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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Ihr Euch etwa, Euch dem großen
Gott Artor in den Weg zu stellen? Wollt Ihr es wirklich
mit Ihm aufnehmen, Ihr verdammte Hexe?«
Die Stämmige erbleichte und fuhr einen Schritt zurück. »Ihr sollt sie in Ruhe lassen«, wiederholte sie
unsicherer, »denn sie steht unter dem Schutz der Mutter.«
Gilbert bedachte sie mit einem verächtlichen Blick,
und die Bäuerin machte auf dem Absatz kehrt und
verschwand rasch in der Menge.
Artor zeigte sich gar nicht zufrieden. Dabei hatte Gilbert
es doch beinahe geschafft. Beinahe!
    Das dumme Ding könnte jetzt mit gebrochenem Genick im Straßenstaub liegen, wenn du dich nicht so
ungeschickt angestellt hättest!
    Gilbert kauerte so demütig wie möglich auf dem
Holzboden seines Zimmers im Gasthof. »Aber sie hatte
eine Helferin, Gesegneter! Eine abscheuliche Frau, ja, ich
glaube sogar, eine Teufelin, das Böse selbst!«
    Du hättest die Sache nicht so unvorbereitet angehen
dürfen.
»Oh, von nun an werde ich vorbereitet sein, Herr!«
Du hättest dich früher der Macht bedienen sollen, die
Ich dir verliehen habe.
»Ich weiß es jetzt besser, Gesegneter, das soll mir eine
Lehre gewesen sein!«
Wenn du die Brüder mitgenommen hättest, könnte das
böse Mädchen längst tot sein. Sie hätten diese … diese
Bäuerin abgelenkt, während du ungestört Faraday den
Hals zugedrückt hättest.
»Ich werde in Zukunft nichts mehr ohne meine Anhänger unternehmen, Großer Gott. Und vor Faraday
selbst habe ich gar keine Angst.«
Dennoch fürchte Ich, Mein lieber Gilbert, daß Ich dich
mit noch etwas mehr Macht ausstatten muß. Mit dem
Auftauchen der bösen Feindin hatte Ich nämlich selbst
nicht rechnen können.
»O nein!« stöhnte Gilbert, und bohrte die Finger so
tief in den Holzboden, daß die Fingernägel Splitter
abbrachen.
Und jetzt, Mein lieber Sohn, empfange Meine Gnade.
25 D IE
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TIMMEN DER
O
PALE
    Axis führte seine Armee langsam von Jervois nach
Westen auf die Trübberge zu. Er hätte die Soldaten gern
schneller marschieren lassen. Aber wenn er mit seinem
Verdacht falsch läge und dann zu rasch nach Westen
vorrückte, lägen seine Flanken im Süden und Norden
ungeschützt da, und das ließ ihn zögern.
    Der Krieger brauchte eine Bestätigung für seine Vermutung, und zwar so geschwind wie möglich.
»Um der Sterne willen, Axis!« drängte Weitsicht und
legte die pechschwarzen Flügel so eng wie möglich an,
um sich besser warmhalten zu können. »Weiht uns
endlich in Eure Pläne ein!«
Sie alle standen in kniehohem Schnee zusammen.
Aber der Sternenmann, der auf seinem Hengst saß und
sich so dick eingewickelt hatte, daß kaum noch etwas
von ihm zu erkennen war, starrte wie üblich irgendwo
hin nach Westen.
Belial warf Magariz einen Blick zu – die beiden Befehlshaber froren genauso jämmerlich wie ihr General –
und lenkte sein Pferd dann neben das des Freundes.
»Ihr müßt uns mitteilen, was Ihr denkt, Axis. Verdammt noch mal, wie sehen Eure Pläne aus? Warum
führt Ihr uns auf einmal nach Westen?«
Das Leben schien in den Krieger zurückzukehren. Er
packte Belaguez’ Zügel fester, trieb den Hengst mit den
Stiefelabsätzen voran und brummte: »Wir treffen uns
heute abend in meinem Zelt. Weitsicht, bringt alle
Berichte mit, die von Euren Fernaufklärern über die
Trübberge vorliegen.«
In dem kleinen Zelt herrschte einiges Gedränge, als
sich die beiden hohen Offiziere und der ikarische
Geschwaderführer bei Axis eingefunden hatten. Wenigstens plagte sie hier drinnen der Wind nicht mehr, und
wenn man so dicht aufeinander saß, wärmte man sich
gegenseitig. Bald dampften Kleider und Gefieder, und
die Männer entledigten sich allmählich ihrer Schals und
Handschuhe.
»Ich vermute, der Gegner versteckt sich in den Trübbergen«, eröffnete der Krieger die Sitzung und sah seine
Befehlshaber der Reihe nach an.
»In den Bergen?« fragte der Fürst. »Ich muß gestehen,
daß ich nur wenig über sie weiß.«
»Da seid Ihr nicht der einzige«, entgegnete Axis,
»denn nur wenige wagen sich dorthin. Ich habe auch nur
deshalb einige Kenntnisse über das Gebiet, weil einer
meiner Kohortenführer aus einem Dorf am Fuß der
Trübberge stammt. Vor vielen Generationen, oder
vielleicht auch zu der Zeit, als das alte Tencendor noch
bestand, herrschten in diesen Bergen noch etwas
wärmere Temperaturen und statt Schnee fiel Regen.
Damals lebten und arbeiteten dort noch mehr Menschen.
Viel entscheidender dürfte für uns aber sein, daß die
Bewohner

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