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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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rauh: »Und ich werde Euch das nicht verwehren, mein Freund, denn ich bin zu nichts mehr zu
gebrauchen, wertlos, nutzlos …«
»Axis …« begann der Leutnant.
»Gorgrael hat gesiegt, meine Freunde, denn wie sollte
ich ihm in dieser Verfassung noch gegenübertreten? Er
hat seinen Feldherren nach Norden zurückbefohlen, um
uns zu verhöhnen, um mit uns zu spielen.«
»Verdammt, Axis!« explodierte Belial. »Ich werde erst
aufgeben, wenn ich sterbe. Ich werde mein Schwert
schwingen, bis nichts mehr vorhanden ist, wogegen es sich
zu kämpfen lohnte. Ihr seid noch am Leben, und solange
Ihr unter uns weilt, besteht noch Grund zur Hoffnung.«
Der Krieger drehte den Kopf zur Seite, aber sein
Freund war noch nicht fertig.
»Ich habe eine Nachricht in den Süden gesandt. Zu
Aschure.«
Axis fuhr wieder herum und starrte den Freund an, als
könne er ihn sehen. »Zu Aschure?«
»Vielleicht vermag sie zu helfen«, entgegnete Dornfeder beruhigend an dessen Stelle. »Immerhin besitzt sie
ihre ganz eigene Zaubermacht.«
»Sie kann aber nicht gegen Gorgrael antreten«, entgegnete der Krieger. »Ruft Eure Boten zurück, Belial, denn
ich will nicht, daß sie in diese Tragödie hier mit hineingezogen wird. Außerdem braucht sie noch ein paar Wochen,
bis die Zwillinge zur Welt kommen … Und ich möchte
nicht«, seine Stimme brach, »daß Aschure mich so sieht.«
»Dennoch hat Eure Gemahlin ein Recht darauf zu
erfahren«, erwiderte Belial, »was hier vorgefallen ist.
Und Aschure besitzt die Kraft, auch eine solche Wahrheit
auszuhalten. Nun möchte ich aber gern Euren Rat hören,
wohin wir uns mit unserer Armee wenden sollen. Nach
Norden, Timozel hinterher? Oder ziehen wir uns nach
Süden zurück. Vorschläge bitte, Ihr Herren.«
»Die Armee befindet sich weiß Gott nicht in dem
Zustand«, sprach Magariz, »die Geister durch die
Eiswüsten zu jagen. Außerdem sollten wir Axis’
Mahnung nicht vergessen, daß es sich bei diesem
Manöver um eine neue Falle handeln könnte. Deswegen
halte ich es für besser, wenn wir umgehend nach Karlon
zurückkehren.«
»Der Weg dorthin ist viel zu weit«, widersprach der
neue Oberbefehlshaber. »Männer und Pferde sind dafür
viel zu erschöpft. Ganz zu schweigen von den vielen
Verwundeten, die wir mittragen müssen.«
»Dann vielleicht in die Trübberge«, schlug der Rabenbunderhäuptling vor. »Dort finden wir ausreichend
Unterschlupf, und die Opalgeister werden uns schon in
Ruhe lassen.«
»Aber da säßen wir auch ganz schön in der Falle«,
wandte Belial ein, »wenn die Skrälinge von der Route
abschwenken und nach Süden zurückkehren würden.
Davon abgesehen, brauchen wir neue Vorräte, und die
finden wir in den Trübbergen nicht.«
»Sigholt …« flüsterte der Krieger.
Alle Köpfe fuhren zu ihm herum.
»Sigholt«, wiederholte Axis etwas kräftigerer als
zuvor. »Dort wären wir in Sicherheit, und der Lebenssee
könnte …« Seine Stimme erstarb wieder.
Die anderen sahen sich betreten an. Ob dieser magische See auch ihrem General helfen könnte?
Belial setzte sich hin und dachte nach. Von allen
möglichen Zufluchtsorten bot Sigholt sich eigentlich von
selbst an. Zwar erwartete sie bis dorthin ein langer
Marsch und mit den vielen Verwundeten kämen sie nur
langsam voran, aber der Ort lag immer noch näher als
alle anderen. Und außerdem wäre schon der Versuch,
dorthin zu gelangen, immer noch dem untätigen Herumsitzen vorzuziehen. Hier blieb ihnen ja doch nichts
anderes übrig, als auf den Tod zu warten.
»Sigholt«, erklärte der Befehlshaber schließlich, als er
sich entschieden hatte. »Wir ziehen zu der Festung.
Dornfeder, begebt Euch mit allen Luftkämpfern, die noch
fliegen können, unverzüglich dorthin, belaßt uns
lediglich ein oder zwei Staffeln für die Aufklärung. Und
haltet nach den Skrälingen Ausschau. Ich möchte sofort
verständigt werden, wenn sie nach Süden umschwenken
sollten. Magariz, Ho’Demi, wir bleiben heute noch und
brechen morgen früh das Lager ab. Die Verwundeten
binden wir auf Maultiere, und wenn sie zum Reiten nicht
in der Lage sein sollten, legen wir sie auf Tragen, die wir
zwischen zwei Lasttiere hängen.«
»Ich reite auf Belaguez«, sagte Axis.
Sein Leutnant erbleichte. »General, das werdet Ihr
niemals durchhalten!«
»Ich werde mich nicht auf eine Trage legen, verdammt
noch mal! Fesselt mich an den verdammten Hengst,
wenn es nicht anders geht, aber ich lasse mich nicht auf
einer Bahre befördern!«
Belial starrte ihn an und nickte schließlich.

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