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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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mein getreuer Mitstreiter?«
    »Kämpft Ihr darum, die Ränke der Unaussprechlichen
zu zerstören?« entgegnete der Jüngling.
Der Zerstörer fletschte beinahe die Zähne. Für wen
hielt dieser Grünschnabel sich eigentlich, daß er es
wagte, ihm Fragen zu stellen? Aber dann fühlte Gorgrael
den Blick des Dunklen auf sich ruhen und erinnerte sich
an ihren gemeinsamen Plan. »So lautet mein Name«,
erwiderte er so sanft wie möglich, »der Zerstörer. Mein
Leben ist der Vernichtung der Unaussprechlichen
gewidmet, der Ausrottung der abscheulichen Ikarier und
Awaren.«
»Werdet Ihr Achar befreien?«
»Ich werde die Unaussprechlichen für immer aus dem
Land vertreiben, ja.«
Gorgrael würde Achar befreien. Timozel nahm in
seinem verzauberten Zustand nur das in sich auf, was er
hören wollte. Er räusperte sich und sprach ein wenig lauter
weiter. »Strebt Ihr ebenso an, Axis den Tod zu bringen?«
Nun konnte Gorgrael ein leises Zischen nicht unterdrücken, und er ballte die krallenbewehrten Hände. »Ich
werde ihn in Stücke reißen!«
Timozel lächelte, und zum ersten Mal schien er ein
wenig gelöster zu sein. »Gut. Habt Ihr auch vor, Faraday
zu befreien?«
Gorgrael lächelte jetzt ebenfalls, aber sein Grinsen
verbreitete Kälte. Faraday Axis’ Geliebte. Sie stellte den
Schlüssel zu seiner Zerstörung dar, und Gorgrael
begehrte diese Frau mittlerweile ebenso heftig, wie er
Axis’ Tod herbeisehnte.
»Werdet Ihr mir helfen, sie zu befreien, Timozel?
Werdet Ihr mir bei Faradays Errettung mit aller Kraft zur
Seite stehen?«
»Ja, ja und dreimal ja, großmächtiger Herr«, rief der
junge Mann ergriffen. »Ihr seid all das, was Freund von
Euch behauptete.« Er hielt inne. »Meine Seele gehört
Euch.«
»Narr!« dachte Gorgrael. Eure Seele war mein von
dem Moment an, als Faraday Euren Ritterschwur
auflöste. Aber er wandte nur den Kopf ein wenig zur
Seite und lächelte boshaft. Timozel würde in Zukunft
noch reichlich Gelegenheit erhalten, bis ins kleinste
Detail festzustellen, wie tief sich Gorgraels Klauen in
seine Seele eingegraben hatten.
»Dann laßt uns den Vertrag besiegeln«, flüsterte der
Zerstörer.
Der Dunkle beeilte sich, seinem Lehrling aus dem
Weg zu gehen.
Binnen eines Lidschlages legte Gorgrael, die entsetzlichen Klauenhände ausgestreckt und die krallenbewehrten
Flügel gespreizt, den Weg zu seinem Opfer zurück. Seine
Bewegungen erfolgten mit einer solchen Geschwindigkeit, daß Timozel keine Gelegenheit hatte, ihm auszuweichen, selbst wenn er es gewollt hätte.
Ihm blieb nur noch die Zeit, überrascht nach Luft zu
schnappen und die Augen aufzureißen, dann war
Gorgrael auch schon über ihm.
Schnell wie der Blitz zerfetzte Gorgrael die Kleider,
die Timozels Oberkörper bedeckten, dann bohrten sich
auch schon rasiermesserscharfe Klauen tief in die Brust
des Jünglings.
Timozel öffnete den Mund zu einem Schrei, aber der
Schmerz überwältigte ihn so sehr, daß er lediglich ein
rauhes Gurgeln zustande brachte.
Gorgrael grub seine Klauen noch tiefer in den jugendlichen Körper, dann zog er den jungen Mann zu sich
heran, bis ihre Gesichter sich berührten und sie eine
schreckenerregende Parodie auf die Umarmung Liebender darstellten.
Timozels weit aufgerissene Augen blickten vor Todesqual ins Leere. Seine Arme hingen kraftlos herab, und
seine zuckenden Hände versagten ihm den Dienst.
Der Dunkle schaute unbewegt zu. Dies mußte getan
werden, aber er hoffte, Gorgrael würde nicht vergessen,
seine Zauberkräfte so einzusetzen, daß Timozel sich
später an nichts mehr würde erinnern können. Verflucht,
Gorgrael genoß diese Qualen offensichtlich. Man konnte
Faraday nur bedauern, wenn Gorgrael schließlich die
Gelegenheit erhielt, seine Krallen auch in sie zu schlagen.
Während seine Klauen durch Knochen und Fleisch
rissen und schnitten, heulte der Zerstörer vor Freude.
Dann schickte er einen starken Energiestrahl seiner
Macht in den Körper seines Opfers.
Wenn Timozel Gorgraels Armee gegen Axis anführen
sollte, würde der Jüngling über einen Vorrat an Zauberkraft verfügen müssen, wie sie bereits die Skräbolde von
Gorgrael erhalten hatten. Gorgrael gewährte ihm zwar
nur ein winziges Bruchstück seiner Macht, aber das war
immer noch viel, viel stärker als das, was er den Skräbolden zur Verfügung gestellt hatte.
»Fühlt sie!« zischte Gorgrael in höchster Erregung,
während er vor Aufregung bebend den Jüngling noch
fester an sich heranzog. »Spürt die

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