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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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nichts davon
verraten?«
»Nein. Warum auch? Das wäre ohne Belang für ihn
gewesen.«
Aschure lachte. »Armer Bornheld. Bis zu seinem Ende
hat er nie erfahren, daß er wie Axis ein Bastard war. Und
daß der wahre Ehemann seiner Mutter in seinem Heer
diente.«
Rivkahs Lächeln verging. »Meine Liebe, wollt Ihr
trotzdem zu mir halten?«
»Ja, meine Freundin, das will ich.«
36 W IEDER IM
H
EILIGEN H AIN
    In dieser Nacht kehrte Faraday in den Heiligen Hain
zurück, um weitere Schößlinge zu holen. Aber dort traf
sie Aschure an, die auf der Lichtung saß und auf sie
wartete. Caelum spielte zu ihren Füßen, und einige
Gehörnte hatten bei ihr Platz genommen. Man unterhielt
sich gerade über das eine oder andere Rätsel des Sternentanzes.
    »Faraday!« Die junge Frau sprang auf, und die Gehörnten erhoben sich ebenfalls, wenn auch anmutiger.
Faraday rannte auf sie zu und umarmte sie. »Aschure,
Ihr seht großartig aus! Und was machen Eure neuen
Kinder?«
»Sie entwickeln sich prächtig und sind hübsche Kinder. Ich bin übrigens zur Zeit wieder in Karlon.«
»Dann seid Ihr sicher über den Narrenturm hierher
gekommen, nicht wahr?«
»Ja. Ich hoffe, ich störe nicht.«
»Ganz und gar nicht.« Die Edle hakte sich bei der
Freundin ein. »Lassen wir Caelum in der Obhut der
Gehörnten zurück, dann können wir beide gemächlich
durch den Hain zu Urs Baumschule spazieren.«
Sie zwinkerte den Heiligen des Hains zu, denen es
nichts auszumachen schien, Kindermädchen spielen zu
müssen, und zog dann Aschure mit sich zu den Bäumen.
»Ich sehe dem Glanz in Euren Augen an«, sprach sie
zu Aschure, als sie die Lichtung ein gutes Stück hinter
sich gelassen hatten, »daß Ihr Eure Zeit auf der Insel des
Nebels und der Erinnerung wohl zu nutzen verstanden
habt.«
»Stimmt, ich bin mir selbst längst nicht mehr so ein
Rätsel wie früher«, bestätigte die junge Frau und
berichtete Faraday von dem, was sie über ihre Mutter
herausgefunden und auch einiges von dem, was ihr in der
Gruft des Mondes enthüllt und nahegebracht worden war.
Faraday lachte, weil sie genau wußte, daß ihre Freundin mindestens ebensoviel für sich behielt wie sie
preisgab. »Eigentlich seid Ihr jetzt ein noch größeres
Rätsel als zuvor«, sagte sie und wurde dann ernst: »Aber
ich merke Euch deutlich an, daß Euch etwas Sorge
macht. Verratet Ihr es mir?«
»Genauso ein Rätsel wie Ihr für mich«, entgegnete
Aschure, drang aber nicht weiter in die Freundin.
Faraday würde ihr schon alles sagen, wenn sie die Zeit
für gekommen hielt. »Axis ist verletzt«, antwortete sie
dann. »Sehr schlimm sogar. Und er hat seine Zaubererfähigkeiten verloren. Oben in Aldeni ist es nämlich zu
einer furchtbaren Schlacht gekommen.«
Faraday blieb so plötzlich stehen, als sei sie gegen ein
Hindernis gestoßen. Ihr erschrockener Gesichtsausdruck
erinnerte Aschure daran, wie sehr die Edle den Krieger
immer noch liebte. »Berichtet mir alles darüber!«
Die junge Frau erzählte ihr das wenige, was sie selbst
nur wußte. »Morgen früh reise ich zu ihm.«
»Könnt Ihr ihm denn helfen?« Eine lebende Seele, die
in einem toten Körper gefangensaß? Ach, Mutter, helft
ihm!
Faraday zitterte und widerstand dem Drang, alles
stehen und liegen zu lassen, um sofort an Axis’ Seite zu
eilen. Schließlich war der Krieger jetzt mit Aschure
verbunden, und so würde sie diejenige sein müssen, die
ihm Hilfe brachte. Wenn dem Sternenmann überhaupt
noch zu helfen war! »Er muß weiterleben, Aschure!«
Die junge Frau verspürte kurz stechende Eifersucht,
als sie sehen mußte, welche Gefühlswallungen über das
Gesicht Faradays huschten. Faraday hatte schon einmal
bewiesen, wozu ihre Liebe zu Axis fähig war, als sie ihm
damals nach der Erstürmung der Stadt Gorken durch die
Skrälinge das Leben gerettet hatte. Ob die Edle noch
einmal dazu in der Lage wäre?
»Das müßt Ihr mir nicht sagen, Faraday, denn das ist
mir durchaus bewußt.«
Die beiden Frauen liefen schweigend und in Gedanken
versunken weiter. Um sie herum tanzten und tollten die
sonderbarsten Wesen einher. Aschure fragte sich, wie
hier nur soviel Freude und Lebenslust herrschen konnte,
während sie selbst doch die schlimmsten Sorgen quälten?
Rivkah kam ihr in den Sinn. Faraday hatte dieser die
Fähigkeit geschenkt, trotz ihres Alters noch einen
möglichen Rivalen für Axis zu empfangen. Warum hatte
sie das getan? Aus Rache für verschmähte Liebe? Die
junge Frau wollte sie gerade

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