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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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hauptsächlich dem Bergbau nachgingen. Sie
gruben sich tief in das Berginnere hinein, um Opale
abzubauen. Aber das wird dort schon lange nicht mehr
getan.«
»Kaum verwunderlich«, meinte Belial. »Und wie seid
Ihr auf diese Region gekommen, mein Freund?«
Axis zuckte die Achseln. »Eigentlich war es nicht
mehr als ein flüchtiger Gedanke kurz vor dem Einschlafen. Glaubt Ihr nicht, Ihr Herren«, seine Stimme gewann
plötzlich an Feuer, »daß die Stollen und Minen ein
ausgezeichnetes Versteck abgeben? In den verlassenen
Gängen könnte man mit Leichtigkeit eine ganze Armee
unterbringen, und bei den Sternen, die Skrälinge lieben
dunkle und unterirdische Orte!«
»Die Trübberge sind auch für einen Hinterhalt ganz
hervorragend geeignet!« fiel sein Leutnant ein. »Ob wir
uns nun von Jervois aus nach Süden oder nach Norden
wenden, der Feind besäße von einem solchen Versteck
aus immer die Möglichkeit, uns in den Rücken zu fallen.
Und kein gewöhnlicher Mensch käme je auf den
Gedanken, dort nach den Kreaturen zu suchen.«
»Na ja, die Trübberge sind mir ja auch erst jetzt in den
Sinn gekommen«, erklärte der General trocken. »Weitsicht, ich hatte Euch doch gebeten, Eure Fernaufklärer
nach Westen, zu eben diesem Gebirge zu schicken. Was
haben sie gemeldet?«
»Nicht viel, Axis. Einige Luftstreifen haben die Höhen
überflogen, aber nichts als schneebedeckte Gipfel und
dunkle Täler zu sehen bekommen. In diesen Bergen lebt
nichts und niemand.«
»Unsere Aufmerksamkeit richtet sich ja auch mehr
darauf, was in den Bergen selbst passiert«, erwiderte der
Krieger. »Aber wenn die Skrälinge sich nicht dort
verborgen haben, wohin könnten sie dann gezogen sein?«
»Einmal angenommen, die Geister halten sich tatsächlich in den Stollen auf«, ergriff der Fürst das Wort, »wie
sollen wir dann vorgehen? Einer hinter dem anderen mit
Fackeln eindringen? Oder ihnen einen Boten schicken,
der sie auffordert, herauszukommen und sich uns zur
ehrenhaften Schlacht zu stellen?«
Danach sagten die anderen erst einmal nichts mehr,
und niemand beneidete jetzt Axis um seine Verantwortung.
»Was ist mit Ho’Demi?« fragte Belial schließlich.
»Habt Ihr von ihm denn noch nichts erfahren?«
Axis schüttelte den Kopf. »Wenn der Häuptling etwas
Wichtiges zu melden hat, wird er sich schon mit mir in
Verbindung setzen. Zur Zeit hält er sich irgendwo tief in
den Trübbergen auf.«
    Ho’Demi hatte sich ursprünglich mit fünf seiner besten
Kämpfer auf den Weg in die Trübberge gemacht.
Mittlerweile lebte von seinen Begleitern keiner mehr.
    Der Häuptling wollte sich schon seit zwei Tagen bei
dem Sternenmann melden, weil er ihm etwas Wichtiges
mitzuteilen hatte. Aber irgendeine prophetenverdammte
Kraft schirmte diese Stollen und Gänge ab und machte
jede Verbindung zu Axis unmöglich.
    Vielleicht lag es ja auch nur an dem verwünschten
Felsen, der tausend Tonnen schwer über ihm hing. Oder
aber die dunkle Ausstrahlung der unzähligen Skrälinge,
die sich hier verkrochen hatten, wirkte jeder Verständigung entgegen. Gleichviel, Ho’Demi konnte den Krieger
nicht erreichen.
    Nachdem der Sternenmann sich das letzte Mal bei ihm
gemeldet hatte, war der Häuptling mit seinen Getreuen
befehlsgemäß zu den Trübbergen aufgebrochen. Sie hatten
dort auch bald einen aufgegebenen Schacht gefunden und
waren ihn vorsichtig hinuntergeklettert. An den Wänden
hingen immer noch die uralten Eisenleitern. Ho’Demi
hatte zunächst befürchtet, die verrosteten Sprossen würden
unter dem Gewicht seiner Männer zerbrechen, und dann
würden sie in unbekannte Tiefen abstürzen und sich den
Hals brechen. Aber die Leitern hatten wunderbarerweise –
gehalten, und nach einiger Zeit erreichten die Rabenbunder den Grund des Schachts. Von der weit entfernten
Öffnung über ihnen drang nur wenig Licht zu ihnen herab,
und schon nach wenigen Schritten in die Stollen hinein
ging ihnen auch das verloren. Hier im Herzen des Berges
herrschte eine Finsternis, die so dicht war, daß man
glauben konnte, sie sei lebendig. Die Dunkelheit folgte
ihnen so geschmeidig, daß jeder rabenbundische Tänzer
vor Neid erblaßt wäre.
    Keinem hatte es hier unten gefallen, aber der Sternenmann hatte ihnen den Auftrag dazu gegeben, und so
schluckten die Rabenbunder ihre Ängste hinunter und
krochen weiter und weiter voran durch die Stollen.
    Ho’Demi erlaubte seinen Männern nicht, eine Fackel
zu entzünden. Der Häuptling war sich

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