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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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der Reif nur auf
Euch.«
Die junge Frau schüttelte heftig den Kopf. »Nein,
nein, das kann doch alles nicht sein! Ihr wart immer die
Neun. Vom Anbeginn der Zeiten an. Wie könnten Axis
und ich jetzt vor alle Welt treten und behaupten, wir
seien … wir gehörten …«
»Zu den Neun?« lächelte die oberste Göttin. »Die
Neun sind früher nur selten alle zusammengekommen,
auch wenn stets Verlangen nach uns bestand. Im Lauf der
Zeit wurden die Namen von sieben von uns offenbart …
nur nicht die der Götter des Mondes und des Liedes. Bis
jetzt; denn bald werden wir wieder vollständig sein.«
Aschure lachte leise, verspürte aber nicht die geringste
Heiterkeit. »Nein, das geht mir jetzt doch zu weit. Vor
zwei Jahren war ich noch ein einfaches Mädchen vom
Land. Und dann wurde ich in rascher Folge die Geliebte
des Sternenmannes, seine Gemahlin und endlich eine
ikarische Zauberin … Und jetzt wollt Ihr mir auch noch
weismachen, ich sei eine Göttin …« Ihre Blicke irrten
über die Gruppe. Sie wünschte sich geradezu, daß einer
von ihnen ihr widerspräche. Aber keiner tat ihr diesen
Gefallen. »Eine wirklich verwirrende Reise von ganz
unten nach ganz oben. Ich glaube nicht, daß ich sie
mag.«
Xanon drückte sie fester an sich. »Aschure, Ihr könnt
mir glauben, daß wir früher alle Menschen oder Ikarier
waren, und keinesfalls von vornehmer Geburt … doch
stammen wir alle von der Ersten Zauberin ab. Jeder von
uns hat seine Berufung, und sie erweckt in uns besondere
Fähigkeiten und große Macht. Ja, wirklich, keiner von
uns kann sich rühmen, als Fürstenkind zur Welt gekommen zu sein.« Sie zwinkerte Pors zu, und der lachte.
»Ich war ein einfacher Marschbauer, Aschure, damals,
vor siebentausend Jahren. Und zu jener Zeit glaubte ich,
der Sinn meines Lebens bestehe darin, die braunbeinigen
Sumpffrösche zu fangen und auf den Märkten im
westlichen Tencendor zu verkaufen. Aber dann, eines
Tages …« Er zuckte vielsagend die Achseln und sah
Flulia an.
»Ich arbeitete als Wäscherin in einer Stadt, die sich
einmal dort befand, wo sich heute Isbadd erhebt. Mein
Leben bestand darin, Laken zu reinigen und Kragen zu
stärken, und sonst kümmerte mich nur wenig. Doch eines
Tages mußte ich feststellen, daß ich zu Höherem berufen
war. Das wollte ich anfangs natürlich weder glauben
noch ernst nehmen.«
»Uns allen fiel die neue Bestimmung nicht leicht«,
sagte Xanon, »vor allem denjenigen von uns, die als erste
den Ruf vernahmen. Aber zu eben dieser Pflicht waren
wir geboren worden. Das Schicksal hatte uns eben
auserwählt, und wir konnten uns nicht dagegen wehren.«
Adamon wandte sich noch einmal an sie: »Aschure,
von uns allen habt Ihr die vornehmsten Eltern: Wolfstern,
einen der mächtigsten Zauberer, Krallenfürst und
außerdem von den Niederen. Und Niah, die Erste
Priesterin vom Orden der Sterne, deren oberste Pflicht
dem Mondkult galt.« Er lehnte sich zurück und dachte
kurz nach. »Und Ihr wurdet in der Sternenkuppel bei
Vollmond gezeugt. Wie könnt Ihr da noch an Eurer
Berufung zweifeln?«
»Ihr seid die letzte Auserwählte, Aschure«, fügte
Xanon hinzu, »weil Ihr zwei Jahre nach Axis und
Gorgrael zur Welt kamt. Durch Euch kehrt der Kreis der
Sterne nach Hause zurück. Bald werden wir neun sein,
und damit vollständig.«
»Aber eine Göttin …« Aschure blickte immer noch
voller Furcht drein.
Der oberste Gott ergriff ihre Hand: »Meine Liebe, Ihr
meßt dem Wort zuviel Bedeutung zu. Wir sind lediglich
Wesen der Magie und Zauberer. Euch sind in Eurem
jungen Leben schon etliche Magier und Zauberer
begegnet. Habt Ihr Euch etwa nicht mit den Wächtern
abgefunden?«
Als sie nickte, fuhr er fort: »Zweifelt Ihr etwa noch
daran, daß es so etwas wie Zauberei gibt? Zweifelt Ihr an
Wolfstern, Orr oder selbst Axis?«
Jetzt schüttelte sie den Kopf, und Adamon lächelte sie
zuversichtlich an: »Dabei ist Wolfstern doch von den
Toten zurückgekehrt und wandelt bereits seit dreitausend
Jahren über die Erde. Und Orr fährt noch viel länger mit
seiner Fähre über die Kanäle. Ihr habt die Alaunt bei
Euch aufgenommen, obwohl es sich bei ihnen um noch
merkwürdigere Wesen handelt. Ihr habt Kinder von
einem Mann empfangen, der mit seinen Liedern Zauber
bewirkt. Und Ihr habt mit der Mutter und Ur im Zauberwald Tee getrunken. Woher dann plötzlich Euer Widerstand, Eure Stellung als Göttin anzunehmen?«
»Aschure«, versuchte es jetzt auch Silton, »wir haben

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