselring, während er zum Wachmann sprach. »Unser Freund Anderson ist im unteren Kellergeschoss. Er könnte verletzt sein. Sehen Sie nach ihm.«
    »Jawohl, Sir.« Nuñez wirkte alarmiert.
    »Vor allem haben Sie uns hier unten nicht gesehen. Klar?«
    »Jawohl, Sir.«
    Der Schwarze fand den Schlüssel, den er gesucht hatte, löste ihn vom Ring und schloss damit den schweren Riegel auf. Er öffnete die Stahltür und warf dem Wachmann den

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