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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Mann. »Irgendwie muß es ihm
gelungen sein, seine Macht zu verhüllen. Wahrscheinlich
bezweckt er damit, daß Ihr ihn für tot haltet.« Hoffentlich
schluckte Gorgrael das, weil dem Dunklen auf die
Schnelle nichts Besseres einfiel.
Der Zerstörer starrte verwirrt auf den Boden und
nickte dann langsam. »Ja, ja, vermutlich verhält es sich
so … Axis versucht schon wieder, mich hereinzulegen …
Er will mich locken, mit meiner ganzen Heeresmacht
über seine Armee herzufallen … Dabei hält er sich
irgendwo im Hintergrund verborgen und plant längst eine
neue Teufelei … Aber ich bin viel zu schlau, um auf so
etwas hereinzufallen!«
Er nahm seine Wanderung durch den Raum wieder auf
und ließ die Klauen an seinen Händen aneinanderklakken. Seine Gedanken bewegten sich noch schneller als
seine Beine. »Sie pflanzt an«, murmelte er. »Sie setzt
immer mehr Bäume ein, und mit jedem neuen Schößling
spüre ich das widerliche Lied deutlicher und stärker.«
»Faraday hat aber noch einiges vor sich«, wandte
Lieber Mann erleichtert ein, weil sie endlich das Thema
wechseln konnten.
»Aber wieviel Wälder hat sie schon angepflanzt!«
zischte sein Schüler.
Der Dunkle sah von seinen behandschuhten Händen
auf. »Noch ist der letzte Schößling nicht gesetzt. Wenn
Faraday ihre Arbeit nicht abschließen kann, brauchen wir
auch ein paar hundert Meilen neuen Waldes nicht zu
fürchten. Erst wenn das Bardenmeer und Awarinheim
miteinander verbunden sind, müssen wir uns Gedanken
machen.«
»Wir brauchen sie noch nicht zu fürchten?« Gorgrael
spuckte ins Feuer. »Noch sind sie harmlos, Dunkler
Mann? Die neuen Bäume mögen vielleicht noch nicht
mit ganzer Kraft singen, aber das Summen, was sie jetzt
schon von sich geben, mißfällt mir im höchsten Maße.
Ich habe alle Hände voll damit zu tun, mit Axis fertigzuwerden. Aber statt mich ihm mit aller Kraft widmen zu
können, muß ich mich auch noch um seine verwünschte
Liebste und ihre elenden Schößlinge kümmern.« Er blieb
zappelnd stehen. »Was kann ich tun, um sie aufzuhalten?«
»Ihr braucht gar nichts zu tun«, entgegnete Lieber
Mann und lächelte ihn an. Gorgrael hingegen legte
verständnislos die Stirn in Falten. »Nichts«, wiederholte
sein Lehrer, »denn Artor selbst ist bereits hinter ihr her.«
»Artor?« keuchte der Zerstörer.
»Genau der«, lachte der Dunkle. »Laßt diesen erbärmlichen, heruntergekommenen Gott doch für Euch die
Arbeit erledigen. Ihm ist genausosehr daran gelegen,
diesem neuen Wald Einhalt zu gebieten, wie Euch.«
»Aber Er wird dem Mädchen doch nicht weh tun?«
»Nein, nein, Artor will nur ihrer Besessenheit mit den
Schößlingen einen Riegel vorschieben.«
»Und dann?«
»Na ja, dann könnt Ihr sie packen und mit ihr anstellen, was Ihr wollt.«
Gorgrael dachte angestrengt nach. Er hatte das Gefühl,
hier irgend etwas nicht richtig mitbekommen zu haben.
Verschwieg Lieber Mann ihm etwas? Was ging hier
eigentlich vor? Aber nach außen hin lächelte der
Zerstörer selig. »Ja, das würde mir sehr gefallen.« Sein
Lächeln erstarb: »Ihr müßt schon gehen, Meister?«
»Natürlich, mein Lieber, denn ich will für Euch herausfinden, was aus Axis geworden ist.«
29 G ESPRÄCHE TIEF IN DER
N
ACHT
»Schwiegervater?«
    Aschures matte Stimme riß Sternenströmer aus seinem
leichten Schlummer. Sein Kopf ruckte von den Armen
hoch, die er auf dem Bett verschränkt hatte. »Meine
Liebe.« Er strich ihr sanft über die Stirn. »Wie fühlt Ihr
Euch?«
    Sie versuchte, ihn mit einem Lächeln zu beruhigen,
das ihr aber nicht gelingen wollte. Also seufzte die junge
Frau nur und drehte den Kopf zu seiner Hand hin. »Ich
lebe noch, Sternenströmer. Wollen wir es fürs erste dabei
belassen.«
    »Und Ihr werdet weiterleben, meine Tochter.«
»Warum sollte ich, Schwiegervater, da Axis doch tot
ist …« Die Stimme brach ihr. »Er ist wirklich tot, nicht
wahr?«
»Aber wir beide leben noch, und Ihr habt drei Kinder,
für die Ihr da sein müßt. Richtet Euren Lebenswillen
daran auf, Aschure.«
»Drei Kinder …« murmelte sie und legte sich die
Hand auf den Bauch. »Die beiden letzten hätten mich
beinahe umgebracht. Ich glaube jedenfalls, daß sie es
wenigstens versucht haben.«
Entsetzt öffnete der Zauberer den Mund, um ihr zu
widersprechen, hielt das dann aber für nicht so weise.
»Die Zwillinge befinden sich im Nebenzimmer. Caelum
ist auch dort. Sollen wir sie holen?«
»Ich möchte gleich morgen früh Caelum

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