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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Raumes etwas
bewegte.
»Ich stelle Euch eine Luftlandetruppe zur Verfügung,
Timozel, neben der die Luftarmada der Ikarier mehr als
jämmerlich aussehen wird.«
»Der Greif!« Timozel erinnerte sich plötzlich an die
Geschichten über die furchterregenden geflügelten
Kreaturen über Jervois, von denen die heimkehrenden
Soldaten in Karlon erzählt hatten.
»Ja«, bestätigte Gorgrael, »und es handelt sich um ein
Greifenweibchen. Schaut Euch mein Schoßtier an.«
Der Greif mit dem mächtigen Löwenkörper, der jetzt
auf dem Bauch zu ihnen herüberkroch, wirkte erheblich
größer und kräftiger als das ursprüngliche Tier, welches
Gorgrael und der Dunkle gemeinsam erschaffen hatten.
Während er sich Timozel näherte, neigte er unterwürfig
seinen Adlerkopf vor dem jungen Mann.
Lieber Mann unterdrückte einen überraschten Ausruf.
Bei diesem Tier handelte es sich nicht um das von
Gorgrael und ihm ins Leben gerufene Geschöpf!
Gorgrael bedachte seinen Mentor mit einem verschlagenen Blick. »Ich verlor einen weiteren meiner Skräbolde auf der Wildhundebene, Lieber Mann. Aus seinem
verfaulenden Fleisch erschuf ich einen neuen Greifen,
dieses Weibchen. Diesmal größer und kräftiger gebaut.
Und viel intelligenter.«
»Und kann sie Nachwuchs bekommen?« erkundigte
sich der Dunkle mit rauher Stimme.
»Genau wie ihre Jungen später auch«, antwortete
Gorgrael, den die Überraschung seines Lehrers in
höchstem Maße begeisterte. »Genau wie ihre Jungen.«
Er wandte sich wieder Timozel zu. »Ich stelle Euch
eines ihrer Jungen für Euren persönlichen Gebrauch zur
Verfügung. Nur zu, streichelt ihren Kopf, krault sie im
Nacken, denn das mag sie. Mit einem dieser Geschöpfe
als Reittier werdet Ihr in der Lage sein, mit der Leichtigkeit der Ikarier auf den Aufwinden dahinzutreiben.«
Als der Jüngling sich zu dem Greifenweibchen niederbeugte, das sich an seine Füße geschmiegt hatte, legte
Gorgrael dem Dunklen eine Hand an den Ellenbogen und
führte ihn ein paar Schritte beiseite, während er leise auf
ihn einsprach.
»Da gibt es etwas, was ich Euch vielleicht erzählen
sollte, Lieber Mann.«
Als der Dunkle die kaum verhohlene Freude in der
Stimme seines Lehrlings hörte, schwante ihm schon, daß
er nun etwas wenig Erfreuliches erfahren würde.
»Herr, ich weiß, daß Ihr davon ausgegangen seid, daß
der Greif nach dem zweiten Wurf keinen Nachwuchs
mehr hervorbringen würde. Ich weiß, daß Ihr die Anzahl
dieser fliegenden Bestien in Grenzen halten wolltet.«
Monate zuvor hatten Gorgrael und sein Lehrer einen
Greifen erschaffen, ein Wesen mit einem Adlerkopf, den
Flügeln eines Vogels und dem Körper einer Raubkatze.
Der Dunkle hatte viel Magie zur Erschaffung des Wesens
eingesetzt. Das einzige Exemplar war bereits trächtig
zum Leben erwacht, und kurz darauf hatte die Greifin
neun Junge geworfen. Und auch bei diesen hatte es sich
wieder um schwangere Weibchen gehandelt, die nach
vier Monaten jeweils neun Junge bekamen. Aber der
Lehrmeister hatte geglaubt, den Zauber dahingehend
gelenkt zu haben, daß die Fortpflanzung an diesem Punkt
aufhörte. Gorgrael sollte über eine mächtige Luftstreitmacht verfügen – und die bislang erschaffenen zweiundachtzig Greifen stellten ohne Zweifel eine solche dar –,
doch der Dunkle hatte nicht vorgehabt, darüber hinaus
noch weitere dieser Bestien in die Welt zu setzen.
»Aber es hat nicht aufgehört«, zischte Gorgrael, der
spürte, wie sein Lehrer unter dem Griff seiner Hand
zusammenzuckte. »Inzwischen verfüge ich über siebenhundertneunundzwanzig Tiere. Und sie werden bald
Nachwuchs bekommen. Jede einzelne dieser Kreaturen
wird neun schwangere Junge werfen. Könnt Ihr Euch
ausrechnen, wie viele das dann sein werden, Lieber
Mann?«
Der Dunkle schwieg, und Entsetzen drohte, ihn zu
übermannen.
Ȇber sechseinhalbtausend. Und in weiteren vier
Monaten bekommen diese ebenfalls wieder Junge –
zusammengenommen fast sechzigtausend. Und vier
Monate darauf werden diese ebenfalls …«
»Halt ein!« rief Lieber Mann und befreite seinen Arm
aus Gorgraels Griff.
»Ganz abgesehen von dem zweiten Greifenweibchen,
das ich erschaffen habe. Sie und ihr Nachwuchs haben
einundachtzig Greifen in die Welt gesetzt. In wenig mehr
als einem Monat werden aus diesen einundachtzig
Kreaturen siebenhundertund …«
»Ja, ja!« zischte der Dunkle. »Ich habe verstanden!«
»Nein«, erklärte Gorgrael sehr, sehr leise, »Ich glaube
nicht, daß das wirklich der Fall ist.

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