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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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und so voller neuer Energie, daß es mir den
Atem verschlug. Die Edle gab mir die Gesundheit und
Kraft, in jener Nacht dieses Kind zu empfangen. Und ich
glaube, Magariz verdient einen Erben. Freut Euch doch
bitte für uns.«
»Axis braucht aber keinen weiteren Bruder«, entgegnete die junge Frau hart. »Bornheld und Gorgrael haben
ihm nichts als Verdruß, Ärger und Leid bereitet … und
jetzt wollt Ihr ihn mit einem neuen Bruder beglücken, auf
daß das ganze Ungemach für ihn von vorn beginnt?«
Unausgesprochen gingen beide Frauen davon aus, daß
Rivkah einem Knaben das Leben schenken würde.
Sie starrten sich kurz an und wandten dann rasch den
Blick voneinander ab. Ein Abgrund schien sich auf
einmal zwischen ihnen aufgetan zu haben.
»Rivkah«, begann Aschure dann und ergriff die Hand
ihrer alten Freundin, »ich mißgönne Euch Euer Glück
ganz gewiß nicht, nur …«
»Nur kommt einem das schon unpassend vor, wenn
eine andere Mutter auftaucht, die einen Rivalen zur Welt
bringen will«, schloß Rivkah den Satz bitter und entzog
ihrer Schwiegertochter die Hand. »Axis hielt sich für den
letzten Vertreter der königlichen Linie derer von Achar.
Nun, ich fürchte, jetzt wird er sich auf neue Gegebenheiten einstellen müssen.« Sie hob trotzig den Kopf.
»Aschure, ich werde alles tun, um dieses Kind zu
schützen, versteht Ihr, alles!«
Selbst gegen Axis? fragte sich die junge Frau, behielt
es aber für sich. Verdammt sollte ihr Gemahl für seine
Rührseligkeit sein! Warum hatte er seiner Mutter
unbedingt die Krone und den Amethystring, die Insignien
des Königs, überlassen müssen? Der Krieger hätte sie
lieber einschmelzen lassen .sollen. Nun würde sein neuer
Bruder nicht nur von rechtmäßiger Geburt sein und der
königlichen Linie angehören, er hätte auch jedes Recht,
den Thron zu beanspruchen. Aschure sah es schon vor
sich, wie alle unzufriedenen Achariten, die mit den neuen
Verhältnissen Tencendors nicht einverstanden waren,
sich hinter den Rivalen scharen würden.
»Verwünscht sollt Ihr sein, Rivkah!«
Diese legte Aschure die Hände auf die Schultern und
schüttelte sie energisch. Ihre Augen blitzen ebenso
grimmig wie die ihrer Schwiegertochter. »Schwört mir,
daß Ihr meinem neuen Kind nie ein Leid zufügen werdet!
Gebt mir Euer Wort darauf!«
Aschure starrte sie nur an.
»Wenn Ihr mich noch liebt, dann schwört es mir!«
Die Schultern der jungen Frau sackten herab. »Ich
schwöre, daß ich Eurem Kind niemals ein Leid zufügen
werde, Rivkah – solange dieses Kind Axis das Amt nicht
streitig macht. Wenn Euer jüngster Sohn den Krieger
jemals herausfordern sollte, stehe ich fest zu meinem
Gemahl, und dieser Schwur soll dann aufgehoben sein!«
Rivkah nickte grimmig und nahm ihre Hände von
Aschures Schultern. »Ich würde auch gar nicht erwarten,
meine Liebe, daß Ihr jemals meinem neuen Sohn
gestatten würdet, sich zwischen Euch und Axis zu
drängen. Deswegen bin ich mit Eurem Schwur einverstanden.«
»Nun verstehe ich auch, warum Euch so sehr daran
gelegen ist, zu Magariz zu stoßen. Er weiß wohl noch
nichts davon?«
Rivkah schüttelte den Kopf. »Deswegen faßte ich
ursprünglich auch den Plan, in den Norden zu reisen.
Aber nachdem wir die Nachricht von Axis erhielten …«
Ihre Züge wurden ernst. Die beiden Frauen vergaßen die
Feindschaft, die eben noch jäh zwischen ihnen aufgelodert war, fielen sich in die Arme und weinten zusammen.
»Aschure, wißt Ihr eigentlich«, meinte Rivkah schließlich und wischte sich die Augen trocken, »daß dies mein
erstes rechtmäßig empfangenes Kind sein wird?«
Die junge Frau sah sie verwirrt an: »Aber ich dachte,
wenigstens Bornheld …«
Ihre Freundin lächelte und teilte Aschure nun mit, was
sie und Magariz noch nie jemandem erzählt hatten. Sie
beide hatten vor vielen Jahrzehnten einen alten Bruder
des Seneschalls bestochen, sie zu vermählen. »Ach, wir
waren noch so jung«, schloß Rivkah leise, »und uns blieb
nicht mehr als eine Nacht. Der arme Magariz … Jahrelang quälte er sich mit der Frage, ob Bornheld in
Wahrheit sein Kind sei.«
»Und Ihr habt niemals ein Wort darüber verloren?«
Man sah der jungen Frau an, daß sie das einfach nicht
glauben konnte.
Rivkah lachte. »Wem hätte das denn etwas genutzt?
Der Priester war schon so alt, daß ihm höchstens noch
ein oder zwei Jahre blieben. Und wer hätte unsere
heimliche Ehe nach seinem Tod noch bestätigen können?«
»Und Ihr habt auch Sternenströmer

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