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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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sprang Aschure wie ein junges
Mädchen heran und war völlig anders gekleidet. Ihre
Wangen waren gerötet, ihre Augen blitzten vor Lebenslust und das lange Haar tanzte hinter ihr im Wind.
    Als sie ihren Schwiegervater erreicht hatte, nahm sie
seinen Kopf in ihre Hände und küßte ihn auf den Mund.
»Und, fühlt Ihr Euch schon besser?« fragte die junge
Frau übermütig. Im selben Moment entdeckte Sternenströmer, daß seine Kopfschmerzen wie weggeblasen
waren.
    »Wie …?« verwunderte er sich, aber Aschure lachte
nur und nahm ihn bei der Hand.
»Ganz aus mir selbst«, beschied sie ihn.
31 »M ÖGEN WIR LERNEN , MITEINANDER ZU LEBEN .«
    Ohne die anderen zu beachten, die bereits auf dem Weg
zu ihren Schlafgemächern waren, berührte Sternenströmer Aschures Gesicht. Seine Finger strichen zart über
ihre Wangen »Wohin hat Wolfstern Euch geführt? Und
was ist Euch dort … geschehen?« Die junge Frau hatte
sich irgendwie verändert, und diese Wandlung konnte ihr
Schwiegervater sich nicht erklären. Aschure hatte nicht
nur an Lebenskraft und Willensstärke gewonnen. Nein,
da war noch etwas. Irgend etwas hatte sie gründlich
verwandelt.
    Die Tochter Wolfsterns lächelte ihn nur an, antwortete
ihm aber nicht.
Da ist eine neue Macht, sagte sich der ikarische Zauberer. Er sah ganz deutlich die Energie, die nun in den
Tiefen ihrer Augen funkelte, doch war sie ihm gänzlich
unbekannt.
»Mir geht es gut, Sternenströmer. Mehr kann ich Euch
leider nicht sagen.«
Da erkannte er auch, daß sie Frieden mit sich selbst
geschlossen hatte. Wenn er sich recht besann, hatte er die
junge Frau bis jetzt noch nie so richtig ausgeglichen
erlebt. Und mehr noch, sie wirkte nicht nur voller neuer
Kraft, sondern auch gelassen.
»Isgriff«, wandte Aschure sich an ihren Onkel, »ich
habe einiges zu tun und keine Zeit zu verlieren. Halten
sich irgendwelche Fernaufklärer bei uns auf.«
Der Prinz von Nor nickte und befahl dann einem der
Ikarier, der mit den anderen in der Tür stand, die Flieger
herbeizuholen. »Aschure …« begann er, aber sie gebot
ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.
»Ich muß mich Axis anschließen«, erklärte sie ihm
und den anderen, »und zwar rasch. Isgriff, als erstes will
ich nach Karlon. Würdet Ihr bitte dafür sorgen, daß die
›Robbenhoffnung‹ morgen früh auslaufen kann?«
Er nickte, und seinen Augen war abzulesen, wie sehr
er ins Zweifeln geraten war.
»Schön. Ihr und ich brechen in zwei Stunden nach
Piratenstadt auf. Axis ist verletzt, äußerlich wie innerlich,
und braucht mich dringend.«
Viele der Anwesenden gaben Laute des Entsetzens
von sich. Das zeigte Aschure, daß ihr Schwiegervater
bislang niemandem etwas von Wolfsterns Besuch und
der Nachricht, die er mitbrachte, mitgeteilt hatte. Sie sah
Sternenströmer in die Augen.
Sollen wir sie davon in Kenntnis setzen, daß mein
Vater hier gewesen ist?
O nein, lieber nicht. Der Ikarier schüttelte kaum merklich den Kopf.
»An der Mündung des Azle kam es zu einer großen
Schlacht«, erklärte Aschure darum nun den Anwesenden.
»Der Sternenmann liegt schwer danieder, obwohl es ihm
gelungen ist, den Vormarsch der Skrälinge aufzuhalten.«
Sie hob die Schultern resignierend. »Tut mir leid, aber
mehr weiß ich auch nicht.«
»Könnt Ihr Eurem Gemahl denn helfen?« fragte Freierfall und legte Abendlied wie schützend einen Arm um
die Hüfte. Die beiden jungen Vogelmenschen wirkten
zutiefst bestürzt.
»Ja, bestimmt kann ich das«, antwortete die junge
Frau lächelnd. »Ah, da kommen ja auch schon unsere
Fernaufklärer.«
Irgendwie gelang es dreien dieser ikarischen Flieger,
sich durch den überfüllten Raum zu ihr vorzukämpfen.
Aschure holte tief Luft und wandte sich an einen von
ihnen: »Wie rasch könnt Ihr in den Norden Aldenis
gelangen?«
Der Vogelmann zuckte die Achseln. »Das hängt ganz
von den Wetterverhältnissen über den Westbergen ab,
Zauberin. Schon unter günstigen Bedingungen dauert der
Flug mehrere Tage.«
»Gut, dann gebt Euer Bestes. Meine Nachricht muß
unbedingt ankommen.«
»Und wie lautet die Nachricht?«
»Sie geht an Axis oder an Belial. An denjenigen von
beiden, der am ehesten ansprechbar ist.« Die junge Frau
legte eine kleine Pause ein, in der sie den Boten weiterhin ansah. »Teilt ihnen mit, daß ich komme und sie
nichts unternehmen sollen, bis ich eingetroffen bin.«
Der Vogelmann nickte und entfernte sich sogleich.
Aschure wandte sich an die beiden anderen Fernaufklärer. »Auch

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