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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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war. Wie konnte
man ihrem General helfen? Eigentlich müßte er seinen
Verletzungen längst erlegen sein, aber anscheinend sollte
er wohl noch nicht sterben. Dabei hätte ihm nur der Tod
Erlösung von diesen gräßlichen Schmerzen gebracht.
Der Leutnant rieb sich die Augen. Er konnte immer
noch nicht so recht fassen, was geschehen war. Als die
Greifen brennend vom Himmel stürzten, rief er die
überlebenden Offiziere zusammen und befahl ihnen, ihre
Einheiten wieder in Formation zu bringen und dann nach
Osten zurückzumarschieren. Derweil trugen Arne und
Magariz den Krieger, den sie für tot hielten, zu Belaguez,
legten ihn über den Sattel und schlossen sich dann mit
dem Hengst dem allgemeinen Rückzug an.
Nun befanden sie sich sechs Meilen südlich des Azle
und hatten hier ihr Lager aufgeschlagen. Sie rechneten
jeden Moment mit einem Angriff der Skrälinge, aber
wunderbarerweise war er bislang ausgeblieben.
Belial fiel eine Bewegung am Zelteingang ins Auge,
und er hob den Kopf. Ho’Demi, Sa’Kuja und Dornfeder
schoben sich hinein. Er nickte den dreien zu, freute sich
sehr darüber, die Frau des Häuptlings zu sehen, und
wandte sich dann wieder an den Krieger.
»Axis, die Versorgungskolonne ist eingetroffen.
Sa’Kuja ist mit ihr gekommen. Laßt sie Euch versorgen.«
Keiner der Anwesenden besaß eine medizinische
Ausbildung, und deswegen hatten sie nur wenig mehr für
den Krieger tun können, als ihm die Wunden mit
eiskaltem Wasser auszuwaschen. Belial hoffte, daß der
heilkundigen Sa’Kuja etwas einfiel, um Axis sein Leiden
zu erleichtern. Sie trat dann auch sofort zu ihm.
»Sternenmann, ich habe wirksame Salben und Tees.
Hier, trinkt das zuerst.«
Arne half dem Krieger auf und stützte ihn, während
Sa’Kuja ihm aus einer kleinen Tasse ein Gebräu einflöß
te. Axis verzog das Gesicht, konnte dann aber etwas von
dem Tee hinunterschlucken.
»Sehr gut«, lobte die Häuptlingsfrau. »Und jetzt reibe
ich Euch ein wenig Salbe auf Eure Wunden.«
Der Krieger zuckte mehrfach zusammen, während sie
die Masse so vorsichtig wie möglich auf seinem Gesicht
verteilte.
Jedesmal, wenn ihr Freund stöhnte und unterdrückt
aufschrie, zuckten Magariz und Belial voller Mitgefühl
zusammen. Der Fürst mußte sich sogar ein paar Tränen
aus den Augen wischen. Oh Ihr Götter, betete er, laßt ihn
nicht sterben. Wie könnte ich jemals diesen zerschundenen Körper heimbringen und unter die Augen Aschures
oder Rivkahs treten?
Dornfeder, der dem Sternenmann sogar noch mehr
schuldete und zu verdanken hatte als Belial oder Magariz, wandte den Blick nicht einmal von dem sich in
Schmerzen windenden Krieger. Er wünschte, er könne
ihm jetzt ebenso das Lied der Genesung singen, wie Axis
es vor Zeiten für ihn getan hatte.
Endlich beendete die Heilkundige ihre Behandlung,
und alle waren froh, daß das Stöhnen des Kriegers
aufgehört hatte. Sa’Kuja packte rasch ihre Beutel und
Töpfchen zusammen und verließ, weil sie hier ohnehin
nichts mehr tun konnte, hurtig das Zelt.
»Belial«, ächzte Axis, und sein Leutnant beugte sich
vor und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»Hier bin ich, mein Freund.«
»Dann redet mit mir. Gebt mir etwas, woran ich mich
festhalten kann, um mich von den Schmerzen abzulenken.«
Tränen rannen Belial über die Wangen, aber er bemühte sich, seiner Stimme nichts davon anmerken zu lassen.
»Magariz und Dornfeder stehen neben mir, Axis, und die
Hände, die Ihr an Euren Schultern spürt, gehören Arne.«
Der Krieger zitterte, während er tiefer einatmete, aber
die Arzneien und Salben der Rabenbunder schienen
bereits zu wirken. »Ist einer von Euch verletzt?«
Der Leutnant schüttelte den Kopf, bis ihm einfiel, daß
der General beim Zaubern sein Augenlicht verloren hatte.
»Nein, wir hier haben kaum mehr als ein paar Kratzer
abbekommen.«
»Dornfeder«, fragte der Sternenmann jetzt, »warum
seid Ihr hier … und nicht Weitsicht?«
Der Vogeljüngling überlegte kurz, ehe er leise antwortete: »Weil Weitsicht tot ist … ebenso wie sechs weitere
Geschwaderführer. Andere haben schwerste Verwundungen davongetragen und sind noch nicht über den
Berg. Ich … ich bin gegenwärtig der ranghöchste
Offizier der Luftarmada.«
»Bei den Göttern!« stöhnte der Sternenmann und
starrte an eine der Zeltwände. »Ich hätte viel früher
beginnen müssen.«
»Wenn Ihr Euren Zauber nicht auf den Feind herabbeschworen hättet«, entgegnete Magariz, »wäre wohl
keiner von uns am Leben geblieben.«
»Sagt mir, wie viele

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