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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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blättert einfach so ab.« Er hob den
Kopf. Belial stand vor dem kleinen Kohleofen, der zwar
für ein einladendes Glühen, aber nur wenig Wärme
sorgte. »Ich glaube, ich werde dieses Schwert behalten
… und vielleicht sogar gebrauchen.«
»Axis …« begann der Leutnant, aber der Krieger
schaute weg und redete weiter.
»Mein eigenes Schwert ist mir nicht so teuer, daß ich
es nicht gegen eine bessere Klinge eintauschen würde.
Und dieser Stahl hier weist eindeutig eine bessere
Qualität auf. Er scheint mir eine eskatorianische Arbeit
zu sein … scharf, liegt gut in der Hand und biegsam …
Seht nur, wie schön der Griff verziert ist. Wenn ich mich
nicht irre, hat man diese Waffe in einer der Schmieden
von Isbadd geschaffen … Ein hervorragendes Schwert,
das sich nach Rache sehnt. Ich werde denjenigen damit
aufspießen, der Jorge umgebracht hat.«
Magariz und Belial sahen sich kurz an, doch bemerkte
das der Krieger. »Ach so«, lächelte er schief. »Keine
Angst, meine Herren, ich fühle mich noch nicht bereit,
mich im Sumpf der Todessehnsucht versinken zu lassen.
Eines will ich Euch, meine Freunde, jedoch eingestehen:
Ich fühle mich unzufrieden und ratlos. Wo halten sich die
Skrälinge auf? Und wer führt ihr Heer an?«
»Könnt Ihr denn nicht einen Eurer Zauber einsetzen,
Axis?« schlug der Leutnant vor. »Vielleicht eine Art
Kristallkugel erzeugen und sie darin entdecken?«
Der Krieger legte die Klinge beiseite. »Nein, leider,
das habe ich schon versucht. Nichts zu machen. Gorgrael
läßt die Geisterscharen an seiner Macht und seinem
Schutz teilhaben. Und er gebietet über eine starke
Energie, die mir verschlossen bleibt: die Dunkle Musik.
Ich verstehe mich nicht auf sie und kann deswegen nichts
gegen ihre Zauber bewirken. Wenn der Zerstörer sein
Heer unter Dunkler Musik verbirgt, vermag ich sie
niemals mit meinen Zaubern zu entdecken. So wie es
aussieht, Belial, werden wir uns allein auf kräftige Füße,
starke Schwingen und scharfe Augen verlassen müssen.«
Der Fürst beugte sich vor, um etwas von der Wärme
der Kohlenpfanne abzubekommen. »Habt Ihr irgend
etwas Neues erfahren, Axis?«
»Nein. Und die letzten Nachrichten von den Fernaufklärern habt Ihr doch schon vernommen. Sie entdecken
in ganz Aldeni nichts als Schnee und Eis.«
»Und wie sieht es in Ichtar aus?« fragte der Fürst.
»In dem Land, das ich Euch zum Lehen versprochen
habe? Verzeiht, aber ich habe keinen Ikarier dorthin
gesandt. Wir wissen rein gar nichts über die dortigen
Verhältnisse, und einen Fernaufklärer in das alte
Herzogtum auszusenden, erscheint mir doch ein zu
großes Wagnis. Gorgrael hält Ichtar schon zwei Jahrelang fest umklammert. Außerdem möchte ich die
Vogelmenschen nicht mehr als unbedingt nötig der
Gefahr der Greifen aussetzen.«
»Und auch nichts Neues aus Sigholt? Oder dem Narrenturm?«
»Absolut nichts, Belial«, antwortete der Krieger.
»Man konnte mich ja nicht einmal rechtzeitig vor dem
Anmarsch der Streitmacht warnen, die Jervois überrannt
hat; ganz zu schweigen davon, mir zu verraten, wo die
Skrälinge sich zur Zeit aufhalten. Nun aber, Ihr Herren«,
sein Tonfall klang fordernd, »laßt mich an Euren
Gedanken teilhaben. Wenn Ihr dieses Geisterheer
befehligen würdet, wohin würdet Ihr Euch dann wenden?
Und was würdet Ihr als nächstes unternehmen?«
»Uns eine Falle stellen«, antwortete Magariz sofort,
während er sich unbewußt mit den Fingern über die
Narben an seiner Wange strich. »Einen Hinterhalt
legen.«
»Eine Falle, meint Ihr also.« Axis lächelte bitter. »Und
wie sähe die aus?«
Der Fürst zuckte die Achseln und genierte sich ein
wenig. »Vielleicht will der unbekannte Feldherr Euch
nach Norden locken, nach Ichtar. Gut möglich, daß er
dorthin gezogen ist.«
»Nein«, widersprach Belial nachdenklich, »denn als
Axis Plusternests Erinnerung in einer Vision beschwor,
konnten wir deutlich erkennen, daß große Abteilungen
von Skrälingen um Jervois herum nach Süden gezogen
sind.«
»Aber vielleicht war das ja nur vorgetäuscht«, ließ
Magariz nicht so rasch von seiner Fallentheorie ab.
»Immerhin haben wir noch keine Antwort auf die Frage
gefunden, warum sie Plusternest entkommen ließen. So,
wie wir die Greifen kennen, hätten sie ihn eigentlich
genauso in der Luft zerreißen müssen wie die anderen
aus seiner Staffel. Doch aus irgendeinem Grund haben
sie ihn am Leben gelassen … damit er uns alles berichten
konnte, was er hier

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