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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Verluste wir zu beklagen haben.«
»Die halbe Luftarmada ist tot«, meldete der Leutnant.
»Gorgraels Greifen sind wie ein Unwetter über sie
gekommen und haben sie noch in der Luft zerrissen. Bei
den Bodentruppen haben wir mehrere hundert Mann im
Kampf gegen die Skrälinge verloren und dann noch ein
paar hundert, als das Eis des Azle gebrochen ist. Den
Greifen sind dann weitere zweitausend zum Opfer
gefallen. Darüber hinaus wurden viereinhalbtausend
Soldaten verwundet.«
Der Fürst setzte sich vorsichtig auf die Kante von
Axis’ Feldbett. »Sternenmann, was ist geschehen, was
können wir für Euch tun?«
Lange Zeit schwieg der Krieger. »Ich habe zuviel
Energie des Sternentanzes auf mich herabgezogen«,
antwortete er schließlich, »um die Himmelsbestien
abzuwehren … aber damit habe ich mich wohl übernommen … Ihr vermögt nun sicher besser als ich zu
erkennen, was diese Anstrengung mich gekostet hat …«
Axis leckte sich über die trockenen Lippen, und Arne
flößte ihm noch etwas von dem heilenden Tee ein, den
die Häuptlingsfrau zurückgelassen hatte.
»Eigentlich müßte ich tot sein«, wunderte sich der
Krieger und erinnerte sich dann daran, wie die Torwächterin ihn abgewiesen hatte. All sein Flehen und Bitten
war bei ihr auf taube Ohren gestoßen. Die Rückreise über
den Fluß der Toten war ihm schlimmer als ein Alptraum
erschienen.
Und nun mußte er in einem Körper weiterleben, in
dem unter normalen Umständen kein Funke Leben mehr
hätte glimmen dürfen.
»Eigentlich müßte ich tot sein«, sagte Axis noch
einmal, und keiner der Anwesenden verübelte ihm den
Groll, der in seiner Stimme mitschwang. »Und ich habe
all meine Zaubermacht verloren … spüre keinerlei
Verbindung mehr mit dem Sternentanz und meinen
Lieben.«
Dornfeder erstarrte. Von allen im Zelt Anwesenden
konnte er am ehesten ermessen, was so etwas für einen
Zauberer bedeutete. »Ihr hört ihn nicht mehr? Spürt auch
sonst nichts?«
Die traurigen, zerschundenen Reste vom Gesicht des
Sternenmannes verzogen sich zu der grausigen Fratze
eines Lächelns. So furchtbar war der Anblick, daß Belial
und Magariz sich gleichzeitig abwandten. »Ich habe mir
nie Gedanken darüber gemacht, wie es wohl sein würde,
ohne das alles auskommen zu müssen. Selbst als ich noch
der Axtherr und von den Lügen des Seneschalls eingefangen war, hüllte doch der Sternentanz meine Seele ein
… auch wenn ich damals natürlich noch keine Ahnung
davon hatte. Aber jetzt weiß ich nicht mehr, wie ich ohne
ihn weiterleben soll. Für mich hat das Dasein keinen Sinn
mehr, aber man verwehrt mir den Tod.«
Er drehte den verkohlten Kopf in Belials Richtung.
»Mein Freund, warum hat überhaupt jemand von uns
überlebt? Man hätte doch meinen sollen, und alle
strategische Vernunft spricht dafür, daß der Feind seine
Kreaturen hinter uns herschicken würde, als wir uns auf
dem Rückzug befanden. Es wäre ihm ein leichtes
gewesen, uns dann den Rest zu geben … Wie lange liegt
die Schlacht zurück?«
»Fünfzehn Stunden«, antwortete sein Leutnant.
»Erst? Plagen mich diese Schmerzen tatsächlich erst
seit fünfzehn Stunden? Mir kommt es so vor, als säße ich
schon seit anderthalb Jahrzehnten in dieser Folterkammer
… Wie lange muß ich das noch ertragen?«
Belials Griff an seiner Schulter verstärkte sich.
Magariz räusperte sich: »General, aus uns bisher
unbekannten Gründen zieht sich Timozel nach Norden
zurück.«
»Ich habe seinem Heer Fernaufklärer hinterhergeschickt«, meldete Dornfeder. »Nein, sorgt Euch nicht. An
den Himmeln zeigen sich keine Greifen mehr, und unsere
Flieger kehrten unbehelligt zurück. Die Skrälinge
marschieren am Azle entlang nach Norden.«
»Aber wieso?« rief Belial. »Warum ausgerechnet in
den Norden?« Wie alle anderen im Zelt konnte auch der
Leutnant es nicht fassen, daß Timozel sich auf die Seite
des Zerstörers geschlagen hatte. »Er hätte uns nur folgen
müssen und hätte uns bis auf den letzten Mann niedermachen können.«
»Timozel befolgt nur Gorgraels Befehle«, wandte
Ho’Demi ein. »Wer weiß, vielleicht hat es dem Zerstörer
einen schweren Schlag versetzt, von einer Sekunde auf
die andere alle seine Himmelsbestien zu verlieren.«
»Oder bei dem Rückmarsch nach Norden handelt es
sich um eine neue Falle«, bemerkte der Krieger.
Belial tauschte mit den anderen einen kurzen Blick
und erklärte dann: »Axis, ich übernehme den Befehl über
unsere Armee.«
Der Sternenmann lag reglos da und lachte dann unvermittelt

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